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Letzte Änderung für Artikel Burg Manegg: 21.12.2005 13:25

Burg Manegg

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Die Ruine der Burg Manegg liegt auf einer Seitenrippe des Albisgrates oberhalb von Leimbach, einem Quartier der Stadt Zürich.

Mauerreste der Ruine Manegg mit Denkmal zum 100. Geburtstag von Gottfried Keller
Mauerreste der Ruine Manegg mit Denkmal zum 100. Geburtstag von Gottfried Keller

Über ihre Erbauer ist nichts bekannt. Urkundlich wird sie erstmals 1303 erwähnt. Sie war dann über hundert Jahre Stammsitz des Rittergeschlechts Manesse. Ob das Geschlecht den Namen von der Burg herleitet oder die Burg den Namen der Familie trägt, ist nicht klar. Die Manesse sind hauptsächlich durch die Manessische Handschrift bekannt. Diese Sammlung von mittelhochdeutschen Liedern wurde um 1300 von Rüdiger II (urkundlich belegt 1252-1304) und seinem Sohn Johannes, Schatzmeister am Chorherrenstift, der grössten geistlichen Institution Zürichs, in Auftrag gegeben.

Die Familie Manesse waren ursprünglich Kaufleute und stiegen durch ihren Reichtum zum Ritterstand auf. Als Lehensträger der Fraumünsterabtei, des Klosters Einsiedeln und des Deutschen Reiches sind sie ein bedeutendes Stadtzürcher Geschlecht. Rüdiger I (erwähnt 1224, gestorben 1253) hat zwei Söhne: Johannes und Rüdiger II, der Begründer der Linie auf Manegg und fast vierzig Jahre Ratsherr in Zürich.

1393 wurde die Burg von Ital Maness an einer öffentlichen Versteigerung dem „Juden Visli oder Vifli“ verkauft. Dessen Witwe veräusserte sie 1400 zum Preis von 35 Florener dem Kloster Selnau. Schon zu dieser Zeit scheint die Burg nicht mehr bewohnt gewesen zu sein. In den Mauern soll sich aber Butz Fallätscher aufgehalten haben, er wird auch mit dem Brand der Burg am Aschermittwoch 1409 in Zusammenhang gebracht.

Gottfried Kellers Novelle Der Narr auf Manegg (1877) schildert die Episode. Nach dem Brand waren noch bis ins 17. Jahrhundert grosse Mauerreste erhalten. Heute sind nur einige Grundmauern sichtbar.

Noch Anfang des 19. Jahrhunderts war die Manegg ein beliebter Ausflugsort. Und auch zu Kellers Zeiten konnte man noch eine schöne Aussicht über See und Stadt genießen. Heute ist der Ausblick durch den Wald versperrt. Ein schlecht ausgeschilderter Fussweg führt vom Sihltal zur Burgruine und von dort steil hinauf zum Albisgrat. Auf der ehemaligen Burgstelle wurde am 19. Juli 1919 zum 100. Geburtstag der Gottfried Keller-Gedenkstein gesetzt.

Der Historiker Heinrich Zeller-Werdmüller beschrieb um die vorletzte Jahrhundertwende die ursprüngliche Burg als durch einen tiefen Graben, auf den anderen Seiten durch die steilen Hänge geschützt. Die Burgstelle maß 35 x 9 Meter. Sie war wohl gegen den Berg hin durch eine Holzbrücke zugänglich. Diese führte in einen dem Turm vorliegenden, von ihm beherrschten Zwinger von 8 x 5 Meter. Das südliche an den Turm lehnende innere Tor führte in den Burghof vom 8 Meter Länge und 9 Meter Breite. Dieser schied den westlich gelegenen Turm vom östlich blickenden Palas . Dieser hatte einen fast quadratischen Grundriss von 12,6 x 10,5 Meter. Der aus Molassequadern erbaute Turm von 7,8 x 7.95 Metern Grundrissfläche und 2,28 Meter Mauerdicke hatte einen hochgelegenen, nur vom Palas aus erreichbaren Zugang in der Nordecke der Ostwand.

Am Fuss des Burghügels findet sich der Manessebrunnen, der an Rüdiger von Manegg und seinen Enkel erinnert, der sich in der Schlacht der Zürcher gegen die Österreicher, 1351 in Dättwil, hervortat. Die Inschrift auf der Bronzeplatte lautet:

Denkmal zum 100. Geburtstag Kellers am 19. Juli 1919
Denkmal zum 100. Geburtstag Kellers am 19. Juli 1919
Manessebrunnen am Fuss des Burghügels Manegg
Manessebrunnen am Fuss des Burghügels Manegg


DEM ANDENKEN

RITTERS RUDIGER MANESSE

AUF MANEGG

DEM FREUNDE DER MINNESAENGER

DEM HORTE DES RECHTS

IN RATH UND THAT

ER STARB MCCCIV.

SEIN ENKEL SIEGTE BEI DAETWIL

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