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Letzte Änderung für Artikel Straßenbahn Naumburg: 18.02.2006 09:31

Straßenbahn Naumburg

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Die Straßenbahn Naumburg verkehrt seit 1892 mit einigen Unterbrechungen auf einer ringförmigen Linie bzw. deren Ãœberresten auf einer Spurweite von 1000 mm in der Stadt Naumburg (Saale) und ist heute einer der kleinen Straßenbahnbetriebe in Europa.

Betrieb bei der Naumburger Straßenbahn im Jahr 2005
Betrieb bei der Naumburger Straßenbahn im Jahr 2005

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1892-1906: Dampfstraßenbahn

Nachdem in den 1860er und 1880er Jahren zweimal das Projekt einer Pferdestraßenbahn in Naumburg scheiterte, gründete sich 1889 ein städtisches Kommitee zum Bau einer Straßenbahn. Gebaut werden sollte eine Verbindung vom Bahnhof in die Stadt. Wegen der starken Steigung kam eine Pferdestraßenbahn hier nicht in Frage, eine elektrische Straßenbahn erschien jedoch zu teuer, sodass man einen Betrieb mit Dampflokomotiven vorschlug. Nach der ursprünglichen Planung sollte die Strecke binnen weniger Jahre beträchtlich erweitert werden.

1891 wurde dem federführenden Ingenieur Georg von Kreyfeld aus Halle schließlich die Konzession zum Betrieb der ersten Linie auf eine Dauer von 40 Jahren zugeteilt, der Bau kam jedoch aus Finanzproblemen zunächst nicht zustande. Von Kreyfeld verkaufte daraufhin die Konzession an eine Wittenberger Firma, die jedoch auch nicht mit dem Bau begann, sondern stattdessen eine elektrische Straßenbahn forcierte und die Konzession wiederum verkaufen wollte. Die Stadt konnte jedoch nicht die nötigen Geldmittel aufbringen, weshalb am 18. Juni 1892 die Naumburger Straßenbahn Aktiengesellschaft gegründet wurde. Das nötige Kapital kam dadurch zusammen, daß zahlreiche interessierte Naumburger Bürger Anteile zeichneten.

Eine Woche später kaufte man die Konzession, nach Ablauf der 40 Jahre sollte die Straßenbahn ins Eigentum der Stadt übergehen. Schon bald bekannen die Bauarbeiten, im Juli begannen die Gleisbauarbeiten und im September trafen die ersten Fahrzeuge in Naumburg ein. Die feierliche Eröffnung fand schließlich am 15. September 1892 statt. Jedoch blieben die Einnahmen in den ersten Jahren deutlich hinter den Erwartungen zurück, im April 1894 wurde der Betrieb für eine Woche eingestellt, da der tägliche Verlust 30 bis 40 Mark betrug. Die geplanten Erweiterungen der Strecke konnten wegen Geldmangels auch nicht ausgeführt werden, es wurden daher auswärtige Kapitalgeber gesucht, die den Betrieb der Straßenbahn übernehmen sollten. Diese Versuche scheiterten jedoch auch, und so ging die Gesellschaft im Jahr 1900 in Konkurs und die Stadt übernahm zunächst nur den Betrieb der Straßenbahn, später auch deren Fahrzeuge und Anlagen.

Die finanziellen Probleme konnten in den folgenden Jahren beigelegt werden, jedoch nahmen technische Probleme zu und die Preußischen Staatseisenbahnen als Aufsichtsbehörde forderten eine komplette Erneuerung der Anlagen sowie neue Fahrzeuge. Unter Leitung des Oberbürgermeisters Kraatz wurde daher in den folgenden sechs Jahren die Umstellung der Straßenbahn auf elektrischen Betrieb geplant. Am 25. Oktober 1906 fuhr die Dampfstraßenbahn das letzte Mal. Die Fahrzeuge und Gleise wurden bald darauf verkauft und verschrottet.

1907-1991: elektrische Ringbahn

Der historische Triebwagen 17 während der Aufarbeitung im Depot
Der historische Triebwagen 17 während der Aufarbeitung im Depot

Im Mai 1906 wurde von der Stadtversammlung der Bau eines Elektrizitätswerkes und der Bau einer elektrischen Straßenbahn beschlossen, bereits vorher waren jedoch schon die ersten Arbeiten in Auftrag gegeben worden. Ein Gutachter schlug vor, die Linie, die bisher eher östlich durch die Stadt verlief, zu einer Ringstrecke auszubauen, um auch den Westen der Stadt besser an Innenstadt und Bahnhof anzubinden. Zunächst wurde jedoch der alte Streckenverkauf beibehalten und lediglich um einige hundert Meter vom Wenzelstor zum Salztor verlängert.

