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Letzte Änderung für Artikel Elisabeth Kübler-Ross: 17.02.2006 12:06

Elisabeth Kübler-Ross

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Elisabeth Kübler-Ross (* 8. Juli 1926 in Zürich; † 24. August 2004 in Scottsdale , Arizona ) war eine schweizerisch - US -amerikanische Psychiaterin . Sie befasste sich mit dem Tod und dem Umgang mit Sterbenden , mit Trauer und Trauerarbeit .

Inhaltsverzeichnis

Leben

Elisabeth Kübler-Ross wurde als eine von Drillingsschwestern und Kaufmannstochter 1926 in Zürich geboren. Sie schloss 1957 ihr Medizinstudium mit der Promotion an der Universität Zürich ab. Mit ihrem Ehemann Emanuel "Manny" Ross siedelte sie 1958 in die USA über. Sie war in mehreren Stellungen als Psychiaterin in bedeutenden amerikanischen Krankenhäusern tätig und wurde 1985 Professorin an der Universität von Virginia . Kübler-Ross wurden für ihre Leistungen zwischen 1974 und 1996 23 Ehrendoktorate an verschiedenen Universitäten und Colleges verliehen, darüber hinaus erhielt sie über 70 nationale und internationale Auszeichnungen. Das Nachrichtenmagazin TIME zählte sie 1999 zu den „100 größten Wissenschaftlern und Denkern“ des 20. Jahrhunderts. Am 24. August 2004 starb sie in Scottsdale, Arizona.

Die Forschungen von Elisabeth Kübler-Ross stellen den Grundstein der heutigen Erkenntnisse über die Situation Sterbender dar.

Ihr Ziel war es, von den Sterbenden zu lernen, wie man mit Sterbenden umgeht und was sie sich für Hilfe erhoffen. Zu diesem Zweck führte sie Interviews mit unheilbar Kranken. Während der Gespräche wurden die Betroffenen direkt auf ihre Gefühle und Gedanken zu Tod und Sterben angesprochen. Vor allem die Ärzte erregten sich anfangs über diese Methode. Trotz heftiger Kritik war das Feedback der Patienten überwiegend positiv: von 200 Patienten nahmen 198 diese Möglichkeit zur Aussprache dankend an.

Durch zahllose Workshops und Vorträge, die sie rund um den Globus abhielt, gab sie unendlich vielen Menschen – insbesondere Ärzten, Pflegekräften, Sozialarbeitern, Seelsorgern aber auch Laien – entscheidende Impulse, um sich angemessen sterbenden und trauernden Menschen zu nähern. Ihre Kernbotschaft war dabei, dass die Helfenden zuerst ihre eigenen Ängste und Lebensprobleme ("unerledigten Geschäfte") so weit wie möglich zu klären haben, ehe sie sich den Menschen am Lebensende hilfreich zuwenden können.

Gemeinsam mit der englischen Ärztin Cicely Saunders wurde sie zu Begründerin der weltweiten Hospizbewegung . Zu ihrem besonderen Aufgabenschwerpunkt wurde später die Arbeit mit sterbenskranken Kindern – nicht zuletzt denen, die an AIDS litten.


In einem Interview blickte Kübler-Ross auf ihr Leben zurück: "In der Schweiz wurde ich nach dem Grundsatz erzogen: arbeiten, arbeiten, arbeiten. Du bist nur ein wertvoller Mensch, wenn Du arbeitest. Dies ist grundfalsch. Halb arbeiten, halb tanzen. Das ist die richtige Mischung! Ich selbst habe zu wenig getanzt und zu wenig gespielt."

In der filmischen Dokumentation des Lebens von Elisabeth Kübler-Ross mit dem Titel "Dem Tod ins Gesicht sehen" von 2002 sagte sie: "Heute bin ich sicher, dass es ein Leben nach dem Tod gibt. Und dass der Tod, unser körperlicher Tod, einfach der Tod des Kokons ist. Bewusstsein und Seele leben auf einer anderen Ebene weiter. Ohne jeden Zweifel."

