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Letzte Änderung für Artikel Johann Hinrich Wichern: 09.02.2006 08:48

Johann Hinrich Wichern

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Johann Hinrich Wichern (* 21. April 1808 in Hamburg; † 7. April 1881 ebenda) war ein deutscher Theologe .

Johann Hinrich Wichern (1808-1881)
Johann Hinrich Wichern (1808-1881)

Inhaltsverzeichnis

Herkunft und Ausbildung

Wichern war der Älteste von sieben Geschwistern einer Familie, die in einfachen Verhältnissen lebte. Sein Vater hatte sich vom einfachen Schreiber zum vereideten Übersetzer emporgearbeitet. Wichern teilte mit seinem Vater die Liebe zur Musik. 1818 ging er auf das Johanneum. Als sein Vater 1823 starb, musste er sich um den Lebensunterhalt der Familie kümmern, indem er Geld mit Privatstunden verdiente. 1826 verließ er das Johanneum und wurde Erzieher an einer privaten Internatsschule. Nebenbei belegte er Vorlesungen am sog. Akademischen Gymnasium und holte das Abitur nach.

Von 1828 bis 1831 studierte er mit Hilfe eines Stipendiums in Berlin Theologie und begegnete Baron von Kottwitz , der die Beschäftigungsanstalt am Alexanderplatz leitete, und Nikolaus Heinrich Julius , der eine Arbeit über die Reformen im Gefängniswesen verfaßt hatte.

Wichern als Begründer der Inneren Mission der Evangelischen Kirche

1832 kehrte Wichern nach Hamburg zurück, wurde Lehrer an einer Sonntagsschule , deren Entstehung auf den späteren Begründer der deutschen Baptistengemeinden Johann Gerhard Oncken zurück ging. Wichern trat auch einem Besuchsverein bei, der die Eltern der Sonntagsschulkinder zu Hause besuchte. Dabei erkannte er das Maß der Verwahrlosung und beschloss den Bau eines Rettungshauses in Hamburg nach Vorbildern in Beuggen und Düsselthal .

1833 begründete er in dem nach dem Vorbesitzer Ruge plattdeutsch "Ruge´s Hus": übersetzt "rug (ruch)" wird zu Rauhen Haus eine Anstalt Â»zur Rettung verwahrloster und schwer erziehbarer Kinder«, die familienähnliche Strukturen und später Werkstätten und auch einen Betsaal bot. Ab 1839 bildete er intensiv Gehilfen ("Brüder") aus, 1842 eröffnete er eine eigene Druckerei. Im Rauhen Haus hing auch der erste Adventskranz , als dessen 'Erfinder' Wichern gilt.

Beim Kirchentag in Wittenberg , der Kirchenversammlung zur Vereinigung der Landeskirchen, hielt Wichern eine programmatische Rede zur Gründung des Central-Ausschusses für Innere Mission , der sich am 11. November 1848 konstituierte.


1857 wurde Wichern zum ev. Oberkirchenrat in Berlin berufen. Während der Kriege von 1864, 1866 und 1870/71 kümmert er sich um die Auswahl und Ausbildung von Felddiakonen .

1874 wurde er aus dem Staatsdienst entlassen.

Wichern starb 1881 an einem Schlaganfall in Hamburg-Hamm . Er wird auf dem Hammer Friedhof beigesetzt (heute ein historischer Ort mit Gräbern bedeutender sozial engagierter Hamburger).

Werke

  • Gesammelte Schriften. Hrsg. von Johannes Wichern und Friedrich Mahling, 6 Bde. Hamburg 1901-1908:
    • Bd. 1 (1901): Briefe und Tagebuchblätter. 1848.
    • Bd. 2 (1901): Briefe und Tagebuchblätter. 1849-1857.
    • Bd. 3 (1902): Prinzipielles zur inneren Mission. Die wichtigsten Aufsätze, Vorträge und Abhandlungen über Fragen und Aufgaben der Inneren Mission.
    • Bd. 4 (1905): Zur Gefängnisreform. Reden, Denkschriften und Gutachten.
    • Bd. 5 (1908): Das Rauhe Haus.
    • Bd. 6 (1908): Aufsätze über Rettungsanstalten aus dem Jahre 1833. Rettungsanstalten für Kinder im deutschen Sprachgebiet.
  • Sämtliche Werke. Hrsg. von Peter Meinhold (Bd. 1-8) und Günther Brakelmann (Bd. 9 u. 10), 10 Bde. Berlin; Hamburg; Hannover 1958-1988:
    • Bd. I (1962): Die Kirche und ihr soziales Handeln (Grundsätzliches und Allgemeines).
    • Bd. II (1965): Die Kirche und ihr soziales Handeln (Grundsätzliches und Allgemeines).
    • Bd. III, Tl. 1 (1968): Die Kirche und ihr soziales Handeln (Grundsätzliches, Allgemeines, Praktisches).
    • Bd. III, Tl. 2 (1969): Die Kirche und ihr soziales Handeln (Grundsätzliches, Allgemeines, Praktisches).
    • Bd. IV, Tl. 1 (1958): Schriften zur Sozialpädagogik (Rauhes Haus und Johannesstift).
    • Bd. IV, Tl. 2 (1959): Schriften zur Sozialpädagogik (Rauhes Haus und Johannesstift).
    • Bd. V (1971): Kleinere Aufsätze - Buchbesprechungen - Nachrufe - Nachträge.
    • Bd. VI (1973): Die Schriften zur Gefängnisreform.
    • Bd. VII (1975): Die Schriften zur Pädagogik.
    • Bd. VIII (1980): Der Briefwechsel (zur Brüdergeschichte).
    • Bd. IX (1988): Der Briefwechsel mit Externen.
    • Bd. X (1988): Register. - Konkordanz: Martin Michel, Wichern-Konkordanz. Eine Konkordanz zur Ausgabe.

Literatur

  • Hermann Krummacher , Johann Hinrich Wichern. Ein Lebensbild aus der Gegenwart, Gotha 1882 (Erste Biografie über Wichern)

Siehe auch

Weblinks

Wikipedia

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