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Letzte Änderung für Artikel Uwe Jens Lornsen: 29.01.2006 23:29

Uwe Jens Lornsen

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Uwe Jens Lornsen (* 13. November 1793 in Keitum auf Sylt; † 13. Februar 1838 in Pressy am Genfer See ) war Jurist und Beamter der dänischen Regierung. Durch seine Schrift "Ueber das Verfassungswerk in Schleswigholstein" wurde er zum Vorkämpfer der Einheit und Freiheit Schleswig-Holsteins.

 Uwe Jens Lornsen, Gedenkblatt von 1838
Uwe Jens Lornsen, Gedenkblatt von 1838

Inhaltsverzeichnis

Leben

Jugend und Studium

Lornsen war der Sohn eines Walfängerkapitäns und hätte diesen Beruf auch ergriffen, hätte dem die Kontinentalsperre Napoleons nicht einen Riegel vorgeschoben. Er studierte in Kiel und Jena die Rechte. In Jena gehörte er dem Vorstand der Urburschenschaft an und befand sich damit nach der Ermordung von August von Kotzebue durch den Urburschenschafter Karl Ludwig Sand im Jahr 1819 und den darauf folgenden Karlsbader Beschlüssen mit Sicherheit im Blickfeld der Geheimpolizei Metternichs . In Jena unterlag Lornsen in hohem Maße dem nachwirkenden Einfluss der Philosophie Fichtes . Er legte sein Staatsexamen in Kiel ab, wirkte kurzzeitig in Oldesloe und dann fast zehn Jahre in Kopenhagen als Beamter in der Kanzlei für Schleswig-Holstein-Lauenburg.

Publizistische Tat und Festungshaft

1830 wurde er zum Landvogt auf Sylt. Um sein Amt anzutreten, fuhr er über Kiel und veröffentlichte dort die kleine Schrift "Ueber das Verfassungswerk in Schleswigholstein" (das Weglassen des Bindestrichs war bereits Programm!). Sie fand sofort in Tausenden von Exemplaren Verbreitung; seither galt Lornsen als Freiheitskämpfer für ein vereintes und von Dänemark unabhängiges Schleswig-Holstein. Er trat sein Amt auf Sylt an, wurde aber bereits nach wenigen Tagen verhaftet und zur Strafe für seine vom dänischen Staat als aufrührerisch empfundene Schrift zu einem Jahr Festungshaft verurteilt. Diese saß er von 1831 bis 1832 zunächst in Kiel, dann in Rendsburg ab.

Exil, Rückkehr und Tod

1833 reiste er nach Rio de Janeiro , in der Hoffnung dort Heilung von seiner mit vermeintlichen Ausdünstungen verbundenen Flechtenkrankheit zu finden. Zugleich entzog er sich so der in Europa vorherrschenden reaktionären " Demagogenverfolgung ". In Rio de Janeiro unterzog er sich, von seinem Kieler Freund Franz Hermann Hegewisch unterstützt, schweren Kuren und arbeitete an "Über die Unions-Verfassung für Schleswigholstein und Dänemark", seinem juristisch-historischen Vermächtnis, das Wilhelm Beseler posthum herausgab. 1837 kehrte er nach Europa zurück, weil seine geliebte Schwester Erkel schwer erkrankt war. Er hielt sich selbst für ansteckend krank und war von ebenso vagen wie heftigen Schuldgefühlen erfüllt. Als er in Genf vom Tod der Schwester erfuhr, gab er den Plan, nach Sylt zurückzukehren, auf. Ein Versuch, bei dem Genfer Homöopathen Charles Pêchier Hilfe und Heilung zu finden, schlug fehl. 1838 suchte Lornsen den Tod im Genfer See .

Bedeutung und Nachruhm

Durch seine Schriften, das Exil und den tragischen Tod ist Lornsen zur geheimnisumwitterten Symbolfigur des schleswig-holsteinischen Freiheitskampfes geworden. Als einer der ersten scheint er erkannt zu haben, dass der Schlüssel für die deutsche Einheit in Schleswig-Holstein lag - eine Erkenntnis, die 34 Jahre später von Bismarck im Deutsch-dänischen Krieg in die Tat umgesetzt wurde.

"Die Julirevolution von 1830 hatte das unter der Asche glimmende Feuer auch hier angeblasen; mit den freisinnigen Bestrebungen verbanden sich sofort die nationalen Triebe. Die bekannte Lornsensche Bewegung regte hüben und drüben die Gemüter auf das höchste auf. Im November 1830 erschien seine kleine Schrift Über das Verfassungswerk in Schleswigholstein; tatsächlich der Ausgangspunkt der schleswig-holsteinischen und somit mittelbar auch der deutschen Sache." ( Rochus Freiherr von Liliencron : Frohe Jugendtage. Leipzig 1902, S. 53)

1878 wurde Lornsen zu Ehren in Rendsburg ein Denkmal errichtet. Auf diesem wird er als der "erste Märtyrer der Sache Schleswig-Holsteins" bezeichnet. Sein Tod ist jedoch nicht primär Folge politischer Verfolgung, sondern beruht auf der wahnhaft übersteigerten Fehleinschätzung seiner Krankheit. Er hielt sie für ansteckend und sich selbst infolge dessen für einen Verderben bringenden Menschen, obgleich es sich möglicherweise um die Autoimmunerkrankung Psoriasis handelte. Über einen Zusammenhang zwischen seinem politischen Verhalten und seinen Wahnvorstellungen kann man spekulieren; Lornsen selbst hat es getan.

Quellen

  • Uwe Jens Lornsen: Briefe an seinen Vater (1811-1837), hrsg. von W. Jessen und G.E. Hoffmann. Veröffentlichungen der Schleswig-Holsteinischen Universitätsgesellschaft Nr. 29, Breslau 1930
  • Uwe Jens Lornsen: Briefe an Franz Hermann Hegewisch, Herausgegeben von Dr. Volquart Pauls, Schleswig 1925

Weblinks

Wikipedia

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