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Letzte Änderung für Artikel Röthenbach bei Sankt Wolfgang: 23.01.2006 23:15

Röthenbach bei Sankt Wolfgang

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Röthenbach ist ein Ortsteil von Wendelstein in Bayern.

Geschichte

Der Ortsname "Röthenbach" hat seinen Ursprung in "Rodung am Bach", womit der Gauchsbach, ein kleiner Nebenfluss der Schwarzach, gemeint ist. Einstmals entstanden ist der Ort aus zwei Zeidelgütern im Nürnberger Reichswald. Die ersten Siedlungsansätze gehen bis in das Jahr 1310 n. Chr. zurück.

Im ausgehenden Mittelalter erlangten die Zeidler überregionale Bedeutung. Die Röthenbacher Zeidler belieferten damals die königliche Tafel sowie die Nürnberger Lebküchner mit dem begehrten Waldhonig. Zu dieser Zeit unterstand das Dorf dem Zeidelgericht in Feucht.

In alten Urkunden wird der Ort zur Unterscheidung von anderen Orten mit dem Namen Röthenbach "Röthenbach an der Schwarzach" genannt. Um das Jahr 1550 tritt jedoch der Name "Röthenbach bei Sankt Wolfgang" auf, welcher auf das Vorhandensein eines Wolfgangheiligtums hinweist.

Bestimmend für die Entwicklung dieser Siedlung war neben dem Fernverkehr, welcher die Gegend passierte, die Lage am Wasser und am Wald. Die Schwarzach war einst der Grenzfluss zwischen dem Gebiet des Markgrafen von Ansbach und dem Nürnberger Territorium. Gegenüber der Nürnberger Zollstätte am Nordufer der Schwarzach errichtete der Markgraf von Ansbach südlich der Schwarzachbrücke im Jahr 1659 seine Zollstätte, ein stattliches Fachwerkhaus, welches auch Richterhaus genannt wird.

Schon der erste Markgräflerkrieg (von 1449 bis 1450) fügte dem Ort beträchtlichen Schaden zu, im zweiten Markgräflerkrieg wurden das Dorf und der Ortsteil Kugelhammer jedoch weitgehend zerstört.

Im 16. Jahrhundert wohnten in Röthenbach nördlich der Schwarzach 15 Nürnberger Untertanen. Der südlich des Flusses gelegene Teil (1 Hof und 1 Gut) gehörte in das Gericht Wendelstein.

Des Weiteren liegt südlich der Schwarzach der Ortsteil Nerreth, die "neue Rodung". Der dort einstmals betriebene Ackerbau wurde wegen des geringen Ertrages auf dem kargen Sandboden aufgegeben.

Große Bedeutung erlangte der Ort Röthenbach auf Grund seiner Lage an der Salzstraße, wovon noch heute der Name des Straßenzuges zeugt. Diese Salzstraße führte einst von Nürnberg nach Bad Reichenhall. Der lebhafte Verkehr an der Salzstraße führte zur Entstehung von vier bedeutenden Gastwirtschaften, einer Poststelle und einem Kramersladen. Des weitern erhielt der Ort mit dem Bau des Ludwig-Donau-Main-Kanals (Bau von 1836 bis 1845 durch König Ludwig I. von Bayern) Anschluss an das europäische Wasserstraßennetz. Über die 177 km lange Wasserstraße wurden einst Schleppkähne von Pferden gezogen. Dieser Schifffahrtsbetrieb wurde nach dem Krieg eingestellt. Heute sind die sogenannten Treidelwege als Wander- und Radwege ausgebaut. Auch heute zeugen der Gauchsbach-Brück-Kanal bei Schloss Kugelhammer und der Schwarzach-Brück-Kanal von der Brückenbaukunst des 19. Jahrhunderts.

Röthenbach bei Sankt Wolfgang war auch Haltepunkt an der Eisenbahnnebenstrecke Feucht-Wendelstein. Allerdings wurde der Personenverkehr im Jahr 1955 und der Güterverkehr im Jahr 1959 eingestellt.

