Kirche St. Jakobi in Stralsund, im Hintergrund die Insel Rügen

Die Kirche St. Jacobi zu Stralsund am Ende der Böttcherstraße ist die jüngste der drei Stralsunder Pfarrkirchen : Sie wird im Jahr 1303 erstmals urkundlich erwähnt.

Ursprünglich als Hallenkirche ohne Chor errichtet, wurde sie von 1340 bis 1350 zur Basilika der Hochgotik umgebaut, wobei das Mittelschiff erhöht und die Seitenschiffe erweitert wurden. Zudem wurde ein 68 Meter hoher Turm (Westturm) errichtet, der allerdings erst im 15. Jahrhundert mit der Kupfereindeckung fertiggestellt werden konnte.

Der gotische Turmhelm wurde am 15. April 1662 nach einem durch Blitzeinschlag verursachten Brand mitsamt den vier Nebentürmchen vernichtet, auch im Innenraum entstand erheblicher Schaden. In den Jahren 1678 (Belagerung der Stadt durch Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg) und 1675 wurden die Kirche sowie ihr Inneres bei feindlichem Beschuss der Stadt teilweise stark beschädigt. Im Gegensatz zu ihren Schwestern, der Marienkirche und der Nikolaikirche wurde die Jacobikirche auch beim schweren alliierten Bombenangriff am 6. Oktober 1944 schwer beschädigt: Fenster und Portale, das Gewölbe im südlichen Seitenschiff, das Innere der Kirche, die Orgel (von 1738) sowie die Dachkonstruktion wurden stark beschädigt bzw. vernichtet. Im Vorfeld waren glücklicherweise der barocke Altar (von 1788), die Luchtkanzel, die astronomische Uhr und verschiedenen Bilder und Epitaphen ausgelagert worden.

Nachdem 1955 der Wiederaufbau des Turms und des Gustav Adolf -Saales abgeschlossen wurde, verlor die Jacobikirche für das kirchliche Leben in Stralsund an Bedeutung. Später wurde sie gar als Lagerhalle und Garage (!) des Kirchenbaubetriebes bzw. der Nachfolgefirma genutzt.

Heute dient St. Jacobi der Hansestadt Stralsund als Kulturkirche für Ausstellungen, Veranstaltungen etc.

Bilder

thumb|Kirche St. Jakobi	Altarbild während Sanierung	Decke im Eingangsbereich	Lichtspiele an den Fenstern
Der Schalldeckel der 1635 von Hans Lucht gestalteten Kanzel