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Letzte Änderung für Artikel Freie Republik Schwarzenberg: 30.12.2005 09:04

Freie Republik Schwarzenberg

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Freie Republik Schwarzenberg ist ein erst 1990 vom Bildhauer Jörg Beier und dem Verein "Kunstzone" aus Schwarzenberg/Erzgeb. erschaffener Begriff, der die im 1984 erschienenen Roman "Schwarzenberg" von Stefan Heym verwendete Bezeichnung Republik Schwarzenberg neu interpretiert. Da Heyms Erzählung zum Teil jedoch auf wahren Begebenheiten beruht, werden die tatsächlichen historischen Ereignisse unmittelbar nach Kriegsende 1945 werbewirksam gerne mit diesem Begriff ausgeschmückt. Von den damaligen Zeitgenossen sind beide Begriffe zu keiner Zeit verwendet worden.

Inhaltsverzeichnis

Historischer Hintergrund

In den Wirren der letzten Kriegstage im Frühling 1945 blieben nach der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands am 8. Mai 1945 die damaligen Landkreise Schwarzenberg und Stollberg für sechs Wochen unbesetzt. Weder die Amerikaner noch die Russen besetzten das Gebiet. Der Grund hierfür ist bis heute nicht vollständig geklärt. Die Historiker entwickelten hierzu mehrere Theorien: So behaupten manche, dass nach Absprache mit den Sowjets die Amerikaner bis zum Fluss Mulde vorrücken sollten. Da es jedoch drei Mulden gibt (die Zwickauer Mulde und die Freiberger Mulde vereinigen sich zur Mulde), kam es hier zu einer Verwechslung. Andere Spekulationen besagen, dass der Kreis schlicht vergessen wurde. Eine weitere Erzählung berichtet von einem Austausch des Urangebietes gegen Teile von Berlin. Wenig bekannt ist die Legende von einer Verhandlung zwischen Karl Dönitz und den Amerikanern in Bern am 12. April. Demnach soll Dönitz mit den USA ein Bündnis geschlossen haben, das vorsah, das betroffene Gebiet unbesetzt zu lassen, um den deutschen Truppen in Böhmen eine Rückzugsmöglichkeit, mit dem Ziel, in amerikanische anstatt in sowjetische Gefangenschaft zu geraten, zu bieten. Unterstützt wird diese These von der Tatsache, dass sich die Amerikaner am 11. Mai aus der nur wenige Tage zuvor besetzten Stadt Aue in Richtung Zwickau zurückzogen.

In Heyms Roman wird das Schicksal der Menschen zum Ende der Republik gar durch das Werfen einer Münze entschieden.

Zur Aufrechterhaltung der Ordnung bildete sich am 9. Mai 1945 ein antifaschistischer Aktionsausschuss, der die 21 unbesetzten Städte und Dörfer regieren sollte. Es wurde sogar eigenes Geld gedruckt, das sowohl in der amerikanischen als auch der russischen Besatzungszone akzeptiert wurde. Mit der amerikanischen und sowjetischen Armee wurden Verhandlungen geführt.

Am 24. Juni 1945 wurde der Aktionsrat auf Anweisung der dann einmarschierten sowjetischen Besatzungstruppen aufgelöst. Die Mitglieder des Schwarzenberger Revolutionskomitees wurden jedoch von der UdSSR in ihren erkämpften öffentlichen Ämtern bestätigt (zum Beispiel der Bürgermeister), und auch die spätere DDR führte dies weiter.

Literatur

  • Stefan Heym: Schwarzenberg. Bertelsmann, München 1984 ISBN 3-570-00140-7
  • Lenore Lobeck: Die Schwarzenberg-Utopie: Geschichte und Legende im „Niemandsland“. Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig 2004 ISBN 3-374-02231-6
  • Volker Braun: Das unbesetzte Gebiet. Suhrkamp, Frankfurt a.M. 2004 ISBN 3-518-41634-0

Siehe auch

  • Zweiter Weltkrieg

Weblinks

Wikipedia

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