Herren von Turn
Im 12. Jahrhundert zählten die Herren von Turn zu den wichtigsten Walliser Adelsfamilien. Die Gestelnburg wurde um ca. 1100 – 1150 von Amadeus von Turn erbaut, der auch Bischof von Sitten war. Mit Hilfe des Hauses Savoyen versuchten die Nachfolger des Bischofs Amadeus ihre Macht im Wallis auszubauen.
Durch verschiedene Machtkämpfe und Kriege die von 1260 bis 1297 andauerten, wurde das Wallis stark verwüstet.
1296 stellte sich der Landadel unter Peter von Turn mit Hilfe der Savoyer in der Schlacht bei Leuk gegen den Bischof, der von den Landsleuten und der Stadt Bern unterstützt wurde. Der Landadel wurde geschlagen und musste den Landsleuten (Bauern) Rechte abgeben. Die Lage zwischen den Savoyern und dem Wallis entspannte sich für einige Zeit.
1351 geriet Peter V. von Turn mit dem Bischof von Sitten Witschard Tavelli in Uneinigkeit und verbündete sich mit den Freiherren von Raron und Aniviers. Als Anhänger des Bischof Angehörige der Familie Peter V. von Turn in Visp ermordeten und deren Besitzungen in Niedergesteln und Lötschen brandschatzten und plünderten, erhob sich das Volk der oberen Zehnden, Goms , Brig , Visp , Raron und Leuk gegen den Bischof.
Dieser fand bei Graf Amadeus VI. von Savoyen auch der „grüne Graf“ genannt einen Verbündeten. Nach der kampflosen Besetzung der Stadt Sitten und der Stadt Leuk im Jahre 1352 trat der grüne Graf in Verhandlungen mit den Wallisern, welche den Grafen anerkannten.
1353 erhoben sich die oberen Zehnden erneut gegen den Bischof und eroberten Sitten . Die Savoyer zogen erneut ins Wallis und belagerten die Stadt Sitten und brannten diese nieder. Nach Streitigkeiten und mehreren Kämpfen in den darauf folgenden Jahren, anerkannten die Walliser den Grafen von Savoyen und es kehrte wieder Ruhe ein.
1375 ermordeten Gefolgsleute von Anton von Turn (Sohn des Peter) Bischof Tavelli von Sitten auf seiner Burg Seta bei Sitten. Die oberen Zehnden erhoben sich nun gegen Anton von Turn der mit seiner Familie nach Savoyen flüchtete. Der Graf von Savoyen kauft Anton von Turn seine Güter im Wallis ab, womit die Herrschaft der Familie von Turn im Wallis endete.
Siehe hierzu auch den Artikel Wallisergeschichte
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