Ordnungszelle
Als Ordnungszelle wird meist das rechtsradikale Bayern in den ersten Jahren der Weimarer Republik bezeichnet. Als âdemokratische Ordnungszelleâ wurde PreuĂen bezeichnet.
Im Rahmen der Novemberrevolution nach dem Ersten Weltkrieg kam es zur MĂŒnchner RĂ€terepublik und das konservative Bayern wurde ein Zentrum der RĂ€tebewegung . Nach der Niederschlagung der RĂ€terepublik war die Angst vor den Kommunisten weit verbreitet und die Rechtsradikalen gewannen erheblich an Zulauf. Zu ihnen gehörte auch die Deutsche Arbeiterpartei , die sich spĂ€ter in Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) umbenannte. Um RĂ€terepubliken zu verhindern entstanden viele Einwohnerwehren . Gustav Ritter von Kahr wurde 1920 MinisterprĂ€sident und wollte Bayern zur rechten Ordnungszelle im âmarxistischenâ Deutschland machen.
In Bayern konnten sich gesuchte Mörder und Mitglieder der Organisation Consul genau so gut verbergen wie Beteiligte am Kapp-Putsch .
Im Herbst 1923 kam es nach dem Ende des Ruhrkampfes zu einer Rechtsdiktatur unter Kahr und einem offenen Konflikt mit der Reichsregierung. Die bayerische Regierung wollte die VerhĂ€ltnisse in der Ordnungszelle auf ganz Deutschland ĂŒbertragen und den Parlamentarismus beseitigen (siehe: Geschichte Bayerns). Adolf Hitler wollte in dieser Situation einen Marsch nach Berlin zum Putsch gegen die Regierung durchfĂŒhren (siehe: Hitlerputsch ). Der Putsch wurde von der bayerischen Polizei niedergeschlagen und Kahr trat im Februar 1924 zurĂŒck.
Siehe auch:
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