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Letzte Änderung für Artikel Harald Naegeli: 06.12.2005 18:48

Harald Naegeli

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Harald Naegeli (* 4. Dezember 1939 in Zürich) wurde als Sprayer von Zürich Ende der Siebziger Jahre weltweit bekannt.

Inspiriert durch Sprayer wie Gérard Zlotykamien , dessen Arbeiten er in Paris gesehen hatte, war er selbst illegal künstlerisch tätig geworden. Unvermittelt und stets überraschend tauchten seine Strichfiguren im Stadtraum auf. Sie waren präzise an Hauswänden und Betonmauern platziert und wirkten damals – trotz unverkennbarer künstlerischer Qualität auf viele Menschen überaus provokant. Naegelis Identität blieb lange unentdeckt, denn er agierte im Verborgenen, oft über Nacht. Schließlich wurde er aber doch gefasst; er hatte beim Sprühen seine Brille verloren und war zurück gegangen, um sie zu suchen.

Dem Haftbefehl entzog Naegeli sich zunächst durch eine Flucht aus der Schweiz . Es erging ein internationaler Haftbefehl und in Abwesenheit wurde er 1981 wegen wiederholter Sachbeschädigung mit einer hohen Geldstrafe und neun Monaten Haft hart bestraft.

Beim Grenzübertritt nach Dänemark wurde er schließlich gefasst. Trotz umfassender Proteste – u.a. setzten sich Willy Brandt und Joseph Beuys für ihn ein – wurde er in die Schweiz überführt, wo er 1984 seine Strafe absass. Im Gefängnis entstanden einige Keramiken mit den bekannten Naegeli-Figuren; Naegeli hatte sich nicht an die Gestaltungsvorgaben der Haftanstalt gehalten.

Nach seiner Entlassung zog Naegeli nach Düsseldorf, u.a. wohl wegen der damit verbundenen Nähe zu Beuys. Er sprühte weiter – bis heute. Die Graffiti des Zürichers gehören immer noch zu den besten. Darüber erarbeitete er ein überaus spannendes zeichnerisches Werk auf Papier. Dabei stehen die Bewegung und die Reduktion des Konkreten im Vordergrund. Neben klassischeren Arbeiten, bei denen die Natur oft eine große Rolle spielt, entstanden große gegenstandslose "Urwolken", an denen der Künstler oft Monate lang arbeitet. Wegen seiner früheren kritischen Haltung gegenüber Museen und Galerien ist sein Werk nicht sehr bekannt.

Eines seiner letzten erhaltenen Strichmännchen aus seiner Züricher Zeit, den weiblichen Wassergeist Undine an der Fassade des Deutschen Seminars in der Schönbergstrasse, lässt der Kanton Zürich 2004 restaurieren und konservieren. Das illegal entstandene Graffito sprühte Naegeli 1978 an die damalige Betonwand des Physikinstitut und nach einem Umbau im 1995 stufte die kantonale Baudirektion diese Sprayerei als erhaltenswert ein und schützte sie mit einer Holzabdeckung. Nun, mit der Konservierung von Undine, rehabiliert die Stadt Zürich Harald Naegeli und bezeichnet seine 'Schmiererei' als Kunst und Naegeli als Künstler.

Literatur

  • Bernard van Treeck, Das große Graffiti-Lexikon, Berlin (Lexikon-Imprint-Verlag) 2001, ISBN 3-89602-292-X
  • ders., Street Art Berlin, Berlin (Schwarzkopf & Schwarzkopf) 1999, ISBN 3-89602-191-5
  • ders., Wandzeichnungen, Moers (Edition aragon) 1995, ISBN 3-89535-424-4
  • ders., Graffiti Art #9 Wände, Berlin (Schwarzkopf & Schwarzkopf) 1998, ISBN 3-89602-161-3
  • ders., Street Art Köln, Moers (Edition aragon) 1996, ISBN 3-89535-434-1

Weblinks

Wikipedia

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