Karl Kerle alias Bruder Adam (* 3. August 1898 in Biberach an der Riß; † 1. September 1996 in Buckfast Abbey, Devon ) ist der wohl bekannteste Imker der Neuzeit durch die Zucht seiner Buckfast-Biene.

Als junger Mann tritt der deutsche Karl Kerle in das englische Benediktiner-Konvent von Buckfast Abbey ein und übernimmt 1919 die Leitung der Klosterimkerei. Der als Mönch nun Bruder Adam genannte beschließt aufgrund einer in England grassierenden Bienenseuche in der Zucht neue Wege zu gehen. Er wendet sich ab von der Linienzucht, hin zur Kombinationszucht. Zeit seines Lebens, über 60 Jahre hinweg, ist er “Auf der Suche”, so auch der Titel seines Hauptwerkes. Er bereist seit den 20er Jahren systematisch und konsequent große Teile der Welt, beginnend in Europa bis nach Asien und Afrika, um nach geeigneten Bienenrassen zu suchen, die er in seiner Imkerei testet um dann vielleicht in seine Population eingekreuzt zu werden. Die daraus entstehende Rasse nennt er zu Ehren seines Heimatklosters “Buckfast-Biene”. Bruder Adam vertritt bei vielen Auftritten in der ganzen Welt vehement seine Ansichten und wird dadurch zum anerkannten Bienenwissenschaftler, der u. a. die Ehrendoktorwürde der Universitäten Exeter und Uppsala erhält. 1974 erhält er das Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland. Obwohl oft geschmäht und bekämpft, findet sich "seine" Biene auf allen Kontinenten. Nach seinem Rücktritt endet die Zuchtarbeit im Kloster Buckfast und er war nie wieder als Imker tätig.