Im Oktober 1906 begannen die Bauarbeiten, am 5. Dezember wurde auch die Konzession für den Betrieb erteilt, zehn Tage später ging das Elektrizitätswerk in Betrieb und es konnten erste Probefahrten unternommen werden. Nach etwa zwei Monaten ohne Straßenbahn nahm die neue elektrische Straßenbahn am 2. Januar 1907 den Betrieb auf, es wurde in einem 10 Minuten-Takt gefahren, eine Fahrt kostete 10 Pfennig. Die finanziellen Probleme der Dampfstraßenbahn waren auch Vergangenheit, die neue Straßenbahn erwirtschaftete einen Ãœberschuss, weswegen die Stadt als Eigentümer den Strompreis für die Bahn deutlich erhöhte. Dies blieb jedoch auch in späteren Zeiten so, als die wirtschaftliche Lage der Bahn wieder schlechter wurde.

Außer der vorgeschlagenen Ringbahn wurden in den folgenden Jahren mehrere alternative Erweiterungspläne diskutiert, 1910 wurde die Strecke zunächst vom Salztor zur Michaelisstraße verlängert. Nachdem man sich auch auf die weitere Streckenführung einigte, wurde 1914 schließlich der Ring über den Moritzberg zum Hauptbahnhof geschlossen. Von Ostern 1914 an fuhren die Bahnen in beiden Richtungen durch die Stadt. Weitere Strackenbauten wurden mehrfach diskutiert, unter anderem wurde eine Strecke in den Nachbarort Bad Kösen geplant, aber nie gebaut.

Zur Zeit des Ersten Weltkriegs und der Inflation in den 1910er und 1920er Jahren wurde der Betrieb der Straßenbahn stark eingeschränkt und der Fahrpreis kräftig erhöht, der Betrieb konnte jedoch bis Ende 1923 aufrechterhalten werden. Danach ruhte er jedoch bis zur Einführung der Reichsmark im Jahr 1924 , vor allem weil die Fahrzeuge und Anlagen stark in Mitleidenschaft gezogen worden waren und ausgebessert werden mußten. Bis 1928 verbesserte sich die Situation, der Ring wurde wieder in beiden Richtungen befahren, nachdem aus Fahrzeugmangel drei Jahre lang nur ein eine Richtung gefahren werden konnte. Mit dem wirtschaftlichen Aufschwung wurden auch wieder Stimmen laut, die eine Erweiterung des Streckennetzes forderten, dies wurde jedoch durch die Weltwirtschaftskrise der frühen 1930er Jahre verhindert.

Auch als sich die wirtschaftliche Lage langsam besserte, blieben die finanziellen Probleme der Bahn bestehen, vor allem da die Stadt immer noch den erhöhten Strompreis kassierte, der mit der Gewinnsituation zu Beginn des elektrischen Betriebs eingeführt worden war. Die Arbeiter der Werkstatt hielten den Betrieb der Bahn dennoch aufrecht, auch wenn dafür zahlreiche Provisorien in Kauf genommen werden mußten. Da die vorhandene Straßenbahn sich als billigste Lösung erwies, erwog man auch nicht die Umstellung auf Autobus oder O-Bus .

Eigentlich hätte die Straßenbahn am Ende der 1930er Jahre aus sicherheitstechnischen Gründen wieder eine Weile stillgelegt werden müssen, da sich der technische Zustand stark verschlechtert hatte. Dies verhinderte jedoch der Beginn des Zweiten Weltkriegs im Jahr 1939 , es wurde jedoch nur noch in einer Richtung durch den Ring gefahren. 1940 wurde der Betrieb aber doch vorübergehend eingestellt, da mehrere Wagen beschädigt waren. Von 1943 bis 1945 wurde durch die Straßenbahn auch der Posttransport zwischen den beiden Postämtern der Stadt (am Bahnhof und am Straßenbahndepot) übernommen, da die Post nicht mehr genug Fahrzeuge zur Verfügung hatte.

Am 12. April 1945, wenige Wochen vor Kriegsende, wurde die Stadt Naumburg durch einen amerikanischen Bombenangriff schwer in Mitleidenschaft gezogen, auch die Straßenbahn wurde schwer beschädigt, der Betrieb wurde erneut für mehrere Monate eingestellt. Ab September 1945 konnte der Betrieb wieder aufgenommen werden, jedoch wiederum nur in einer Richtung. Nachdem Naumburg zunächst von der US-Armee besetzt war, kam die Stadt später zur sowjetischen Besatzungszone und gehörte damit ab 1949 zur Deutschen Demokratischen Republik .

