Drohnensammelplätze sind Plätze, die von männlichen Honigbienen ( Drohnen ) nach der Geschlechtsreife (12-14 Tage nach dem Schlupf ) aufgesucht werden, um sich an diesen mit jenen Bienenköniginnen zu verpaaren, die ebenfalls zu diesem Platz kommen. Auf Drohnensammelplätzen können sich bis zu 20.000 Drohnen sammeln.

Der Begriff "Sammelplatz" ist allerdings etwas ungeschickt gewählt, da man den Eindruck gewinnen könnte, das Ganze wäre eine "gemütliche", statische Angelegenheit. In Wirklichkeit findet das Sammeln der Drohnen und auch die Paarung mit den Königinnen sehr dynamisch, im Flug über dem Gelände, also in der Luft statt. Die "versammelten" Drohnen fliegen dabei in einer gewissen Höhe und so schnell umher, dass sie mit dem normalen Auge kaum zu erkennen sind. Erst, wenn man z.B. einen kleinen Stein in die Luft wirft, kann man einzelne Drohnen sehen, die sich reflexartig auf diese vermeintliche Königin stürzen wollen.

Der Drohnensammelplatz birgt nach wie vor unerklärte Geheimnisse im Verhalten und der Kommunikation der Bienen. Er ist nicht einfach ein Platz , an dem sich Drohnen versammeln, sondern er besitzt offenbar sehr spezifische, bislang nicht genau erkannte Besonderheiten, so dass ihn alle Bienenvölker in großem Umkreis und gleichzeitig aufsuchen. Es ist nicht geklärt, nach welchen Kriterien sie dabei vorgehen. Einige Wissenschaftler meinen, es hänge mit dem (für Menschen unsichtbaren) Polarisationsmuster der einfallenden Sonnenstrahlung zusammen; möglicherweise sind auch Pheromone beteiligt. Alle Bienen, die sich dort einfinden, sind naiv , d.h. sie haben den Platz nie zuvor besucht und kehren auch nie zu ihm zurück - die Drohnen verlassen ihn, um zu sterben, die Königinnen gründen ein neues Volk, das sie meist nie mehr verlassen werden. Bemerkenswert ist auch, dass die Orte, an denen sich die Bienen versammeln, von Jahr zu Jahr wechseln können. Allerdings gibt es auch Drohnensammelplätze die sich schon seit über 25 Jahren am gleichen Ort befinden.