In Röthenbach bei St. Wolfgang wurde nicht nur Land- und Forstwirtschaft betrieben, es gab ein Hammerwerk und eine Papiermühle. Das wohl bedeutsamste Bauwerk des Ortes ist das Schloss Kugelhammer, dessen momentaner Verwalter Hans Karl Freiherr Kreß von Kressenstein ist. Seinen Namen hat das Schloss von dem Hammerwerk erhalten, welches schon im 14. Jahrhundert eiserne Kugeln herstellte. Der Bauernhof im Schlossbereich wird 1310 urkundlich als Zeidelgut des Heinrich Creutzer erwähnt. Es dürfte auch den ersten festen Sitz des "Steinhewslein" errichtet haben. Später erscheinen die Namen "Schloss am Doos" (Wasserfall) und "Schlösschen zu Sankt Wolfgang" (Wolfgangskapelle). Seit 1700 wird die Bezeichnung "Schlüsselfeldscher Herrensitz" verwendet. Von den späteren Besitzern des Schlosses nehmen die Meichsner in Röthenbachs Geschichte eine bedeutende Stellung ein. Von 1678 bis 1709 war das Gut im Besitz von Johann Carl von Schlüsselfelder von und auf Kirchensittenbach und Röthenbach bei St. Wolfgang, der als Letzter seines Geschlechtes eine nach ihm benannte Familienstiftung einrichtete. Er bestimmte das sogenannte Nassauer Haus in Nürnberg gegenüber der Westfassade der Lorenzkirche zum Stiftungshaus der Schlüsselfeld´schen Familienstiftung.

Das Stiftungstestament bestimmte seine beiden Schwager F. S. von Kreß und C. Welser von Neuhof zu Nutznießern. Die Administration übertrug er dem jeweils Ältesten dieser Familien im Wechsel. Mit dem Tod seiner Gattin Maria Helena im Jahr 1713 trat die Stiftung in Kraft. Seit 1709 standen 22 Administratoren der Familien Kreß, Welser und Volckamer (seit 1878) der Stiftung vor.

In der Gauchsbachschlucht hinter dem Schloss Kugelhammer lag die Wolfgangskapelle, welche dem heiligen Wolfgang, einem Bischof von Regensburg, geweiht war. Bis zur Reformationszeit war diese Kapelle eine beliebte Wallfahrtstätte und ein Rastplatz für Pilger, welche zum Wolfgangsheiligtum am Abersee (heute Wolfgangsee) in Österreich unterwegs waren.

Am 29. September 1732 wurde die Wolfgangskapelle durch ein Hochwasser "gänzlich niedergerissen und hinweggeführet, also dass nicht einmal ein Vestigium (Spur) finden können, wo solche vorher gestanden ist..." (Protokoll der Freiherrlich von Schlüsselfeld´schen Stiftungsregistratur). An Inventar der Wolfgangskapelle sind im Schloss noch das zinnerne Taufbecken mit Kanne, alte Leuchter und Hostiengläser vorhanden. Die Vermutung liegt nahe, dass die über die Hammerwiese verstreut liegenden, behauenen Steine der Kapelle als Baumaterial weiterverwendet wurden. An der östlichen Wand des Schuppens des Krämerhauses befinden sich 8 Sandsteine mit sogenannten Wetzrillen, wie sie an vielen Sakralbauten zu finden sind.

Die Kapelle wurde danach nicht wieder aufgebaut.

Für die Dorfkirche (Wolfgangskirche) liegt eine Genehmigung für deren Bau vom 09. April 1465 vor. Der damalige Schloss- und Lehnsherr auf Kugelhammer, Heirich Meichsner, hat dem Ort einen geistlichen und geistigen Mittelpunkt gegeben. Der Bau der Kirche dauerte von 1465 bis 1468.

Wahrscheinlich ist sie am 10. Juli 1468 eingeweiht worden. Nach der Pfarrbeschreibung wird das Kirchweihfest vor oder nach St. Willibald und St. Kilian gefeiert, je nachdem letzterer in die erste oder zweite Wochenhälfte fällt. Bis zum Jahr 1477 war die Röthenbacher Kirche eine Filiale von Kornburg, wurde dann aber eine eigenständige Pfarrei. Im Jahre 1477 dotierte die Nürnberger Familie Gärtner die Pfarrei und ließ ein Pfarr- und Mesnerhaus errichten. Der Visitationsbericht von 1780 bestätigt das Präsentationsrecht Gärtners, der ein Schwiegersohn H. Meichsners gewesen sein soll. Meichsner hatte 1463 Kugelhammer erworben und 1468 eine Pfründe an die Pfarrkirche gestiftet.

Im Jahr 1700 erfuhr die Inneneinrichtung der Kirche eine barocke Umgestaltung (Altar von 1701, Emporenbrüstung von 1700, Orgelgehäuse von 1750), nur der Taufstein stammt noch aus der Bauzeit der kirche.

Karl und Jeremias Gärtner verkauften am 26. Juni 1562 das Pfarrlehen mir dem dazugehörigen Einkommen und das Mesnerhaus für 500 Gulden an den Rat den Stadt Nürnberg, dem das Dorf mit Kugelhammer gehörte.

