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Letzte Änderung für Artikel Schwestern der Perpetuellen Indulgenz: 18.01.2006 01:11

Schwestern der Perpetuellen Indulgenz

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Die Schwestern der Perpetuellen Indulgenz (S.P.I., engl. "The Sisters of Perpetual Indulgence") sind ein weltweit agierender Verein, der sich selbst als Ordensgemeinschaft bezeichnet und die sich der Aids -Prävention und dem Sammeln von Geldern für HIV - und Aids-Projekte verschrieben hat.

Nonnen und Schwestern der Häuser Berlin, Hamburg & Köln
Nonnen und Schwestern der Häuser Berlin, Hamburg & Köln

Inhaltsverzeichnis

Bedeutung

Der Ausdruck Perpetuelle Indulgenz lässt sich als Immerwährender Ablass, Immerwährende Loslösung aber auch als Andauernde Lebensfreude oder Ewige Ausschweifung übersetzen.

Aus den ursprünglich „schwulen Männern im Nonnenfummel“ entstand im Laufe der Jahre immer mehr das heute noch weltweit gültige Aussehen der Schwestern. Das wohl augenscheinlichste gemeinsame Merkmal ist das weiß grundierte Gesicht. Bis auf einige regionale Ausnahmen sind alle perpetuellen Schwestern so zu erkennen. Es soll den Tod symbolisieren, welchem aber durch die jeweils individuellen und farbigen Akzente das Leben und die Freude entgegen gesetzt wird.

Die Gemeinschaft wendet sich nicht gegen christliche Nonnen und Schwestern , sondern nutzt bewusst gewisse Ordenstrukturen, um einen Dienst an der Gemeinschaft zu leisten, ebenso, wie es „richtige“ Nonnen seit Jahrhunderten tun. Dabei ist die Arbeit, die von den Nonnen geleistet wird, altruistisch und wird privat finanziert. Ein persönlicher Vorteil wird von der Gemeinschaft nicht angestrebt. Die Safer-Sex-Utensilien, die von den Nonnen während ihrer Aktionen verschenkt werden, werden den Ordenshäusern von Sponsoren zur Verfügung gestellt.

Geschichte

Die Wurzeln der heutigen Schwestern der Perpetuellen Indulgenz reichen bis in das Jahr 1979 zurück: Am Kar-Samstag traten in San Francisco die ersten „Sisters“ in Erscheinung. Schon zu dieser Zeit wurden von den Nonnen Spendengelder gesammelt, das sie dann Menschen zur Verfügung stellten, um ihnen die Finanzierung ihrer immer öfter auftretenden Arztbesuche zu ermöglichen, noch ehe der Begriff AIDS geprägt worden ist.

Diese kleine Gruppe schwuler Männer hatte sich bis ins Jahr 1981 einen Namen in der schwulen Gemeinschaft in San Francisco erarbeitet. Sie veranstalteten ungewöhnliche Aktionen und waren auch politisch aktiv, indem sie an Protestmärschen und Demonstrationen teilnahmen. Die Nonnenkostüme stammten von einem Theaterfundus für eine Aufführung des Musicals "The Sound Of Music" 1977 im Us-Bundesstaat Iowa, an welchem eine der Gründerschwestern mitwirkte.

Im Jahre 1982 brachte die Gemeinschaft in San Francisco die weltweit wahrscheinlich erste Safer Sex -BroschĂĽre unter dem Namen Play Fair heraus. Gleichfalls waren sie mit die ersten, die ein Benefiz zugunsten der damals noch neuen, unbekannten Krankheit Aids unter der Schirmherrschaft der Schauspielerin Shirley MacLaine veranstaltet haben.

Seit 1981 breitete sich die Idee der Sisters of Perpetual Indulgence weltweit aus. Neben dem Internationalen Mutterhaus in San Francisco gibt es heute in den USA Häuser unter anderem in Los Angeles (1999), Seattle (1986/1997), New York (1987/2004), Russian River (2001), Philadelphia (2002). Das erste Ordenshaus außerhalb der USA wurde in Sydney (1984) gegründet ("Order of Perpetual Indulgence" anstelle von "Sisters of ..."). Von hier aus folgten weitere australisch orientierte "O.P.I."Häuser in Australien , Neuseeland , Thailand und Indonesien , die mit Ausnahme der australischen Häuser in Melbourne und Perth inzwischen jedoch allesamt wieder aufgelöst sind.

Auch in Europa entstanden neue Ordenshäuser, so in Großbritannien (London 1987), Deutschland (Heidelberg 1991), Frankreich (Paris 1992) und Schottland (Edinburgh 1999).

