Jomini

Baron Antoine-Henri Jomini (* 6. März 1779 in Payerne, Kanton Waadt ; † 24. März 1869 in Passy bei Paris ) war ein Militärtheoretiker, der in der Militärdoktrin der führenden Nationen ab dem 19. Jahrhundert entscheidende Spuren hinterließ. Und dies in einem Ausmaß, das der Wirkung eines Carl von Clausewitz und eines Liddell Hart gleichkommt.

Als junger Mann trat Jomini in die königliche Schweizergarde von Paris ein und wechselte nach deren Auflösung durch die Französische Revolution ins Handels- und Bankgewerbe. Seine heimliche Liebe aber gehörte der militärischen Taktik und Strategie , der er sich in der Freizeit widmete.

In der Helvetik wurde Jomini Ende 1798 Sekretär des helvetischen Verteidigungsministers. Er organisierte bis 1801 die Helvetische Miliz und wurde zum Major befördert.

1804 trat er in französische Dienste ein und lernte auch Napoleon Bonaparte kennen. Dank seiner profunden Kenntnissen in der Militärgeschichte war er in der Lage, den Verlauf von Armee-Operationen vorherzusagen. So stieg er bis in den Rang eines Brigadegenerals auf. Er nahm am Russlandfeldzug von 1812 teil (den er für nicht gewinnbar hielt) und organisierte in der Etappe von Smolensk sehr erfolgreich die gesamte Logistik sowie den Rückzug über die Beresina .

Unzufrieden mit mangelnder Karriereaussichten nahm er 1813 nach Beendigung dieses Feldzugs ein Angebot des Zaren Alexander I. an und diente fortan Russland . Jomini regte die Gründung der Militärakademie von St. Petersburg an, er war Berater des Zaren Nikolaus I. im Krieg gegen die Türken.

Jomini verfasste über 30 militärische Werke. Sein Hauptwerk, "Précis de l'art de guerre" diente ursprünglich der Erziehung des späteren Zaren Alexander II. In Russland und den noch jungen USA wurden Jominis Bücher in die Curricula der Offiziersausbildung aufgenommen.

Weblinks

• Literatur von und über Antoine-Henri Jomini im Katalog der DDB
• Jomini - Einfluss seines strategischen Denkens