fair-hotels . Ein Service wie gemalt
Reiseführer Übersicht Deutschland Österreich Schweiz Bauwerke nach Stil

Werbung

Letzte Änderung für Artikel Westfalia Van Conversion: 19.02.2006 12:29

Westfalia Van Conversion

Wechseln zu: Navigation, Suche

Westfalia Van Conversion ist ein Unternehmen des Fahrzeugbaus in Rheda-Wiedenbrück.

Firmengeschichte

Die Firmengeschichte beginnt im Jahr 1844 . Am 1. Oktober dieses Jahres eröffnete Johann Bernhard Knöbel eine Schmiede in der Pferdewagen gebaut wurden. Der kurz zuvor erfolgte Bau des Bahnhofs an der Köln-Mindener-Eisenbahn und die wenige Jahre später erfolgte Fertigstellung der Bahnstrecke ließen auf einen erhöhten Bedarf an solchen Fahrzeugen hoffen, da der Warenverkehr mit den Möglichkeiten der Eisenbahn und der zunehmenden Industrialisierung rasch zunahm und die Waren vom Güterbahnhof an die umliegenden Bestimmungsorte transportiert werden mußten. Daneben wurden in der Schmiede - wie üblich - auch Pferde beschlagen. Später wurden in dem Betrieb auch Kutschen gebaut und Autos importiert.

Im Jahr 1927 bot die Firma Knöbel erstmalig einen offenen Kastenanhänger für PKW an und eröffnete damit eine Produktlinie, die für den Aufstieg des Unternehmens große Bedeutung erhielt. Zur Weiterentwicklung dieser Linie gehört auch die 1935 entwickelte und weltweit eingeführte Kugelkopf- Anhängerkupplung .

Bis 1950 wurden in den Fertigungshallen auch Feldküchen, Lastwagenkarosserien, Anhänger und Wohnmobile hergestellt. In dieses Jahr fällt der Beginn einer langjährigen Zusammenarbeit mit Volkswagen. Das erste Ergebnis dieser Zusammenarbeit war die "Camping-Box", eine Box für den VW-Bus, die diesen ferientauglich machte. Ab 1952 gab es auch ein Vorzelt dazu. Das Modell "Camping-Box" wird in den Jahren bis 1958 im Komfort verbessert, bis es schließlich durch komplett zu Wohnmobilen umgerüstete VW-Busse abgelöst wurde. 1959 konnte bereits der 1.000ste VW-Umbau gefeiert werden. Die Produktionszahlen nahmen von nun an am stetigen Wachstum des deutschen Wohlstands teil:

Jahr Anzahl Fahrzeuge (gesamt)
1961 30.000
1969 50.000
1975 150.000
1977 175.000
1978 200.000

Bekannte Modelle dieser Zeit waren der James Cook und der Sven Hedin. In einer weiteren Produktionslinie wurden von 1952 bis 1979 auch die Fahrerkabinen des Mercedes-Benz Unimog bei Westfalia hergestellt. Mit dem Jahr 1978 begann die Erfolgsgeschichte des Joker. Von ihm wurden bis 1987 70.000 Fahrzeuge verkauft. Für viele Camper wurde er zum "Multifahrzeug", mit dem sie auch zum Einkaufen oder zur Arbeit fuhren. Auf diese Art konnte auf ein zusätzliches Auto verzichtet werden und die Anschaffung wurde für viele Haushalte so erst finanziell vertretbar. Spätere Modelle waren der Nugget, der VW-California, der Vito Marco Polo und der Vito F.

Niedergang und Neuanfang

Querelen in der Eigentümer-Familie Knöbel trieben das Unternehmen 1994 fast in den Ruin. Der von der Firmenleitung angekündigte Konkurs führte in der Belegschaft zu heftigen Protesten. Auf Transparenten an der Autobahn A2 forderte sie die "Entlassung" der Familiengesellschafter. Zu diesem Zeitpunkt war die Firma Westfalia in Deutschland Marktführer für Anhängerkupplungen und die Belegschaft war von der Zukunft dieses Produkts und der damit verbundenen Arbeitsplätze überzeugt. Mehr aus regionalem Patriotismus als aus wirtschaftlichem Kalkül fanden sich drei Manager aus der Region Ostwestfalen (Gunther Berg, Werner Gehring und Mark Wössner ), die das sinkende Unternehmen mit ihren Privatgeldern aufkauften. Die ehemaligen Familien-Eigentümer wurden durch Pensionszahlungen befriedigt. Die drei Geschäftsbereiche des Unternehmens wurden in jeweils eigenständige rechtliche Einheiten umgewandelt:

  • Westfalia Trailer Group GmbH
  • Westfalia Van Conversion GmbH
  • Westfalia-Automotive GmbH & Co. KG.

1999 war die wirtschaftliche Situation soweit stabilisiert, dass ein Weiterverkauf der neu gebildeten Firmen in Betracht gezogen werden konnte. Die Firma Westfalia Van Conversion GmbH ging zunächst zu 49% in den Besitz von DaimlerChrysler über. Die 100%ige Übernahme durch DaimlerChrysler erfolgte im Jahr 2001 . Eine geplante Produktionsverlagerung nach Düsseldorf, die ursprünglich einen Totalverlust der ca. 250 Arbeitsplätze in Rheda-Wiedenbrück bedeutet hätte, konnte durch einen Anfang 2006 geschlossenen Standortsicherungsvertrag zwischen Betriebsrat und Betriebsleitung verhindert werden. Das Modell Thomas Cook wird künftig in Düsseldorf produziert, der Mercedes Marco Polo soll diese Lücke in den nächsten Jahren schließen. In den Standort sollen sechs Millionen Euro investiert werden. Von dem Wohnmobil-Modell „Marco Polo“ verkaufte Westfalia Van Conversion 2005 fast 1.500 Stück. Auf Dauer will die Daimler Chrysler-Tochter 2.500 Fahrzeuge pro Jahr absetzen. Hierdurch können ca. 125 Arbeitsplätze am bisherigen Standort erhalten werden.

In das traditionell ertragsstarke Geschäft mit Anhängerkupplungen trat mit 85% Anteil die amerikanisch-britische Beteiligungsgesellschaft Granville Baird Capital Partners ein. Die restlichen 15% Kapitalanteile übernahm das neue fünfköpfige Management (2 Geschäftsführer und 3 Prokuristen) mit Unterstützung der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Dieser Finanzierung lag das Laveraged-Buy-out -Schema (40% Eigenkapital und 60% Fremdkapital) zu Grunde. Das Investitionsvolumen von Granville Baird betrug im Jahr 2000 allein 11,7 Mio. Euro. Mit 385 Mitarbeitern wurden 110 Mio. Euro Umsatz erwirtschaftet. Die Ausrichtung der Investitionen hatte einen verstärkten Export zum Ziel um den bis dahin geringen Exportanteil von 10% der Produktion zu erhöhen.

Weblinks

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Westfalia Van Conversion aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Westfalia Van Conversion verfügbar.

fair-hotels. Ein Service der
VIVAI Software AG
Betenstr. 13-15
44137 Dortmund

Tel. 0231/914488-0
Fax 0231/914488-88
Mail: info@vivai.de
Url: http://www.vivai.de