In Lateinamerika entstanden ein Ordenshaus in Kolumbien (1998) und eines in Uruguay (2002), was bemerkenswert ist, da es insbesondere im streng katholischen Kolumbien aber auch im relativ liberalen Uruguay äußerst gefährlich sein kann, als Mann in der Öffentlichkeit Frauenkleidung, zumal Nonnengewandung zu tragen.

Im Laufe der Jahre wurden durch die Gemeinschaft weltweit mehrere Millionen US-Dollar für HIV- und Aids-Projekte gesammelt, es wurden viele Informationsbroschüren und eine noch größere Menge an Kondomen verteilt.

Heute gibt es weltweit ca. 1.500 Schwestern, die sich dem Kampf gegen Aids – und auch alle anderen sexuell übertragbaren Krankheiten – verschrieben haben.

Arbeitsweise und Struktur

Alle Ordenshäuser weltweit sehen es als ihre Hauptaufgabe, in den Bereichen der Aids-Prävention tätig zu sein. Hier gibt es vielfältige Möglichkeiten wie die Veranstaltung von Safer-Sex-Workshops, Veranstaltungen zugunsten von HIV- und Aidsprojekten, die Teilnahme an Demonstrationen zu verschiedenen Gelegenheiten (z.B. Gay-Prides, Trauermärsche). Außerdem nehmen sie Weihe- und Segnungsrituale vor oder gestalten gleichgeschlechtliche Verpartnerungen, halten Trauerreden oder veranstalten Fundraising-Events wie zum Beispiel Bingoabende.

Alle zwei Jahre findet ein internationales Treffen der Schwesternschaft statt: Das so genannte World-Conclave – zu verstehen als Welt-Aids-Präventionskongress – wurde bisher in London (1992), San Francisco (1995), Paris (1997), Sydney (2002) und zuletzt in Berlin (2004) veranstaltet. 2006 wird das Internationale Konzil in Los Angeles veranstaltet werden.

Die Schwestern in Deutschland

Der Orden wurde am 21. September 1991 zu ehem. Sankt Michael auf dem Heiligenberg in Heidelberg von der Ordensgründerin Erzäbtissin Johanna Thyranna Indulgentia Tara Maria Benedicta Mutter der Perpetuellen Indulgenz begründet. In Deutschland gibt es zur Zeit sechs eigenständige Ordenshäuser in Berlin, Hamburg und Köln.

Berlin

F.S.P.I. Berlin

Die S.P.I. in Berlin hatten als Hausnamen "Abtei Sancta Melitta Iuvenis" gewählt. Der Name wurde zu Ehren der Berliner "Soul-Tunte" Melitta Sundström gewählt. Gegründet wurde dieses Haus im Jahr 1993. Der Orden wurde jedoch Ende 2004 durch Austritt aller Mitglieder geschlossen. Aus ehemaligen Mitgliedern des Ordens entstand im Januar 2005, durch eine Namenserweiterung aus dem Orden "Die freien Schwestern der Perpetuellen Indulgenz (F.S.P.I.)" und die Weiterführung des Ordens wurde somit gesichert. In diesem Zuge wurde auch der Hausname in "Mutterhaus zu Berlin" geändert.

O.P.I. Berlin

Aus einer Trennung von einzelnen Mitgliedern des damaligen S.P.I. Berlin ging im Jahr 2003 der Orden der Perpetuellen Indulgenz (O.P.I.) hervor. Dieser zeigte sich u.a. federfĂĽhrend bei der DurchfĂĽhrung der internationalen Konklave im Jahr 2004 in Berlin.

Hamburg

Die S.P.I. in Hamburg arbeiten seit November 1995. Im Jahr 1997 wurde das Haus zu Ehren der Fürstin von Wales, Diana Spencer , in "Abtei Notre Dame Sainte Diana" umbenannt. Die derzeit amtierende Äbtissin ist Mutter Madonna Erotica von Bitch & Virgin S.P.I. (seit 2000). Das Haus Hamburg ist somit das am längsten aktive Haus der Schwestern in Deutschland.

Köln

In Köln wurde die "Abtei Sancta Maria Penetrantia" (vormals "Missionshaus Rheinland zur Friedlichen und Besinnlichen Einkehr") im Jahre 1997 gegründet. Die derzeitige Äbtissin ist Schwester Agnetha Rabiata im seidenen Gewande der ewigen Wollust S.P.I. (seit 1998).

Weblinks

Wikipedia

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