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Letzte Änderung für Artikel Leopold Sonnemann: 14.01.2006 12:05

Leopold Sonnemann

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Leopold Sonnemann (* 29. Oktober 1831 in Höchberg in Unterfranken; † 30. Oktober 1909 in Frankfurt am Main) war Bankier, Journalist, Verleger, Politiker und MĂ€zen.

Geboren als Sohn strengglĂ€ubiger jĂŒdischer Eltern, die wegen antisemitischer Ausschreitungen ihre frĂ€nkische Heimat verlassen mussten und sich 1840 in Offenbach bei Frankfurt am Main niederließen, wo sie eine Tuchhandlung ĂŒbernommen hatten. Leopold trat nach Realschulbesuch und autodidaktischen Studien zunĂ€chst als Kaufmann ins vĂ€terliche GeschĂ€ft ein. Das politische Bewusstsein des Jugendlichen wurde nachhaltig durch das Erlebnis der Ereignisse um die Frankfurter Nationalversammlung 1848/49 beeinflusst. Nach dem Tod der Eltern (1853) ĂŒbernimmt Sonnemann die Firma des Vaters und wandelt sie in ein Bankunternehmen um. Auf Grund der materiellen Sicherheit durch seine wirtschaftlichen Erfolge im internationalen FinanzgeschĂ€ft konnte er sich nunmehr auch der Politik und sozialen Belangen zuwenden. Er grĂŒndete 1856 die in Handelskreisen einflussreiche "Frankfurter Handelszeitung", die sich fĂŒr die Gewerbe- und Zollfreiheit engagierte. Wegen der Besetzung Frankfurt am Mains durch die Preußen floh Sonnemann 1866 zunĂ€chst nach Stuttgart, konnte aber bald zurĂŒckkehren und war seit 1867 alleiniger EigentĂŒmer und Herausgeber der Zeitung, die sich nun Frankfurter Zeitung nennt. Sonnemann bestimmte deren politische Ausrichtung im Sinne des von ihm verfochtenen reformerisch-radikaldemokratischen Kurses der Paulskirchenzeit , auch durch eigene BeitrĂ€ge und Kommentare. 1893 wandelte er die FZ in eine GmbH um. Aus der Verlagsleitung zog er sich 1902 zurĂŒck. Neben seiner verlegerischen TĂ€tigkeit war Sonnemann politisch aktiv. Er wirkte bei der GrĂŒndung der Deutschen Volkspartei 1868 mit. Als deren anfangs einziger Vertreter saß er bereits 1871 im Reichstag, da die neue Reichsverfassung nun die rechtliche Gleichstellung der Juden gewĂ€hrleistete. Bis auf eine kurze Unterbrechung 1877/78 behielt Sonnemann sein Mandat bis 1884. Friedrich Stoltze, dem Herausgeber der satirischen Zeitschrift "Frankfurter Latern", unterstĂŒtzte Sonnemann in seinen WahlkĂ€mpfen. Dessen Opposition gegen Otto von Bismarck , z. B. in der Frage der Annexion Elsass-Lothringens , fĂŒhrte zu zeitweiligen Verboten der FZ. Von 1869 bis 1880 war Sonnemann Mitglied der Frankfurter Stadtverordnetenversammlung und des Finanzausschusses, wo er sich um die Stadtentwicklung verdient machte (Hauptbahnhof, Palmengarten, Eiserner Steg). Als MĂ€zen sorgte er fĂŒr die Finanzierung des Opernhaus-Baus und förderte die Senckenbergische und Rothschildsche Bibliothek. 1899 grĂŒndete er den StĂ€delschen Museumsverein. Sein leidenschaftliches Engagement fĂŒrs Gemeinwesen machte ihn und sein Blatt oft zur Zielscheibe antisemitischer Anfeindungen, gegen die er mutig publizistisch zu Felde zog.

(Quelle: Frankfurter Biographie (hrsg. v. W. Klötzer). Frankfurt am Main: Kramer. 1996. Bd. 2.)

Literatur

  • Heinrich Simon: Leopold Sonnemann. Seine Jugendgeschichte bis zur Entstehung der "Frankfurter Zeitung". Frankfurt 1931
  • Klaus Gerteis: Leopold Sonnemann. Ein Beitrag zur Geschichte des demokratischen Nationalstaatsgedankens in Deutschland (Studien zur Frankfurter Geschichte. 1970)

Weblinks

Wikipedia

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