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Letzte Änderung für Artikel Payerne: 14.01.2006 18:06

Payerne

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Wappen
Wappen von Payerne
Basisdaten
Kanton: Waadt
Bezirk : Payerne
BFS-Nr. : 5822
PLZ : 1530
Koordinaten : 46° 49' n. Br.
6° 56' ö. L.
Höhe : 456  m ü. M.
Fläche: 24.19  km²
Einwohner : 7683 (31. Dezember 2004)
Website : www.payerne.ch
Karte
Karte von Payerne

Payerne ist eine politische Gemeinde und Hauptort des Distrikts Payerne im Kanton Waadt in der Schweiz . Der frühere deutsche Name Peterlingen für das Städtchen wird heute nur noch selten, insbesondere mit Bezug zur Abtei gebraucht.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Payerne liegt auf 456 m ü. M., 17 km westlich der Stadt Freiburg (Luftlinie). Es erstreckt sich beidseits der kanalisierten Broye , an deren Austritt aus dem Molassehügelland des Waadtländer und Freiburger Mittellandes in die breite Broyeebene.

Die Fläche des 24.2 km² grossen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt der Broyeebene und des umliegenden Hügellandes. Der gesamte nördliche Gemeindeteil wird von der 4 km breiten, landwirtschaftlich intensiv genutzten Broyeebene eingenommen; ganz im Norden reicht das Gebiet bis an die Petite Glâne . Westlich der Stadt gehören auch die Hügel Grande Râpe (486 m ü. M.) und Petite Râpe zu Payerne, die nordöstlichsten Ausläufer des Hügellandes zwischen dem Neuenburgersee und dem mittleren Broyetal. Südlich von Payerne erstreckt sich das Gemeindegebiet in das mittlere Broyetal und in das östlich daran angrenzende, eiszeitlich überformte Molassehügelland. Hier befinden sich die Wälder Bois de Boulex (526 m ü. M.) und Les Tailles (bis 633 m ü. M.) und dazwischen die weiten Talmulden der Bioleyre und des Motélon. Der höchste Punkt von Payerne wird mit 640 m ü. M. am Westabhang des Bois Girard erreicht. Von der Gemeindefläche entfielen 1997 17 % auf Siedlungen, 15 % auf Wald und Gehölze, 66 % auf Landwirtschaft und rund 2 % war unproduktives Land.

Zu Payerne gehören die Weiler Corges (550 m ü. M.) auf einem Hügel östlich des Broyetals, Etrabloz (495 m ü. M.) in der weiten Talmulde der Bioleyre, Vers-chez-Perrin (522 m ü. M.) östlich des Bois de Boulex, Vers-chez-Savary (554 m ü. M.) am Motélon unterhalb des Taleinschnitts Creux de Nervaux am Westrand des Bois Girard und Les Invuardes (510 m ü. M.) auf einem Hügel südöstlich der Stadt. Daneben umfasst das grosse Gemeindegebiet auch zahlreiche Einzelhöfe. Nachbargemeinden von Payerne sind Grandcour, Corcelles-près-Payerne und Trey im Kanton Waadt sowie Fétigny , Cugy, Bussy, Morens , Rueyres-les-Prés, Montagny und Torny im Kanton Freiburg .

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner
1850 3078
1900 5224
1910 5364
1930 4951
1950 5649
1960 6024
1970 6899
1980 6713
1990 7393
2000 7294

Mit 7683 Einwohnern (Ende 2004) gehört Payerne zu den grösseren Gemeinden des Kantons Waadt. Von den Bewohnern sind 83.1 % französischsprachig, 4.7 % portugiesischsprachig und 3.4 % deutschsprachig (Stand 2000). Die Bevölkerungszahl unterlief im Verlauf des 20. Jahrhunderts verschiedenen Schwankungen. Grössere Zuwachsraten wurden während der 1960er und 1980er Jahren verzeichnet. Das Siedlungsgebiet von Payerne ist heute nahezu lückenlos mit demjenigen von Corcelles-près-Payerne zusammengewachsen.

Wirtschaft

Payerne ist das regionale Wirtschaftszentrum der Broyeebene und Mittelpunkt eines stark auf die Landwirtschaft ausgerichteten Gebietes. Das Städtchen war deshalb lange Zeit agrarisch geprägt. Noch heute arbeiten mehr als 5 % der Erwerbstätigen im primären Sektor, während der sekundäre Sektor rund 15 % und der Dienstleistungssektor rund 80 % der Arbeitskräfte auf sich vereinigen.

Seit der Korrektion der Broye im Jahr 1906 besitzt Payerne eine grosse Fläche fruchtbares Ackerland in der Ebene nördlich der Stadt. Hier werden hauptsächlich Getreide, Tabak, verschiedene Gemüse und Zuckerrüben angebaut. Im hügeligen südlichen Gemeindeteil gibt es neben dem Ackerbau auch Obstbau und Viehzucht .

Bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts lebte Payerne vom Handwerk und dem Handel mit landwirtschaftlichen Produkten. Die Industrialisierung setzte ab etwa 1850 ein und verstärkte sich mit dem Anschluss an das Eisenbahnnetz nach 1876 . In den letzten Jahrzehnten wurden neue Gewerbe- und Industriezonen im Norden und Westen der Stadt geschaffen. Einen weiteren wirtschaftlichen Aufschwung gab es mit der durchgehenden Eröffnung der Autobahn A1 (Lausanne-Bern) im Jahr 2001 . Heute konzentriert sich die Industrie auf die Verarbeitung von landwirtschaftlichen Produkten und Fleisch, Herstellung von Zigarren, auf das Baugewerbe (Baustoffe), das Transportgewerbe und den Gartenbau sowie auf Elektrotechnik, Telekommunikation und Informationstechnologie. Daneben gibt es zahlreiche weitere kleinere und mittlere Unternehmen.

