fair-hotels . Ein Service wie gemalt
Reiseführer Übersicht Deutschland Österreich Schweiz Bauwerke nach Stil

Werbung

Letzte Änderung für Artikel Sylter Inselbahn: 08.02.2006 21:29

Sylter Inselbahn

Wechseln zu: Navigation, Suche

Die Sylter Inselbahn war eine Schmalspurbahn mit 1.000 mm Spurweite , die in der Zeit zwischen 1888 und 1970 auf der Insel Sylt in Betrieb war.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

AnfĂ€nge und BlĂŒtezeit

Die erste Eisenbahnstrecke der Insel wurde 1888 in Betrieb genommen und verband in den Sommermonaten die etwa 4,2 km lange Strecke vom Hafen Munkmarsch in die Inselmetropole Westerland.

Nach der Jahrhundertwende, im Jahre 1901, errichtete die HAPAG die so genannte SĂŒdbahn vom Hafen Hörnum nach Westerland. Um 1903 wurde die Stecke von Westerland bis in den Norden der Insel verlĂ€ngert, zunĂ€chst bis Kampen und schließlich 1908 bis nach List. ZunĂ€chst bestanden diese Bahnen nebeneinander, erst mit dem Bau des Hindenburgdammes und der Anbindung der Insel an das Streckennetz der Reichsbahn wurden Nord- und SĂŒdbahn am WesterlĂ€nder Reichsbahnhof vernetzt. Etwa zum gleichen Zeitpunkt wurde der Verkehr der alten Ostbahn auf der Strecke Munkmarsch-Westerland eingestellt. Die Bahngesellschaften vereinigten sich und firmirten nun unter Sylter Verkehrsgesellschaft oder dem KĂŒrzel SVG.

EinflĂŒsse der Wehrmacht

WĂ€hrend der beiden Weltkriege ergĂ€nzte die Wehrmacht dieses Streckennetz um einige Kilometer, um ihre oft abgelegenen Lager und GeschĂŒtzstellungen anzubinden. So wurde etwa der gesamte Ellenbogen bei List mit einem Schienennetz versehen. Diese Strecken wurden jedoch unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg vollstĂ€ndig abgebaut. Die Wehrmacht verfĂŒgte auch ĂŒber eigene Schinenfahrzeuge, so wurden von ihr u.a. Dieseltriebwagen, wie das so genannte Wismarer SchweineschĂ€uzchen oder Draisinen zum Transport von Material und Personal eingesetzt. In den 1950er Jahren fielen diese BestĂ€nde an die Sylter Inselbahn, die verwertbare Fahrzeuge einsetzte, beschĂ€digte oder unbrauchbare Fahrzeuge ausschlachtete oder an andere Bahnen verkaufte.

Die 50er Jahre

In den 1950er Jahren erlebte die Inselbahn einen erneuten Aufschwung und es wurden unter anderem im Jahre 1957 fĂŒnf der fĂŒr diese Inselbahn so typischen Leichttriebwagen (LT) eingesetzt. Dabei handelte es sich um eine Sylter Eigenentwicklung, bei der Borgward-Sattelschlepper zu Schienenbussen umgebaut wurden. Diese Umbauten erfolgten nach eigenen PlĂ€nen und in der Werkstatt der Inselbahn. Hintergrund dieser Eigenentwicklung war die Tatsache, dass sich die zugekauften Triebwagen oftmals als zu schwer fĂŒr die in den losen Sand verlegten Gleise erwiesen. Neben diesen Leichttriebwagen verrichteten unzĂ€hlige neu oder gebraucht angeschaffte Triebwagen , Draisinen , Lokomotiven und AnhĂ€nger auf der Insel ihren Dienst.

Der Niedergang

Den Siegeszug des Individualverkehrs auf Sylt konnte dies jedoch auch nicht aufhalten, und so wurden Nord- und SĂŒdbahn am 29. Dezember 1970 stillgelegt. Den Personenverkehr ĂŒbernahmen nun die Busse der Sylter Verkehrsgesellschaft (SVG). Heute gehört die SVG dem Reeder Sven Paulsen, der auch mit seiner Adler-Reederei Ausflugsschiffe auf Nord- und Ostsee betreibt.

Die Trasse

Ein Großteil der alten Trasse der Bahn dient heute als landschaftlich reizvoller Rad- und Wanderweg , der die gesamte Insel in Nord-SĂŒd-Richtung erschließt. Die Trasse der Ostbahn fĂŒhrt ĂŒber das gelĂ€nde des den heutigen Flughafen Sylt und ist nicht mehr erkennbar. Die Anschlussgleise und Strecken der Wehrmacht sind ausnhamslos ebenfalls derart zurĂŒckgebaut, dass man sie heute nicht mehr als solche erkennen kann.

