Hechtgebiss
Der Begriff Hechtgebiss beschreibt einen ĂŒber den Oberkiefer hinaus vorstehenden Unterkiefer . Synonym verwandt werden die Begriffe Brachygnathia superior beziehungsweise Prognathia inferior.
Infolge des fĂŒr Hasenartige und Nagetiere typischen stĂ€ndigen Nachwachsens der NagezĂ€hne kann das Vorhandensein eines Hechtgebisses schwere Folgeerkrankungen auslösen.
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Entstehung
Die Entwicklung des klinischen Bildes ist an verschiedene Faktoren gekoppelt. Neben der unbestreitbaren genetischen Veranlagung fĂŒr diese Störung spielen EinflĂŒsse der Domestikation eine wesentliche Rolle. Eine Theorie geht davon aus, dass in Gefangenschaft infolge der geringeren zum Ăberleben notwendigen Intelligenz der Tiere das Hirnvolumen abnimmt. Ein kleineres Hirnvolumen erfordert einen kleineren SchĂ€del. WĂ€hrend dieser zuchtbedingt also schrumpft, bleiben die Dimensionen des Unterkiefers weitgehend unverĂ€ndert, wodurch er letztlich nach vorn ĂŒber den GesichtsschĂ€del hinauswĂ€chst.
Alle ZĂ€hne bei Kaninchen, Meerschweinchen und Chinchilla sowie die NagezĂ€hne der Nagetiere gehören zu den sogenannten wurzellosen ZĂ€hnen . Wurzellose ZĂ€hne wachsen zeitlebens. Damit diese ZĂ€hne nicht ĂŒberlang werden, benötigt jeder Zahn einen Gegenpart (Antagonist), an dem er sich abreiben kann. Bei einem Hechtgebiss ist dies nicht mehr der Fall, so daĂ hĂ€ufig ein ungehindertes LĂ€ngenwachstum der SchneidezĂ€hne eintritt. Im Bereich der BackenzĂ€hne fĂŒhrt die mangelnde gegenseitige Abnutzung zur Ausbildung von Zahnspitzen.
Folgeerkrankungen
Ab einer bestimmten LĂ€nge der ZĂ€hne wird die Nahrungsaufnahme der Tiere mechanisch behindert. Neben Abmagerung infolge ungenĂŒgender NĂ€hrstoffaufnahme wird der auf stĂ€ndige Futterzufuhr angewiesene Verdauungstrakt hĂ€ufig durch Folgeerkrankungen ( Dysbakterie , Kokzidiose ) nachhaltig geschĂ€digt. In die Maulschleimhaut einspieĂende Zahnspitzen reduzieren die Nahrungsaufnahme durch die verursachten Schmerzen ebenfalls. Daneben können sich Infektionen im Maulbereiches festsetzen, die insbesondere bei Kaninchen zu einer Vereiterung der ZahnfĂ€cher und des Unterkiefers fĂŒhren können.
Prophylaxe
Neben dem dauernden Anbieten faserreicher Nahrung (Heu), welches intensives Kauen nötig macht und somit den Zahnabrieb fördert, sollten die ZĂ€hne betroffener Kaninchen und Nager regelmĂ€Ăig gekĂŒrzt werden.
Siehe auch
Kategorie : VeterinÀrmedizin
Wikipedia
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