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Letzte Änderung für Artikel Sophie in Bayern: 19.02.2006 15:09

Sophie in Bayern

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Sophie Charlotte Auguste (* 22. Februar 1847 in München; † 4. Mai 1897 in Paris ) war Prinzessin von Bayern, Herzogin in Bayern und spätere Herzogin von Alençon-Orleans.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Sophie Charlotte, Quelle: Franz Hanfstaengel Fotoserie
Sophie Charlotte, Quelle: Franz Hanfstaengel Fotoserie

Kindheit

Die jüngste Schwester der späteren Kaiserin Elisabeth von Österreich, das neunte Kind und die fünfte Tochter von Herzog Max Joseph in Bayern und Ludovika , Prinzessin von Bayern verbrachte den größten Teil ihrer Kindheit auf Schloss Possenhofen in der Nähe von München. Nachdem alle ihre Schwestern verheiratet waren, war sie ab 1861 die einzige noch dort lebende Tochter ihrer Eltern. Sie war eng befreundet mit dem nur wenig älteren Ludwig von Bayern, der 1864 als Ludwig II. von Bayern den Königsthron besteigen sollte. Beide teilten ihre Liebe zur Musik Richard Wagners und zur Natur. Da Sophie eine schöne Singstimme hatte und auch gut Klavier spielte, musste sie Ludwig oft aus Wagners Opernarien vorsingen.

Ehebewerber

Da sie die Schwägerin des österreichischen Kaisers war, mangelte es nicht an Bewerbern um ihre Hand. Es gab Eheprojekte mit Herzog Philipp von Württemberg, Prinz Louis von Portugal und schließlich mit Ludwig Victor von Österreich, einem Bruder des österreichischen Kaisers. Sophie konnte sich aber nicht zu diesem Schritt entschließen, und konnte ihren Vater bewegen, von diesen Plänen Abstand zu nehmen.

Verlobung

Da die Kontakte zu Ludwig aber weitergingen, die ihre Mutter (eine Schwester seines Großvaters Ludwig I.), inzwischen für unschicklich erachtete, verbot sie diese schließlich. Da beschloss Ludwig, die Cousine seines Vaters zu heiraten. Am 22. Januar 1867 wurde die Verlobung mitgeteilt. Während einer Vorführung im Hoftheater holte Ludwig Sophie zu sich in die Königsloge und sie nahm neben ihm Platz.

Auflösung der Verlobung

Ludwig wurde allerdings über seine getroffene Entscheidung bald sehr unsicher. Er hatte Angst, sich fest zu binden und verschob den Hochzeitstermin, der zunächst für August 1867 geplant war, in den Oktober. Herzog Max in Bayern, Sophies Vater, schrieb Ludwig einen Brief, in dem er um Einhaltung des Heiratsversprechens bat, da er seine Tochter kompromittiert sah ob der mehrfachen Aufschiebung der Hochzeit. Kurz danach schrieb Ludwig an Sophie einen Brief, der die Anschuldigung enthielt: "Dein grausamer Vater reisst uns auseinander... ." Er löste die Verlobung auf.

Edgar Hanfstaengl

Bereits drei Tage nach ihrer Verlobung mit Ludwig hatte Sophie im Fotoatelier von Franz Hanfstaengl dessen Sohn Edgar näher kennengelernt. Vermutlich hatten sie sich bereits zuvor gekannt, da sein Vater ein gerngesehener Gast in der "Artusrunde" des Herzogs Max, ihres Vaters war. Es handelte sich dabei um eine Runde bürgerlicher Gelehrter und Künstler. Da die beiden sich nun durch die zahlreichen benötigten Portraits häufiger sahen, kamen sie einander näher und verliebten sich ineinander. Sie trafen sich einander immer häufiger im Palais Pähl am Ammersee, im Palais in München oder in Possenhofen selbst und schrieben sich Liebesbriefe.

Hochzeit mit Ferdinand von Alençon

Herzogin Ludovika hatte mittlerweile Ausschau nach einem neuen Heiratskandidaten für Sophie gehalten, um die Schmach durch die aufgelöste Verlobung so bald wie möglich vergessen zu machen. Bereits im Mai hatte sich der Herzog Ferdinand von Alençon in Possenhofen aufgehalten. Sie arrangiert ein Treffen der beiden in Sachsen, wo sich Ferdinand inzwischen aufhielt. Ferdinand, der von Sophie begeistert ist, hält bereits am 19. Juni 1868 um ihre Hand an. Am 29. Juni 1868 reist Ferdinand nach Possenhofen, um sich seinen künftigen Schwiegereltern vorzustellen. Am 28. September 1868 wird in einem Saal des Schlosses Possenhofen, der eilends in eine Kapelle umgewandelt worden war, die Vermählung statt.