Mit Beginn des ersten Fünfjahresplans wurde die städtische Straßenbahn im Jahr 1950 in einen VEB(K), einen kommunalen volkseigenen Betrieb umgewandelt und erhielt in den folgenden Jahren zwei neue Straßenbahnwagen vom VWB Waggonbau Werdau. Der so genannte LOWA-Wagen war der erste Einheitsstraßenbahnwagen der DDR. Diese Wagen bewährten sich in Naumburg jedoch nicht, daher erhielt man 1956 / 1957 acht neue Triebwagen aus Leipzig, die in Gotha auf den Fahrgestellen älterer Typen neu aufgebaut worden waren. Mitte der 1950er Jahre wurden auch das Umspannwerk, die Werkstatt und die Wartehallen an den Haltestellen modernisiert. Auch die Gleisanlagen wurden erneuert.

Ab 1957 wurde auch der Ring nach rund 20 Jahren wieder in beiden Richtungen befahren, im Uhrzeigersinn fuhren die Züge als Linie 1, entegen als Linie 2. Die Fahrgastzahlen stiegen kräftig an, vor allem weil zahlreiche Naumburger mit der Bahn zur Arbeit fuhren und die Straßenbahn als Zubringer zum Bahnhof nutzten. Ab dem Ende der 1950er Jahre war die Straßenbahn nicht mehr das alleinige Nahverkehrsmittel der Stadt, die ersten Buslinien nahmen den Betrieb auf. 1962 wurde auch der Betrieb ohne Schaffner (OS-Betrieb) eingeführt, in den folgenden Jahren erwog man jedoch mehrmals die Einstellung der Straßenbahn wie auch in anderen kleineren Städten der DDR.

Die Ölkrise 1973 sicherte jedoch vorerst den Weiterbetrieb der Straßenbahn, aus Halle übernahm man neun ältere Triebwagen der Firma Lindner, die vor allem das Platzangebot im Berufsverkehr verbessern sollten. Auch Erweiterungspläne für die Straßenbahn wurden wieder aufgestellt, jedoch wieder einmal verworfen. 1976 wurde dann auch die Ringbahn unterbrochen, da die Innenstadt zur Fußgängerzone umgebaut wurde und die Straßenbahn somit nicht mehr durchs Stadtzentrum fahren durfte. Im August 1979 wurde der Betrieb ein weiteres Mal eingestellt, nachdem die Aufsichtsbehörde erhebliche Mängel festgestellt hatte. Eigentlich war eine Umstellung auf Busbetrieb angedacht, aber der hohe Ölpreis führte zu einer erneuten Instandsetzung der Bahn und einen Monat später konnte der Betrieb wieder aufgenommen werden.

Ab 1980 wurde der Wagenpark wieder mit gebrauchten Fahrzeugen aus Plauen und Nordhausen erneuert, die Gleisanlagen weiter saniert und eine Wiederherstellung des Rings mit veränderter Streckenführung über die Stadtpromenade statt wie bisher über den Marktplatz geplant. Diese neue Strecke wurde ein Jahr später gebaut, und ab 1982 war wieder ein Ringverkehr möglich. Gleichzeitig wurden in der gesamten DDR die Verkehrsunternehmen zu größeren Kombinaten zusammengefasst, wodurch die Naumburger Straßenbahn zum VEB Kraftverkehr Zeitz kam, der wiederum zum VE Verkehrskombinat Halle gehörte. In den folgenden Jahren wurden immer wieder gebrauchte Straßenbahnwagen aus anderen Städten übernommen, jedoch konnte die Gleissanierung wegen Materialmangels nur auf kurzen Teilstücken durchgeführt werden, der Zustand verschlechterte sich wiederum.

Im Januar 1986 wurde der Betrieb erneut eingestellt, um dringende Erneuerungen an beinahe allen Anlagen durchzuführen, was von vielen als heimliche Stilllegung betrachtet wurde. Nach 18 Monaten Schienenersatzverkehr mit Bussen fuhr die Straßenbahn ab Juni 1987 aber doch wieder, jedoch nur in einer Richtung. Zunächst war dies die Linie 1, also entgegen dem Uhrzeigersinn, nach der Übernahme von Beiwagen mußte man jedoch im Uhrzeigersinn fahren, da der Streckenabschnitt über den Moritzberg nur in dieser Richtung für Beiwagenbetrieb zugelassen war.