Die fünf Phasen des Sterbens

Kübler-Ross definierte die heute anerkannten fünf Phasen des Sterbens. Diese sind Verteidigungsmechanismen im psychiatrischen Sinne und dienen der Bewältigung extrem schwieriger Situationen, welche nebeneinander vorhanden sein und verschieden lang andauern können.

Nichtwahrhabenwollen und Isolierung

Die Krankheit wird zuerst vom Patienten geleugnet. Er behauptet, dass das Röntgenbild vertauscht worden sei oder der Arzt eine Fehldiagnose gestellt habe. Falls die Familie sich nicht mit dem Tod auseinandersetzen will, kann sie dem Angehörigen in dieser Phase nicht helfen. Die Konsequenz bedeutet für die Angehörigen, dass sie den Tod des Sterbenden herbeisehnen („Stirb so schnell wie möglich“). Als Außenstehender kann man dem Patienten helfen, indem man ihm Vertrauen anbietet und den Kranken eventuell auch in seinem Nichtwahrhabenwollen unterstützt.

Zorn

Der Patient verspürt Neid auf die Weiterlebenden. Das führt zu unkontrollierbaren Wutausbrüchen auf alle, die nicht an seiner Krankheit leiden, wie z.B. Schwestern , Ärzte und Angehörige. Diese können weiter ihr Geld verdienen, es in Urlauben ausgeben und ihre Pläne realisieren. Die Angst vor dem Vergessenwerden plagt den Sterbenden zudem, er empfindet sein Leiden vor dem Hintergrund der Katastrophen im Fernsehen als unwichtig. Hilfe für den Patienten kann Aufmerksamkeit sein, dem Patienten nicht aus dem Weg zu gehen und seinen Zorn notfalls auch zu provozieren, so dass es zur Aussprache kommt. Wichtig dabei bleibt, dass die Betreuenden den Zorn des Patienten nicht persönlich nehmen sollen, da der Zorn sonst Gegenzorn provoziert, was einen fehlerhaften Kreis (Spirale des Streites) nach sich zieht.

Verhandeln

Diese Phase stellt eine kurze flüchtige Phase dar, in der kindliche Verhaltensweisen zu Tage kommen, wie die eines erst zornigen, dann verhandelnden Kindes, das sich mit häuslichen Tätigkeiten eine Belohnung erhandeln will. Der Patient hofft durch Kooperation auf Belohnung wie eine längere Lebensspanne und Freiheit von Schmerzen. Meist wird der Handel streng geheim mit Gott geschlossen, indem er sein Leben der Kirche widmet oder seinen Körper der Wissenschaft zur Verfügung stellt. Um dem Patienten in dieser Phase beizustehen, hilft es, seine Schuldgefühle gegenüber beispielsweise der Kirche zu erkennen und ihn von seinen irrationalen Ängsten zu befreien.

Depression

Die Erstarrung, der Zorn und die Wut wird in zwei Formen von Verzweiflung und Verlust abgelöst. Die erste Form ist reaktiv. Sie bezieht sich auf einen bereits geschehenen Verlust, d.h. die Brust nach einer OP, das Geld für das Krankenhaus, die Verantwortung gegenüber der Familie. Durch Bekämpfung dieser Sorgen mit beispielsweise einer Brust prothese oder der erforderlichen Umstellung der Familienversorgung, kann dem Leidenden geholfen werden. Die zweite Form ist vorbereitender Natur und kümmert sich um einen drohenden Verlust wie den Tod oder die Abwesenheit im Leben der Verwandten. Auch hier kann Intervention des Umfeldes dem Patienten in seinem Leiden Linderung beschaffen, z.B. durch Berichte von den Angehörigen, dass Kinder weiter gute Noten schreiben und viel spielen, d.h. dass sie trotz Abwesenheit des Patienten das gewohnte Leben fortführen. Zuviel Besuch stört jedoch das Trauern, das dem Kranken immer erlaubt sein muss. Ohne subjektives Kennen der Angst und der Verzweiflung ist kein Erreichen der nächsten Phase in Sicht.