Das Fachwerkhaus neben der Kirche wurde vom Landpflegeamt Nürnberg erbaut und in den Jahren 1579, 1719 und 1844 umgebaut. Es diente einst als Schul- und Mesnerhaus und vom 17. Januar 1882 bis 30. Oktober 1967 als Rathaus. Von 1967 bis 1978 diente das alte Schulhaus, welches umgebaut wurde, als Rathaus. Ab dem Jahr 1978 war kein Rathaus mehr notwendig, denn der Ort Röthenbach bei St. Wolfgang wurde am 01. Mai eingemeindet und unter die Gemeindeverwaltung von Wendelstein gestellt. Bei einer Bürgerbefragung votierten 96 % der Beteiligten gegen eine Eingemeindung nach Wendelstein, die Wahlbeteiligung lag damals bei 78 %. Der letzte Bürgermeister von Röthenbach war Eberhard Büttner, welcher zum Zeitpunkt des 100-jährigen Bestehens der Freiwilligen Feuerwehr Röthenbach deren Vorstand war.

Unmittelbar neben dem ehemaligen Röthenbacher Rathaus steht der Kindergarten, welcher 1967/68 errichtet wurde. Mittlerweile wurde auch das alte Rathaus umgebaut und in den Kindergarten integriert.

Das jetzige Schulhaus stammt aus dem Jahr 1965, es ist das dritte in der Geschichte der Gemeinde.

In Röthenbach wurde die staubfreie Müllabfuhr 1966 und die Straßenreinigung im Jahr 1973 eingeführt.

Feuerwehrgeschichtlich wäre noch folgendes Ereignis zu erwähnen: In der Zeit zwischen dem 21. Dezember 1973 und 02. März 1974 trieb ein "Feuerteufel" sein Unwesen in Röthenbach. Deshalb waren jede Nacht schichtenweise Brandwachen (Männer zwischen 18 und 60 Jahren) zwischen 20:00 Uhr und 05:00 Uhr morgens unterwegs. Insgesamt wurden dabei 6.331 km an Kontrollfahrten zurückgelegt. Der Täter wurde andernorts gefasst.

Der Feuerschutz der Gemeinde wurde durch ein in den 50er Jahren errichtetes Feuerwehrgerätehaus gesichert. Dies wurde wurde allerdingsschnell zu klein, deswegen wurde im Jahr 1977 ein neues, das heutige Feuerwehrgerätehaus erbaut, die Übergabe erfolgte zum 100-jährigem Bestehen der Wehr.

Ein weiterer Meilenstein in der Geschichte Röthenbachs wurde mit dem Bau der Turn- und Mehrzweckhalle im Jahr 1974 gesetzt. Diese Turnhalle dient sowohl als Schulturnhalle als auch als Veranstaltungshalle oder zur körperlichen Ertüchtigung im Rahem des Sportvereins TSV Röthenbach bei St. Wolfgang.

Im Rahmen der Altortsanierung im Jahr 2000 wurde der alte Dorfbrunnen in seiner ursprünglichen Bauweise wieder hergestellt und der Platz vor der Wolfgangskirche umgestaltet. Dies sind die neuerlichsten Veränderungen, welche das Dorf erfahren hat.

Bevölkerungsentwicklung

Heute hat der Ort ca. 2.490 Einwohner, im Vergleich dazu nach dem 2. Weltkrieg nur 922. Im Jahr 1875, zwei Jahre vor der Gründung der Feuerwehr hatte der Ort 350 Einwohner.

Die Einwohnerzahl reduzierte sich im späten Mittelalter drastisch, da auch die katastrophale Pest nicht spurlos vorüber ging. Im Jahr 1612 wurden die ersten Opfer der Pest festgestellt. Bis zum Jahr 1632 starben von den damals 150 Einwohnern insgesamt 59 an der Pest, ganze Familien wurden ausgelöscht. In den Kirchenbüchern findet man als Todesursache noch "hitzige Kopfkrankheit", "ungarische Krankheit" oder Flecktyphus. Umherziehende Soldaten des 30-jährigen Krieges und ihr "Anhang" verbreiteten die Krankheit.

Das große Anwachsen der Gemeinde nach 1945 stellte die damalige Verwaltung der 50er und 60er Jahre vor schwierige Aufgaben, wobei die Wasserversorgung das größte Problem darstellte. In den Jahren 1954/55 und 1961/63 wurde das gesamte Rohrnetz erneuert und in den Jahren 1963/64 ein Wasserwerk gebaut. Dieses Wasserwerk ist mittlerweile nicht mehr vorhanden.

Geographische Lage

Röthenbach ist auf Grund seiner Lage am Schwarzachtal bei Wanderern beliebt. Das Schwarzachtal bietet eine wildromantische Landschaft. Der Fluss Schwarzach entspringt auf dem Tyrolsberg bei Neumarkt und gräbt sich, enge Schluchten bildend, zwischen Gsteinach und dem Bruckkanal tief in den fränkischen Burgsandstein ein.

Wikipedia

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