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Letzte Änderung für Artikel Burg Wellheim: 17.02.2006 11:14

Burg Wellheim

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Die Ruine der Burg Wellheim liegt beherrschend auf einem Jurafelsen über dem Markt Wellheim im Urdonautal (Wellheimer Trockental) in Oberbayern (Landkreis Eichstätt). Die Wehranlage wurde im 18. Jahrhundert verlassen und teilweise abgebrochen.

Geschichte

Die Herren von Wellheim werden mit Friedrich von Wellheim (nobilis homo) 1121 erstmals urkundlich erwähnt und waren wohl edelfreier Herkunft.

Das älteste Eichstätter Lehensbuch (Anfang 14. Jhd.) verzeichnet die Burg bereits als Besitz des Hochstiftes . Lehensnehmer waren damals die Grafen von Hirschberg. Der letzte Hirschberger starb 1305, im Jahr 1309 ging die Herrschaft im Rahmen eines Vergleichs an die Grafen von Oettingen. Die Grafen saßen natürlich nicht selbst auf der Veste. Als gräfliche Dienstmänner treten 1322 ein Raimund, 1344 ein Hans von Wellheim in Erscheinung.

1360 kauften die von Heideck die Burg zusammen mit der Herrschaft Dollnstein von den Oettingern. Hans von Heideck mußte den Besitz 1449 jedoch als „Reparationsleistung“ nach einer Fehde an den Markgrafen Achilles von Brandenburg-Ansbach und seine Verbündeten abtreten. Der Markgraf erwarb die Anteile seiner Bundesgenossen und gab die Burg an seinen Dienstmann Hilpolt von Seckendorf zu Gosheim.

1458 wurde die Herrschaft an den Grafen Konrad von Helfenstein (Hauptmann und Landvogt zu Monheim) weiterverkauft. Konrad bewohnte die Burg zeitweilig mit seiner Gemahlin und wurden nach ihrem Tod auch in Wellheim beigesetzt. Das Epitaph des Grafen hat sich in der Pfarrkirche erhalten.

1627 kam die Burg an die Grafen von Oettingen-Baldern, nachdem Georg-Wilhelm von Helfenstein in Venedig ohne männlichen Erben verstorben war. Die Herrschaft wäre nun eigentlich an Brandenburg-Ansbach zurückgefallen. Da die Ansbacher Markgrafen aber Protestanten waren, versuchte der katholische Herzog Wolfgang Wilhelm von Pfalz-Neuburg die Herrschaft zu erwerben, um das katholische Bekenntnis dort zu erhalten. Hierzu wandte sich der Herzog sogar an den Kaiser (Schreiben vom 8.Oktober 1627). Der Neuburger konnte Wellheim zwar nicht in seinen Besitz bringen, jedoch wurde die katholische Isabella Eleonore von Oettingen-Baldern, die Tochter des letzten Helfensteiners als Haupterbin eingesetzt.

Nach dem Tod der Erbin verkaufte deren verschwendungssüchtiger Sohn Ferdinand seine Rechte jedoch an die Ansbacher Markgrafen, die sich am 27. Juni 1681 in Wellheim huldigen ließen.

Bereits 1683 wurde Wellheim gegen die Zahlung von 40 000 Gulden an das Hochstift Eichstätt weiterveräußert. Auch die Pfalzgrafen in Neuburg hatten in der Umgebung einigen Besitz und Jagdrechte. Um allen Streitigkeiten und Problemen vorzubeugen, entschlossen sich die Neuburger und Ansbacher zum Besitzübertrag an Eichstätt. Wellheim kam also noch 230 Jahren zurück an das Hochstift.

Das bisherige Pflegamt wurde unter Bischof Marquard II. in ein Pflegverweser-Amt um. Der Pfleger saß in Eichstätt, in Wellheim saß nur ein Verweser im Pfleghaus unter der Burg.

1796 forderte die Regierung in Ansbach plötzlich die Herausgabe der Herrschaft Wellheim gegen die Rückerstattung des Kaufpreises, um sie dem verdienten Staatsminister von Hardenberg zu verleihen. Das Hochstift drohte darauf hin mit einer Klage beim Reichsgericht. Wegen der rechtlichen Aussichtslosigkeit verzichtete Brandenburg-Ansbach auf weitere Versuche, Wellheim wieder an sich zu bringen.