Zustimmung

Nach Neid und Zorn auf alle Gesunden und Lebenden erwartet der Kranke den Tod und dehnt seinen Schlaf aus. Die Phase ist frei von Gefühlen, der Kampf ist vorbei, der Schmerz vergangen und der Patient will von den Problemen der Außenwelt in Ruhe gelassen werden. Somit ist dies die schwierigste Phase für die Personen im Umfeld des Sterbenden, da sie auch Zurückweisungen erfahren müssen. Alte Patienten erreichen diese Zustimmungsphase leichter, da sie auf ihr Leben, ihre Kinder und somit einen Sinn zurückblicken können. Schwierigkeit in diesem Prozess macht die Unterscheidung dieser Phase gegenüber frühem Aufgeben. Als Angehöriger hilft man am besten durch stummes Zuhören, indem man dadurch zeigt, dass man bis zum Tod dabei bleibt.

Zusammenfassend bleibt zu sagen, dass alle Phasen die Hoffnung gemein haben und dass es der größte Fehler ist, dem Sterbenden die Hoffnung zu nehmen. Es ist also die Aufgabe des Arztes, die Hoffnung weiterzugeben („Ich habe mein bestes getan, um Ihnen zu helfen und ich werde fortfahren, um ihre Lage nach Kräften zu erleichtern“). So wird der Arzt zum Freund, der mit bis zum Tod geht.

Kritik

Während ihr Frühwerk breite Anerkennung findet, wird am Spätwerk von Elisabeth Kübler-Ross vermehrt Kritik geäußert, insbesondere dass sie zunehmend esoterischer und unwissenschaftlicher geworden sei: so habe sie auf ihren anekdotischen Sterbeberichten ein pseudowissenschaftliches Stufenmodell aufgebaut, und später sogar behauptet, dass ein Leben nach dem Tode und Reinkarnation "wissenschaftlich bewiesen" seien; insgesamt habe sie das Sterben und den Tod verharmlost und beschönigt. In ihrem Klausurzentrum in Escondido , Kalifornien (Shanti Nilaya, Sanskrit für Heim des Friedens) habe sie spiritistische Sitzungen abgehalten und sich von der Wissenschaft entfernt.

Im Englischen wird eine sich auf Elisabeth Kübler-Ross berufende, eulogisierende Betrachtungsweise des Todes nach ihrem maßgeblichen Buch On Death And Dying unter dem Schlagwort Death & Dying oder Death 'n' Dying subsumiert.

Siehe auch

  • Hospiz
  • Palliation
  • Thanatologie

Literatur

  • Elisabeth Kübler-Ross: "Interviews mit Sterbenden", Kreuz-Verlag 1974/ Neuauflage Droemer Knaur 2001, ISBN 3426870711
  • Elisabeth Kübler- Ross: "Ãœber den Tod und das Leben danach", Silberschnur Verlag 2002, ISBN 3923781024
  • Elisabeth Kübler-Ross, David Kessler: "Geborgen im Leben", Droemer Knaur 2003, ISBN 342677593X
  • Kübler-Ross, E.(Hrsg.): Reif werden zum Tode. Kreuz Verlag 1983
  • Kübler-Ross, E.: AIDS - Herausforderung zur Menschlichkeit. Kreuz Verlag, Stuttgart 1988
  • Kübler-Ross, E.: Befreiung aus der Angst. Kreuz-Verlag, Stuttgart 1983
  • Kübler-Ross, E.: Die unsichtbaren Freunde. Oesch Verlag, Glattbrugg-Zürich 1985
  • Kübler-Ross, E.: Kinder und Tod. Kreuz Verlag, Stuttgart 1984
  • Kübler-Ross, E.: Leben bis wir Abschied nehmen. Kreuz Verlag, Stuttgart 1979

Weblinks

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Elisabeth Kübler-Ross aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Elisabeth Kübler-Ross verfügbar.

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