Eheleben

Schon bald reiste das Paar ab, um nach dem Besuch einiger Verwandten nach Bushy House bei Teddington zu reisen, wo das Ehepaar in der nächsten Zeit leben sollte. Seit der Revolution 1848 war es den Mitgliedern des französischen Königshauses verboten, Frankreich zu betreten, so daß man im Exil in England leben mußte.

Schnell stellt sich heraus, daß ihr neuer Ehemann nicht nur heißblütig sondern auch gewalttätig ist. Ihre einzigen Vertrauten in der Fremde sind ihre Zofe Nadine und ihr Beichtvater Pierre. Am 19. Juli 1869 wird in Bushy House Sophies Tochter Louise Victoire geboren. Am 18. Januar 1872 kommt ihr Sohn Philippe Emanuel zur Welt.

Immer wieder schreibt Sophie Liebesbriefe an Edgar Hanfstaengl, die aber sämtlich unbeantwortet bleiben, da Hanfstaengl inzwischen nach China abgereist ist, um Sophie zu vergessen. Sophie flieht in das Kloster ihres Beichtvaters nach Paris, wird aber schon bald von ihrem Ehemann zurückgeholt. Als Hanfstaengl nach seiner Rückkehr aus China einen Brief von Sophie vorfindet, meldet er sich sofort im soeben ausgebrochenen Krieg zwischen Deutschland und Frankreich als Kriegsfotograf zu einem bayerischen Regiment.

Nervenheilanstalt

Ferdinand hatte mittlerweile vor den anrückenden deutschen Truppen sein Schloß räumen müssen. Da er durch einen Zufall Liebesbriefe von Sophie gefunden hatte, beschließt er, Sophie in eine Nervenheilanstalt einzuweisen. Sie wird nach Graz gebracht und in die Hände des österreichischen Sexualwissenschaftlers Richard von Krafft-Ebing übergeben. Hier soll Sophie durch Eisbäder und andere grausame Behandlungsmethoden von ihrer angeblichen sexuellen Besessenheit geheilt werden.

Flucht, Rückkehr nach Frankreich

Nach einigen qualvollen Wochen gelingt ihr die Flucht aus der Anstalt und sie schlägt sich nach Possenhofen durch. Hier ist ihr Vater allerdings mittlerweile gestorben, ihre Mutter Ludovika ist wahnsinnig geworden. Sophie kehrt nach Frankreich zurück und widmet sich im Kloster ihres ehemaligen Beichtvaters Pierre wohltätigen Aufgaben.

Sie stirbt am 4. Mai 1897 während des Brandes eines Wohltätigkeitsbasars anläßlich der Weltausstellung in der Rue Jean Goujon in Paris. Ihr Sarg wird in die Grabkapelle der Bourbonen nach Dreux überführt.

Literatur

  • Gustav Hergel: Herzogin Sophie Charlotte von Alençon. Aussig: Rennert, 1897 (Jahres-Bericht des Communal-Untergymnasiums in Aussig 1896/97). - 104 S.
  • Thomas Maria Wehofer: Schwester Marie-Madeleine aus dem Dritten Orden des heiligen Dominicus : Sophie Charlotte Herzogin von Alençon, geb. Herzogin in Bayern, in Briefen an einen Freund aus demselben Dritten Orden. München : Lentner, 1898. - 168 S., Ill.
  • Marguerite Bourcet: Le duc et la duchesse d'Alençon : un couple de tragédie. [Ferdinand-Philippe-Marie d'Alençon; Sophie d'Alençon]. - Paris : Perrin, 1939. - 364 S., 1 Portr.
  • Lucienne-Ella Bouet: Sophie-Charlotte, duchesse d'Alençon. - Paris : Maison de la Bonne presse : (Impr. Maison de la Bonne presse), 1946 (Les Grandes figures chrétiennes). - 127 S.
  • Bernard de Vaulx: Deux figures du tiers ordre. Le duc et la duchesse d'Alencon. - Paris: Michel, 1946 (Pages catholiques). - 47 S.
  • Lise Claris: Une soeur de Sissi : Sophie d'Alençon. Paris : les Éditions du Temps (Nancy, impr. Berger-Levrault), 1959. - 181 S., Ill.
  • Dominique Paoli: Sophie-Charlotte Duchesse d'Alençon : au-delà du mythe. Bruxelles : Racine, 1995. - 285 S. : Ill. - ISBN 2-87386-009-X
  • Dominique Paoli: La duchesse d'Alençon : Sophie-Charlotte, soeur de Sissi. - Réédition. - Bruxelles : Éd. Racine, 1999 (Les racines de l'histoire). - 295 S. - ISBN 2-87386-165-7

Weblinks

Wikipedia

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