So stellte sich die Situation 1990 dar, als mit der Wiedervereinigung der Übergang von der staatlichen Planwirtschaft zur freien Marktwirtschaft erforderlich wurde. Wie in vielen anderen Städten brachen aufgrund des zunehmenden Individualverkehrs und der Stillegung ganzer Wirtschaftszweige die Beförderungszahlen stark ein. Andernorts wurden gebrauchte Straßenbahnwagen aus Westdeutschland beschafft oder die vorhandenen Fahrzeuge und Anlagen modernisiert, die Naumburger Straßenbahn stellte jedoch wiederum einen Sonderfall dar: Die vorhandenen Anlagen waren in sehr schlechtem Zustand und ließen ohne größere Umbauten nur den Einsatz von zweiachsigen Straßenbahnwagen zu, eine Sanierug hätte zwölf Millionen Mark gekostet. Diese Summe konnte die Stadt nicht aufbringen, daher wurde die Einstellung der Straßenbahn und die Umstellung auf Bus oder O-Bus erneut diskutiert.

Naumburger Bürger gründeten 1990 eine Initiativgruppe zum Erhalt der Straßenbahn, die sich intensiv um die Beschaffung von Betriebsmitteln aus anderen Städten bemühten. Die zuständigen Behörden reagierten jedoch nicht auf die Angebote, auch ein Antrag auf Denkmalschutz wurde abgelehnt. Schließlich übernahm die Stadt die Straßenbahn und führte einige dringende Sanierungsarbeiten aus, mehrere Vorschläge für eine langfristige Sicherung des Betriebs wurden jedoch nicht realisiert. Im März 1991 lief die Konzession aus, zunächst lief der Betrieb jedoch weiter. Am 18. August 1991 wurde die Bahn jedoch erneut wegen Bauarbeiten außer Betrieb genommen.

Vorgesehen war, den Betrieb nach vier Monaten wieder aufzunehmen, doch der schleppende Verlauf der Bauarbeiten sorgte dafür, dass nicht alle Fördergelder in Anspruch genommen werden konnten. Die Bauarbeiten wurden daraufhin abgebrochen, die Strecke war an mehreren Stellen unterbrochen. Im April 1992 übernahm die Stadt offiziell die Straßenbahn von der Treuhandanstalt , die meisten Beschäftigten wurden entlassen und die übrigen auf der Fährlinie über die Saale eingesetzt.

Zum 100-jährigen Jubiläum der Straßenbahn im Jahr 1992 wurden einige Sonderfahrten auf einem kurzen Streckenstück am Depot durchgeführt, bald darauf wurden jedoch die verbliebenen Schienen an mehreren Stellen zugeteert, obwohl offiziell am Ziel Weiterbetrieb der Straßenbahn festgehalten wurde. Im folgenden Jahr wurde daraufhin von privaten Gesellschaftern die Idee einer touristischen Straßenbahn vorgelegt, die die Zustimmung des Stadtrats fand.

seit 1994: Wiederaufbau

Eine Parade einiger Wagen an der Vogelwiese
Eine Parade einiger Wagen an der Vogelwiese

Am 14. März 1994 wurde daraufhin die Naumburger Straßenbahngesellschaft mbH gegründet, die in erster Linie eine touristische Vermarktung der einzigen Ringstraßenbahn Europa anstrebt. Bald darauf begann man mit der Wiederherstellung einiger Teilstrecken des ehemaligen Rings. Mit der Unterstützung eines Sammlers historischer Straßenbahnwagen konnten am 25. Juni 1994 mit einem Pferdebahnwagen die ersten Fahrten nach der Quasi-Stilllegung 1991 durchgeführt werden. Im November konnte die Gesellschaft auch die Fahrzeuge und Anlagen von der Stadt pachten, der auf 20 Jahre befristete Vertrag sah auch die Wiederinbetriebnahme der gesamten Ringstrecke vor. Zunächst wurde jedoch 1995 die Strecke vom Theaterplatz zum Jägerplatz wieder für elektrischen Betrieb hergerichtet, auf dem anschließenden Stück zum Hauptbahnhof waren Fahrten mit der Pferdestraßenbahn möglich.

In den folgenden Jahren bestimmte ein angespanntes Verhältnis zwischen Stadt und Gesellschaft den weiteren Ausbau, während an einigen Stellen nicht mehr befahrbare Gleise erneuert wurden, wurden an anderen, derzeit nicht befahrenen Stellen die noch befahrbaren Gleise entfernt. In der Folge verzichtete die Gesellschaft ab 1999 auf einen Wiederaufbau der Gleise vom Salztor über den Moritzberg zum Hauptbahnhof, erhielt dafür aber von der Stadt einen Bestandssicherung über die Strecke vom Hauptbahnhof über Jäger- und Theaterplatz zum Salztor. Mit der Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes wurde der Ringschluß 1999 vorerst begraben, da die Straßenbahn nicht mehr vor den Bahnhof fahren kann, sondern seitdem etwa 200 m südöstlich endet.

