Das Fürstentum Oels war ein Herzogtum in Niederschlesien, dessen Residenz sich in Oels (heute Oleśnica in Polen ) befand.

Herzogtum unter den Piasten (1312-1492)

Im Jahr 1312 wurde Oels durch eine Landesteilung unter den Piasten nach dem Tod Herzog Heinrich der Treue von Glogau zu einem selbständigen Herzogtum. Erster Herzog ist Konrad I. . Im Jahr 1327 bindet sich Konrad intensiver an Böhmen , die Verbindungen zu Polen werden getrennt.

Nach dem Tod von Konrad I. übernimmt sein Sohn Konrad II. die Herrschaft - zusätzlich erhält er als mütterliches Erbe das Fürstentum Cosel .

Im Jahr 1492 stirbt mit Konrad X. der letzte Piastenherrscher auf dem Thron von Oels. Das Herzogtum fällt an Böhmen zurück.

Herzogtum Oels unter den Podiebrads (1495-1647)

1495 überlässt König Vladislav II. von Böhmen und Ungarn das Herzogtum Oels den Söhnen seines Vorgängers König Georg von Podiebrad , Heinrich I. und Wenzel von Münsterberg.

Im Jahr 1647 stirbt mit Herzog Karl Friedrich der letzte Erbe des Hauses Podiebrad. Das Herzogtum geht an seinen Schwiegersohn, den Herzog Sylvius Nimrod von Württemberg-Weiltingen über. Dieser erhält allerdings nicht die volle Souveränität, sondern wird am 16. Januar 1649 mit Oels lediglich als Mediatfürstentum belehnt.

Fürstentum Oels unter den Württembergern (1742-1792)

Fortan herrschen somit die Württemberger über Oels. Im Jahr 1742 fällt das Herzogtum an Preußen . Die Fürsten verlieren nun jede politische Bedeutung und sind fortan lediglich noch Grundbesitzer.

Im Jahr 1744 übergibt der Württemberger Karl Friedrich II. Oels an seinen Neffen Karl Christian Erdmann . Nach seinem Tod 1792 wird sein Schwiegersohn, Friedrich August , Herzog zu Braunschweig-Lüneburg, Fürst von Braunschweig-Wolfenbüttel mit Oels belehnt.

Fürstentum Oels unter den Welfen (1792-1884)

Nachdem Friedrich August kinderlos gestorben ist, fällt Oels an seinen Neffen, den Fürsten Friedrich Wilhelm von Braunschweig-Lüneburg. Im Jahr 1807 findet in Preußen, zu dem Oels nun gehört, eine Verwaltungsreform durchgeführt. In deren Folge ist der Herzog nur noch Titularherzog. Im Jahr 1809 beteiligt sich der Herzog an einer Erhebung, die aber niedergeschlagen wird und ihn zur Flucht nach England zwingt. 1813 erhält der Fürst wieder die Herrschaft über Braunschweig, die ihm durch den Einfall Napoleons genommen war. Von nun an bleibt Oels 70 Jahre lang in Personalunion mit dem Herzogtum Braunschweig.

Als im Jahr 1884 der Herzog Wilhelm II. von Braunschweig kinderlos stirbt, wird das Herzogtum Oels aufgelöst. Der Privatbesitz wird von Wilhelm II. testamentarisch dem sächsischen Königshaus vermacht, das Lehen fällt an Preußen zurück und ist in Folge ein Thronlehen , dessen Besitzer der jeweilige preußische Kronprinz sein soll.

Die Herzöge von Oels

Schloss Oels um 1930

Das Haus der Piasten

• Konrad I. (1320-1366)
• Konrad II. (1366-1403)
• Konrad III. (1403-1412)
• Konrad IV., Konrad V., Konrad VI. und Konrad VII. gen. der Ältere Weiße (alle gemeinsam) (1412-1450)
• Konrad VIII. gen. der Schwarze und Konrad IX. gen. der Jüngere Weiße (gemeinsam, bis 1471)
• Konrad X. (1471-1492)

Das Haus Podiebrad

• Heinrich I. (1495-1498)
• Albrecht I., Georg I. und Karl I. (alle gemeinsam) (1498-1511)
• Karl I. (1511-1536)
• Joachim I., Heinrich II., Johann I. und Georg II. (alle gemeinsam) (1536-1565)
• Karl II. (1565-1617)
• Karl Friedrich I.(1617-1647)

Das Haus Württemberg-Oels

• Sylvius Nimrod (1649-1664)
• Sylvius Friedrich I., Christian Ulrich I. und Julius Siegmund I. (gemeinsam 1673-1697)
• Karl Friedrich II. (1704-1744)
• Karl III. Christian Erdmann (1744-1792)

Das Haus der Welfen (Braunschweig-Lüneburg)

• Friedrich August I. (1792-1805)
• Friedrich Wilhelm I. (1805-1815)
• Karl IV. (in Braunschweig II.) und Wilhelm I. (gemeinsam 1815-1824)
• Wilhelm I. (1824-1884).

(Auflösung des Herzogtums).