Tempel der Vesta
Der Tempel der Vesta ( lateinisch : aedes Vestae) war das zentrale Heiligtum Roms auf dem Forum Romanum. In ihm brannte das Heilige Feuer der Vesta , welches von den 6 Vestalinnen bewacht wurde. Er befand sich hinter dem Caesar- und Dioskurentempel.
Der Tempel geht der Ăberlieferung nach auf den zweiten König Roms, Numa Pompilius , zurĂŒck und hatte die Form einer runden HĂŒtte, was an die ersten römischen Behausungen erinnern sollte. In der Mitte seines Dachs befand sich eine Ăffnung fĂŒr den Rauchabzug des Feuers. Im Inneren des Tempels wurden die Penaten des Staates aufbewahrt, verschiedene GegenstĂ€nde, die Aeneas angeblich aus Troja gerettet haben sollte, darunter das Palladion , eine alte Statue der Göttin Pallas Athene ( Minerva ). Der heilige Innenraum des Tempels durfte nur von wenigen Personen wie den Vestalinnen oder dem Pontifex Maximus betreten werden. Aufgrund seiner Unantastbarkeit war er auch ein beliebter Aufbewahrungsort fĂŒr Testamente und VertrĂ€ge .Ansonsten war der Tempel der Ăffentlichkeit zugĂ€nglich, nur nachts war MĂ€nnern das Betreten des Tempels untersagt, vermutlich, um die Keuschheit der Vestalinnen zu sichern.
In unmittelbarer Nachbarschaft des Tempels befand sich das Haus der Vestalinnen, in dem die zur JungfrÀulichkeit verpflichteten Priesterinnen wohnten.
Am 1. MĂ€rz eines jeden Jahres, dem alten Jahresanfang, wurde das Feuer neu entzĂŒndet, was mit einem Hohlspiegel oder durch Bohren in das Holz eines fruchttragenden Baumes geschehen musste. Erlosch das Feuer von selbst, galt dies als groĂes UnglĂŒck fĂŒr die Stadt. Deshalb wurde die verantwortliche Vestalin vom Pontifex Maximus hart bestraft.
Es wurden tĂ€glich Speiseopfer dargebracht, wofĂŒr einfachste Nahrungsmittel in TonkrĂŒgen verwendet wurden. Die tĂ€glichen Reinigungen durften nur mit flieĂendem Wasser vollfĂŒhrt werden, das die Vestalinnen aus dem Quell der Egeria in KrĂŒgen auf dem Kopf herbeitrugen.
Im Laufe der Geschichte wurde dieser Tempel, der als Aufbewahrungsort des heiligen Herdfeuers besonders brandgefĂ€hrdet war, sechsmal durch BrĂ€nde zerstört, jedoch immer wieder aufgebaut. Seine heutige Form ist ein Wiederaufbau der Julia Domna, der Frau des Septimius Severus , aus dem Jahr 191 . Sie richtet sich jedoch nach der Form des Wiederaufbaus von 64 , als der Tempel wĂ€hrend des groĂen Brandes von Rom unter Nero ebenfalls zerstört wurde. Der Tempel war ein marmorner Rundbau auf einem Podium von 15 m Durchmesser mit einem nach Osten gerichteten Treppenaufgang und Eingang. Um den kreisförmigen Innenraum ( Cella ) verlief ein SĂ€ulenumgang ( Peripteros ) aus 20 korinthischen SĂ€ulen, denen entsprechende HalbsĂ€ulen an der AuĂenwand des Innenraums gegenĂŒberstanden.
In seiner gegenwĂ€rtigen Gestalt wurde der Tempel 1930 aus den vorhandenen TrĂŒmmern rekonstruiert. Erhalten sind drei SĂ€ulen mit dem dazugehörigen Sektor der Innenwand und des GebĂ€lks sowie das stark beschĂ€digte Podium.
Ein Ă€hnlicher Tempel, der aber vermutlich nicht der Vesta geweiht war, befindet sich unterhalb des AventinhĂŒgels auf dem Forum Boarium. Dieser Tempel wird auch oft als Tempio della Fortuna Virile bezeichnet.
Weblinks
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