In der Jägersprache wird als Fangschuss derjenige Schuss bezeichnet, der abgegeben wird, um waidwundes (d.h. nicht unmittelbar tödlich getroffenes) Wild zu töten. Der Fangschuss ist oft das Ende einer Nachsuche.

Der Jäger führt zu diesem Zweck eine Fangschusswaffe (in der Regel eine Pistole oder einen Revolver ), also eine Kurzwaffe mit sich. Die Munition für einen Fangschuß muss mindestens 200 Joule Energie an der Mündung aufweisen, um das Leid des Tieres nicht unnötig zu verlängern. Diese Energie wird zwar auch von schwächeren Patronen erreicht, es hat sich jedoch unter Jägern durchgesetzt, Patronen wie die leistungsfähige .357 (660Joule an der Mündung) Magnum oder die .44 (1000Joule an der Mündung) Magnum in Revolvern, oder die 9mm(bis zu 560 Joule) und die .45 auto (bis 590 Joule) in Pistolen zu verwenden. Häufig werden Geschosse mit hoher Stoppwirkung wie beispielsweise Hohlspitzkostruktionen verwendet.

Allerdings ist es in der Jägerschaft umstritten die oben genannten Waffen/Patronenkombinationen zu benutzen, es wird hier auf die erhöhte Gefährlichkeit die sich aus der Kurzläufigkeit der Kurzwaffen ergeben sowie auf den erhöhten Trainingsbedarf hingewiesen. Deshalb ziehen viele Nachsuchespezialisten den Repetierer für den Fangschuss vor. Hier ist insbesondere das System Mauser 98 zu nennen, das robust und sehr zuverlässig ist. Die verschossenen Projektile übertreffen die Bewegungsenergie der Kurzwaffenpatronen um ein vielfaches, z. B. 8x57 IS ca 3900 Joule.

Bei Schalenwild wird der Fangschuss in der Regel auf den Träger oder das Haupt abgegeben, um einerseits den Tod schnell herbeizuführen und dem Tier auf diese Weise längere Leiden zu ersparen und andererseits möglichst wenig Wildbret zu zerstören.

Siehe auch: Hirschfänger