Ab 1999 war ein Betrieb wieder zwischen Jägerplatz und Vogelwiese möglich, seit April 1999 besitzt die Gesellschaft auf eine Genehmigung zum Linienbetrieb nach Fahrplan. Für die vorherigen Fahrten mußte jeweils eine Ausnahmegenehmigung beantragt werden. 2001 erklärte der neue Oberbürgermeister Preißer, die Trasse der Ringbahn werde weiterhin freigehalten, um eventuell doch einen späteren Ringbetrieb zu ermöglichen. Im Jahr 2003 konnte die erneuerte Trasse vom Jägerplatz bis zur vorläufigen Haltestelle Hauptbahnhof in Betrieb genommen werden, Ende 2005 wurde auch die Endhaltestelle Hauptbahnhof auf dem Vorplatz erreicht.

Betrieb

In den vergangenen Jahren nahm der Betrieb auf der Naumburger Straßenbahn seit 1994 stetig zu, im Jahr 2006 soll zum ersten Mal von Ostern bis Oktober an jedem Wochenende gefahren werden, wobei wenigstens alle 30 Minuten ein Zug fährt. Für das Jahr 2007 ist die Wiederaufnahme des täglichen Betriebs vorgesehen, jedoch zunächst nur im Sommerhalbjahr. Der Betrieb wird unter dem Namen Naumburger Touristenbahn durchgeführt. Eine einfache Fahrt kostet 1 â‚¬ (ermäßigt 0,50 â‚¬), eine Tageskarte ist für 3 â‚¬ erhältlich.

Strecke

Ein Triebwagen der Naumburger Straßenbahn auf Fahrschulfahrt
Ein Triebwagen der Naumburger Straßenbahn auf Fahrschulfahrt

Die Streckenlänge der Naumburger Straßenbahn beträgt derzeit ca. 3 km, der gesamte Ring war etwa 4,8 km lang. Die Haltestellen sind folgende:

  • Hauptbahnhof
  • Wiesenstraße
  • Nordstraße
  • Jägerplatz
  • Poststraße
  • Depot (kein planmäßiger Halt)
  • Marientor
  • Theaterplatz
  • Vogelwiese
  • Salztor (Wiederinbetriebnahme in naher Zukunft vorgesehen)
  • Kösener Straße (stillgelegt)
  • Paul-Heese-Straße (stillgelegt)
  • Michaelisstraße (stillgelegt)
  • Moritzplatz (stillgelegt)
  • Markgrafenstraße (stillgelegt) und zurück zum Hauptbahnhof

Fahrzeuge

Nachdem bereits zu DDR-Zeiten eine große Vielfalt von Fahrzeugtypen in Naumburg eingesetzt wurde, wurde diese Sammlung nach der Ãœbernahme der Straßenbahn durch die GmbH weiter komplettiert, sodass heute alle Typen vorhanden sind, die in der DDR für Straßenbahnen mit 1000 mm Spurweite produziert wurden.

Daten der Triebwagen
Nummer Tw 17 Tw 23

Tw 29

Tw 33

Tw 36-38

Tw 50

Tw 51

Tw 202
Typ ET 54 T 57 TZ 70/1 G 4-65
Baujahr 1928 1955/56 1958-61 1971/73 1965
Hersteller Lindner Lowa Gotha RAW Sw Gotha
in Naumburg seit¹ 1978 1982 1994 2000 1999

¹: Angegeben ist jeweils das Jahr, in dem der erste der heute vorhandenen Wagen dieses Typs in Naumburg eintraf

Daten der Beiwagen
Nummer Bw 1 Bw 14 Bw 19 Pfw 133 A 21 A 69
Typ EB 50 B 57 BZ 70/1 Lore Lore
Baujahr 1951 1959 1972 1894 1929 1963
Hersteller Lowa Gotha RAW Sw SIG Lindner CJR
in Naumburg seit 1985 2003 2001 1994 2004 1980

Literatur

  • Nahverkehrsfreunde Naumburg-Jena e.V. (Hrsg.): Die Ringstraßenbahn in Naumburg. Von der "Wilden Zicke" zur "Ille". 1. Auflage. Verlag Dirk Endisch, Leonberg-Höfingen 2003, ISBN 3-936893-09-8

Weblinks

Wikipedia

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