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Letzte Änderung für Artikel Wildpferd: 25.01.2006 22:39

Wildpferd

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Als Wildpferd wird ein frei lebendes Pferd bezeichnet, das entweder nicht durch den Menschen domestiziert wurde oder von Hauspferden abstammt, aber frei lebt und kein Haustier mehr ist.

Inhaltsverzeichnis

"Echte" Wildpferde

Przewalski-Pferde im Schneetreiben
Przewalski-Pferde im Schneetreiben

Die Abgrenzung des Begriffs ist wegen unterschiedlicher Definitionen recht schwierig. Im eigentlichen Sinne ist ein Wildpferd ein Pferd, das weder domestiziert wurde noch von domestizierten Pferden abstammt. Nach dieser Definition gibt es heute nur noch ein Wildpferd, das Przewalski-Pferd (Equus przewalskii przewalskii). Der Tarpan , ein bis in das 19. Jahrhundert verbreitetes Wildpferd Eurasiens , stellt zwei Unterarten: Der in Mittel- und Osteuropa lebende Waldtarpan (Equus przewalskii silvaticus) überlebte das 18. Jahrhundert nicht. Vom südrussischen Steppentarpan (Equus przewalskii gmelini) wurde am 25. Dezember 1879 das letzte Exemplar zu Tode gehetzt.

Das Hauspferd (Equus caballus) scheint nach neueren Untersuchungen einer anderen Art anzugehören. Sein Vorfahr ist in freier Wildbahn seit noch längerer Zeit ausgestorben. Da sich Hauspferde und Tarpane bzw. Przewalski-Pferde uneingeschränkt paaren und dabei fortpflanzungsfähigen Nachwuchs zur Welt bringen können, ist diese These allerdings umstritten. Die Tatsache, dass Przewalskipferde einen anderen Chromosomensatz aufweisen als alle bisher bekannten Hauspferderassen, untermauert diese These allerdings.

Verwilderte Pferde

Als Wildpferde werden oft aber auch Pferde bezeichnet, die von Hauspferden abstammen. So ist der Mustang kein echtes Wildpferd, sondern stammt vom im Laufe der Besiedlung Nordamerikas entlaufenen Hauspferden ab. Gleiches gilt für die folgenden Pferderassen:

Wildpferde im Merfelder Bruch
Wildpferde im Merfelder Bruch
  • Brumby
    • Nachfahren der Pferde von Sträflingen die im 18. Jhd. nach Australien kamen. Entlaufene Pferde die sich im Busch schnell vermehrten und durch gezielte Tötungsaktion bis in die 60 er Jahre drastisch vermindert wurden.
  • Camargue-Pferd
    • Ein im Rhône -Delta Südfrankreichs in freier Wildbahn lebendes Pferd.
  • Dülmener Wildpferd
    • Die Tiere leben in freier Wildbahn im Merfelder Bruch bei Dülmen in einem Gebiet mit einer Größe von 200 Hektar , der Wildpferdebahn. Die durchschnittlich 250 Tiere erreichen eine Größe von 1,20 - 1,35 m. Es handelt sich nicht mehr um ein echtes Wildpferd, jedoch wird vermutet, dass hohe Anteile Urwildpferd-Blut in ihnen fließt. Przewalski-Pferde und Koniks werden regelmäßig der Herde zugeführt.
  • Exmoor Pony
    • Ein in England neben dem " Dartmoor-Pony " vorkommendes, verwildertes Pferd, dessen Herkunft nicht eindeutig geklärt ist. Im Gegensatz zu dem als gesichert domestiziertem Dartmoor-Pony weist das Exmoor-Pony sowohl äußerlich als auch vom Verhaltensmuster her einige Besonderheiten auf, die eher für die eines echten Wildpferdes als für die eines verwilderten Hauspferdes sprechen.
  • Mustang
    • Nordamerikanisches Pferd, das im 16. Jahrhundert durch verwilderte Hauspferde der Rassen Araber und Berber entstand, die den spanischen und anderen europäischen Eroberern entlaufen waren.
  • Sable-Island-Pferd
    • Die Sable-Island-Pferde sind eine kleine 250-300 Tiere starke Population auf der kleinen Düneninsel Sable Island vor der kanadischen Küste im Atlantik . Sie gehen auf eine Verwilderung von Hauspferden im Jahre 1738 zurück.
  • Namibisches Wildpferd

Warmblüter, wahrscheinlich Trakehner , die Anfang des 20. Jhd. von einem deutschen Baron in die damalige deutsche Kolonie Deutschsüdwest, das heutige Namibia gebracht wurden. In Folge des 1. Weltkrieges wurden die Deutschen vertrieben und die Pferde entliefen in die Wüste. Dort wanderten sie zu einer Wasserstelle wo sie in den 1980er Jahren gefunden wurden. Die Population ist heute bei ca 250 bis 300 Tieren.

Verhalten

In freier Wildbahn lebten Pferde in Herdenverbänden. Die Herde hat einen (in ganz seltenen Fällen zwei - meist Brudertiere -) so genannten Leithengst, der die Herde aus Stuten und Jungtieren vor Feinden verteidigt und die empfangsbereiten Stuten decken darf. Der Leithengst muss seine Position immer wieder aufs neue gegenüber jüngeren Hengsten verteidigen. Dies führt teilweise zu erbitterten Kämpfen, oft mit kleineren, selten mit schweren Wunden. Ansonsten wird die Herde von einer Leitstute zu Futter- und Rastplätzen geführt. Diese Stute ist meist die älteste und erfahrenste der Herde. Die jungen Hengste werden ab einem gewissen Alter aus dem Herdenverband ausgestoßen und bilden so genannte Junggesellengemeinschaften.

Wildlebende Pferde verständigen sich hauptsächlich mit Hilfe von Körpersprache sowie Schnaub- und Brummgeräuschen. Wiehern tun sie kaum, da dies Fressfeinde auf sie aufmerksam machen würde.

Trächtige Stuten sondern sich meist etwas von der Herde ab, um ihre Fohlen (meist eins, selten zwei) zur Welt zu bringen. Sie bleiben jedoch in Sicht- bzw. Hörweite des Familienverbandes. Das Fohlen wird sofort nach der Geburt abgeleckt, um die Atemwege freizulegen und die Durchblutung anzuregen. Ein weiterer Effekt ist, dass das Fohlen den Geruch der Mutter annimmt und so auch von der Herde erkannt wird. Die Fohlen können bereits nach kurzer Zeit stehen und laufen, Mutter und Fohlen schließen sich wieder der Herde an.

Siehe auch: Pferde , Ausgestorbene Tierarten Europas

Weblinks

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Wildpferd aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Wildpferd verfügbar.

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