Ein Münzbund ist ein vertraglicher Zusammenschluss zweier oder mehr benachbarter Münzstände mit dem Ziel einen Münzbezirk von größerer Ausdehnung zu schaffen, um damit den allgemein herrschenden Grundsatz von der lediglich landschaftlichen oder lokalen Geltung einer Münze zu überwinden.

Die deutschen Münzbunde des Mittelalters haben ihren Ursprung in den besonderen münzgeschichtlichen Gegebenheiten des deutschen Reiches, die wiederum durch die politische Entwicklung bedingt waren. Sie sind der Versuch, der Münzzersplitterung zu begegnen die seit dem Ausgang des 10. Jahrhunderts bereits erkennbar war und sich mit der zunehmenden Auflösung des königlichen Münzregals im 13. und 14. Jahrhundert zu einem Zustand einer Anarchie auszuwachsen drohte.

Die bekanntesten deutschen Münzbündnisse sind der Rheinische Münzverein, der Wendische Münzverein und der Rappenmünzbund .

Literatur

• JESSE, WILHELM. Der Wendische Münzverein. Neudruck mit Nachträgen und Verbesserungen, Braunschweig 1967. VIII S., 1 Bl., 322 S., 37 Tafeln.
• WEISENSTEIN,Karl. Das kurtrierische Münz- und Geldwesen vom Beginn des 14. bis zum Ende des 16. Jh.: Auch ein Beitrag zur Geschichte des Rheinischen Münzvereins. Höhr-Grenzhausen: 1995. 416 S., ISBN 3-923708-08-4