Das Jahr 1802 brachte den Übergang an das Kurfürstentum Bayern, das die Herrschaft aber schon am 26. Dezember 1802 an das Großherzogtum Toskana abtreten musste.

Bereits 1805 wurde Wellheim wieder bayerisch ( Friede von Pressburg ). 1817 wurde Eugène de Beauharnais, der Schwiegersohn des Landesherrn Max Josef zum Herzog von Leuchtenberg ernannt und erhielt das säkularisierte Hochstift Eichstätt als Fürstentum. 1833 verkaufte dessen Sohn, Herzog August von Leuchtenberg seine Rechte wiederum an Bayern. Das Herrschaftsgericht in Eichstätt wurde in ein königliches Landgericht 1. Klasse umgewandelt. 1837 kam des Landgericht zum neu gebildeten Kreis Mittelfranken. Heute gehört der Kreis Eichstätt allerdings zu Oberbayern.

Die Burg wurde seit dem 16. Jahrhundert nur noch gelegentlich bewohnt. Die Pfleger bevorzugten den bequemeren Aufenthalt im Pfleghaus im Ort. Seit dem Ende des 18. Jahrhunderts diente die Burg als Steinbruch.

1935 mussten Sträflinge des Arbeitshauses Rebdorf bei Eichstätt die Mauerlücken des Bergfriedes wieder schließen. 1964/67 wurde die Burg gesichert, später erfolgten noch einige kleinere Konservierungsmaßnahmen und Freilegungen.

Beschreibung

Die romanische Oberburg wurde in spektakulärer Lage auf einer wild zerklüfteten Felsformation über dem Markt Wellheim angelegt. Vom Palas und den sonstigen Gebäuden der Kernburg haben sich nur Teile der Außenwände und Mauerreste erhalten. Der Palas lag im Osten, ein Söller bildete die Verbindung zu einem Wohngebäude im Süden. Im Norden erhebt sich der mächtige, quadratische Bergfried aus regelmäßigen Buckelquadern mit Randschlag. Der etwa 35 Meter hohe Turm wird von einem späteren Obergeschoß aus Backstein (rundbogige Fensteröffnungen) abgeschlossen, das ehemals ein Satteldach trug. Den ursprünglichen Abschluß bildete ein Zinnenkranz, der sich noch gut von der Aufmauerung abzeichnet. Der rundbogig geschlossene Hocheingang liegt auf der Südseite. Der Burghof ist heute meterhoch mit Schutt gefüllt und überwachsen, ehemals dürfte der Einstieg etwa sechs Meter über dem Bodenniveau gelegen haben. Die Nordwand musste 1935 neu aufgemauert werden, da ab 1836 größere Mengen an Quadern als Baumaterial ausgebrochen wurden. Die Wände bestehen aus zweischaligem Kalksteinmauerwerk mit Mörtel- und Steinfüllung.

1857 musste ein ganzes Stockwerk des Palas wegen akuter Einsturzgefahr abgebrochen werden.

Den Hang hinunter ziehen sich die Ringmauern der Mittelburg. Auch hier stand einst ein kleineres, rechteckiges Gebäude, von dem sich aber nur wenige Reste erhalten haben.

Darunter liegt die Unterburg. Die Ringmauer scheint einige Male ausgebessert worden zu sein. Außen ermöglichte ein kleiner Turm die Seitenbestreichung. Die Mauerreste der beiden kleinen Räume neben dem Tor werden als ehemalige Stallungen gedeutet. Auf das Tor selbst verweist heute nur noch eine Mauerlücke.

Im 15. Jahrhundert wurde der Unterburg eine eindrucksvolle Zwingeranlage vorgelegt. Die Nordspitze wird durch einen Rundturm bewehrt. Das Außentor sicherte ein rechteckiger Turmbau. Im nordwestlichen Außengraben verläuft heute die Ortsverbindungsstraße nach Gammersfeld. Gegen den östlichen Steilhang ist der Graben durch eine Abschlussmauer gesichert, die auf der Außenseite durch einen quadratischen Flankierungsturm verstärkt war.

Literatur

Bert Braun: Chronik Marktgemeinde Wellheim . – Spardorf, 1981

Wikipedia

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