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Letzte Änderung für Artikel Musikantenland: 24.09.2005 03:34

Musikantenland

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Das Musikantenland ist ein Gebiet der nördlichen Westpfalz, nördlich des Landstuhler Bruchs im Bereich der Flüsse Glan und Lauter gelegen. Es gehört zu den Landkreisen Kusel und Kaiserslautern. Benannt ist dieser Landstrich nach dem Wandermusikantentum, das vor allem von 1850 bis zum Ersten Weltkrieg von hier seinen Ausgang nahm.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte des Wandermusikantentums

Entstehung

Die Westpfalz gehörte seit jeher zu den landwirtschaftlich benachteiligten Regionen, Verkehrsanbindungen zu den Industriezentren waren im beginnenden 19. Jahrhundert nicht vorhanden. Vor diesem Hintergrund entwickelte sich ein reichhaltiges Wandergewerbe verschiedener Berufszweige, unter denen sich viele Einwohner der Gemeinden um Kusel der Musik zuwandten. In den Anfangszeiten ab 1830 waren es neben Berufsmusikern, die etwa auf Dorffesten spielten, vor allem Einzelmusiker, die ohne großes musikalisches Können eher als Bettler durch das Land zogen, teilweise aber auch bis in südfranzösische Hafenstädte gelangten.

Die Blütezeit

Ab 1850 waren es zunehmend ausgebildete Musiker, die in Gruppen auftraten und sich in der ganzen Region großer Beliebtheit erfreuten. Überall waren sie als „Mackenbacher“ bekannt, auch wenn sie aus anderen Orten stammten. Mackenbach war jedoch ein typisches Musikantenland-Dorf, in dem zeitweise ein Viertel der Bevölkerung musikalisch tätig war. Insgesamt sind etwa 7000 Musikanten aus dem Westpfälzer Bereich bekannt. Bevorzugt wurden leicht transportable, aber laut klingende Instrumente, insbesondere Blechblasinstrumente standen hoch im Kurs. Es waren ausschließlich die Männer, die musizierend umherzogen und über die Sommermonate unterwegs waren, während die Frauen zu Hause auch die traditionellen Männerarbeiten übernahmen, aber durch die regelmäßigen Geldsendungen gut versorgt waren. Mit der Zeit wurden die Musiker immer professioneller, aus den Straßenmusikanten wurden Theater- und Militärkapellen, die Gruppen wurden auf Volksfesten und von reisenden Schaustellern engagiert. Ein Hauptbetätigungsfeld war der Zirkus. Auf diese Weise reisten Westpfälzer Musiker zuerst durch ganz Europa, später auch nach Asien, Afrika und vor allem nach Amerika. Gleichzeitig entwickelte sich in den Heimatorten der Instrumentenbau als florierender Industriezweig. Die Musik brachte der einst verarmten Region den Wohlstand, viele Musiker kehrten, teilweise nach jahrelanger Abwesenheit, als reiche Männer zurück.

Das Ende

Mit dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs kam ein jähes Ende für das Wandermusikantentum, das gerade seinen absoluten Höhepunkt erreicht hatte. Viele Männer mussten in den Krieg ziehen, die meisten Arbeitmöglichkeiten fielen weg, die Grenzen zum Ausland waren den meisten versperrt. Nachdem die Not der Nachkriegszeit überstanden war und das kulturelle Leben wieder aufblühte, bekamen die Wandermusiker zunehmend Konkurrenz durch Schallplatte, Radio und Tonfilm und konnten nie mehr an ihre Blütezeit anknüpfen. Der Zweite Weltkrieg führte schließlich zum endgültigen Niedergang dieses Gewerbes, seither wird die Musik nur noch als Nebenerwerb oder Freizeitvergnügen betrieben. Instrumentenbauende Betriebe gibt es im Musikantenland heute nicht mehr.

Museen

An die Geschichte des Westpfälzer Musikantentums erinnern mit vielen Exponaten der damaligen Zeit das Musikantenland-Museum in der Burg Lichtenberg bei Kusel und das Westpfälzer Musikantenmuseum in Mackenbach

Begriffsgeschichte

Das Wort "Musikantenland" war zwar sicher auch schon vor den 1980er Jahren im Gebrauch. Im Kuseler Land ist es jedoch untrennbar verbunden mit der Person Paul Engels , des langjährigen Leiters des Musikvereins Kusel (Westpfälzisches Symphonieorchester). Engel betrieb Forschungen zum Wandermusikantentum in der Gegend und initiierte (wann?) das Musikantenland-Museum auf Burg Lichtenberg Etwa aus derselben Zeit datiert die Übernahme des Ausdrucks "Westpfälzer Musikantenland" als offizielle Selbstbezeichnung des Landkreises, vor allem in touristischer Hinsicht.

Weblinks

Wikipedia

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