Die Fahrzeuge

WÀhrend in den Anfangsjahren und bis in die 1940er Jahre hinein Dampflokomotiven das Bild prÀgten, wurden diese nach und nach von Dieselloks bzw Dieseltriebwagen abgelöst. Seit der Nachkriegszeit bot sich so ein butes Bild an Dieseltriebwagen und Dieseldraisinen, sowie unterschiedlichsten Personen- und GepÀckwagen. Dazu kamen die schon oben erwÀhnten und in eigenregie gebauten Borgward-Leichttriebwagen.

In den spĂ€ten Jahen der Bahn kamen nahezu auschließlich diese Leichttriebwagen zum Einsatz; daneben einige Dieseltriebwagen. Herkunft, Motorisierung und Ausstattung der Dieseltriebwagen waren vielfĂ€ltig. HĂ€ufig wurden Umbauten durchgefĂŒhrt, so dass es bis zur Einstellung des Betriebes kein einheitliches Bild des Fuhrparks der Inselbahn gab.

Bis heute ist ein Leichttriebwagen erhalten geblieben; er steht heute stark sanierungsbedĂŒrftig im Hannoverschen Straßenbahn-Museum in Sehnde-Wehmingen bei Hannover. Der ĂŒbrige Fuhrpark der Bahn ist entweder sofort verschrottet oder an andere Kleinbahnen abgegeben worden. Vor dem WesterlĂ€nder DB-Bahnhof erinnert eine Tafel vor einem kleinen StĂŒck Gleisbett noch an diese Bahn.

Die GebÀude

Entlang der Strecken gab es Zahlreiche Bahnhöfe und Haltepunkte. Massive BahnhofsgebĂ€ude gab es an der SĂŒdbahn nur an den Endstellen in Westerland - der alte SĂŒdbahnhof und spĂ€ter der Reichsbahnhof - und in Hörnum. An der Nordbahn gab es außen an den Endstellen in Westerland und List, massive Bahnhöfe in Kampen und Wenningstedt. Alle ĂŒbrigen Haltepunkte mussten ohne feste Bauwerke auskommen. Teilweise dienten umgebaute ehemalige Personenwagen als WartehĂ€uschen.

In der folgenden Liste finden sich die planmĂ€ĂŸigen Haltepunkte (H) und Bahnhöfe. Bei Bedarf wurde jedoch auch auf freier Strecke zum Ein- und Ausstieg gehalten.

An der Ostbahn

Von Ost nach West:

  • Munkmarsch (Hafen)
  • Westerland (Ostbahnhof)

An der SĂŒdbahn

Von SĂŒd nach Nord:

  • Hörnum (SeebrĂŒcke / Hafen)
  • Hörnum-Nord(H)
  • Sansibar(H)
  • Samoa(H)
  • Rantum
  • Rantum-Seeheim(H)
  • Haus Hanna(H)- Zuletzt lediglich Ausweiche
  • Diekjen-Deel(H)
  • Westerland (SĂŒdbahnhof)/ SpĂ€ter Westerland Reichsbahnhof

An der Nordbahn

Von Nord nach SĂŒd:

  • List
  • Westerheide(H)
  • Klapholtal(H)
  • Kampen
  • Wenningstedt
  • Westerland (Nordbahnhof)
  • Westerland Reichsbahnhof

Ferner gab es einen Betriebshof mit Ausbesserungswerk und WerkstÀtten auf dem GelÀnde nord-östlich des alten Nordbahnhofes in Westerland.

Von den ehemaligen Bahnhöfen und Haltepunkten der Bahn sind nur wenige GebĂ€ude erhalten geblieben. Lediglich der ehemalige Bahnhof in List steht bis heute nahezu unverĂ€ndert und dient als Lager einer Reederei . In den ĂŒbrigen Inselorten fielen die GebĂ€ude der Inselbahn ausnahmslos der Spitzhacke zum Opfer; zuletzt wurde im Jahre 2004 der ehemalige Inselbahnhof Kampen abgebrochen, der zuletzt unter dem Namen "Prahl-HĂŒs" als Appartementhaus diente.

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Sylter Inselbahn aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Sylter Inselbahn verfügbar.

fair-hotels. Ein Service der
VIVAI Software AG
Betenstr. 13-15
44137 Dortmund

Tel. 0231/914488-0
Fax 0231/914488-88
Mail: info@vivai.de
Url: http://www.vivai.de