Als wichtiges Regionalzentrum nimmt Payerne zahlreiche Funktionen im Bereich der Dienstleistung wahr. Es ist Sitz der Stadt- und Bezirksverwaltung, Standort vieler Banken und Versicherungen und seit 1972 des Regionalspitals.

Im weiteren betreibt die Schweizer Armee in Payerne den wichtigsten Armeeflugplatz, der teilweise auch auf dem Gebiet der angrenzenden Gemeinden Bussy, Morens und Rueyres-les-Prés liegt. Seit 1897 bestehen die Kasernen, und im Süden der Stadt befindet sich die meteorologische Station, eine Aussenstelle der MeteoSchweiz .

Bildung, Kultur und Sport

Payerne ist Standort der Primar- und Sekundarschulen sowie einer Berufsschule. Im Sommer 2005 wird das Gymnase intercantonal de la Broye eröffnet, ein Gymnasium für die Schüler von Payerne und der umliegenden waadtländischen und freiburgischen Ortschaften.

Die Stadt besitzt zwei Museen, nämlich das Museum in der Abtei mit einer lokalhistorischen Sammlung und mit dem Museum für General Jomini sowie ein Museum der Militärluftfahrt. Alljährlich findet am Sonntag vor Aschermittwoch die Fête des Brandons statt.

In Payerne gibt es zahlreiche Freizeit- und Sportanlagen, darunter ein Stadion, Fussball- und Tennisplätze, ein Schwimmbad und einen Campingplatz. Auf der Südostseite des Hügels von Les Invuardes befindet sich ein Golfplatz.

Verkehr

Payerne ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt im Broyetal. Es liegt an der Kreuzung der Hauptstrassen von Bern nach Lausanne und von Freiburg nach Yverdon-les-Bains. Der Transitverkehr läuft heute auf Umfahrungsstrassen im Süden und Osten der Stadt. Die Autobahn A1 erreichte Payerne 1997 (Abschnitt Murten-Payerne), die Fortsetzung nach Yverdon-les-Bains, und damit das letzte Teilstück auf der Strecke Lausanne-Bern, wurde im Jahr 2001 eröffnet.

Am 25. August 1876 wurde Payerne mit der gleichzeitigen Eröffnung der Bahnlinien Murten-Payerne-Palézieux und Payerne-Freiburg an das schweizerische Eisenbahnnetz angeschlossen. Ein halbes Jahr später erfolgte am 1. Februar 1877 auch die Einweihung der Bahnlinie von Payerne nach Yverdon. Für die Feinverteilung im öffentlichen Verkehr sorgen Buslinien von Payerne nach Romont, Combremont-le-Petit und Chevroux.

Geschichte

Abteikirche aus dem 11. Jahrhundert
Abteikirche aus dem 11. Jahrhundert

Das Gemeindegebiet von Payerne war schon in keltischer Zeit besiedelt. In einem Grabhügel wurden ein bronzebeschlagener Wagen und etruskische Goldringe gefunden.

Der Ursprung der Siedlung Payerne geht auf das 3. Jahrhundert nach Christus zurück, als der einflussreiche Römer Publius Gracius Paternus aus Aventicum auf dem Boden der heutigen Stadt die Villa Paternia erbauen liess, um die sich im Lauf der Zeit eine Siedlung entwickelte. Gemäss Überlieferung gründete Bischof Marius von Lausanne im Jahr 587 an dieser Stelle eine Kirche.

In der Folge verschwindet die Siedlung für einige Zeit aus den Geschichtsbüchern. Die erste Erwähnung erfolgte 961 unter dem latinisierten Namen Paterniacum, abgeleitet vom Geschlechtsnamen Paternus. Später erschienen die Bezeichnungen Paierno ( 1238 ) und Paerno ( 1242 ).

Seit dem 10. Jahrhundert hängt die Geschichte von Payerne eng mit derjenigen der Abtei zusammen. Diese wurde 962 durch Königin Berta von Burgund gegründet. Payerne lag damals mitten im Königreich Hochburgund . Das Kloster Payerne wurde 962 als eines der ersten Tochterklöster der Reformabtei Cluny angegliedert. Es wurde durch die Könige von Burgund und die deutschen Kaiser reich beschenkt und hatte ausgedehnten Grundbesitz entlang des Jurafusses, im Genferseegebiet, im Seeland und auch im Elsass. 1033 wurde Konrad II. in Payerne zum König von Burgund gekrönt.

Um das Cluniazenserpriorat entwickelte sich im späten 10. Jahrhundert und im 11. Jahrhundert eine befestigte Siedlung, die im ausgehenden 12. Jahrhundert Stadtrecht erhielt. Im 13. Jahrhundert gelangte Payerne unter den Einfluss der Herzöge von Savoyen . Im 14. Jahrhundert begann der allmähliche Niedergang des Priorats, der auch nicht aufgehalten werden konnte, als der Gegenpapst Felix V. Payerne im Jahr 1444 zur Abtei erhob. Während der Burgunderkriege war Payerne mit den Bernern verbündet und blieb daher von den Eidgenossen verschont.

Mit der Eroberung der Waadt im Jahr 1536 kam Payerne unter Berner Herrschaft. Die Berner richteten das Gouvernement Payerne ein, das von einem Vogt verwaltet wurde und neben der Stadt Payerne auch die Orte Corcelles-près-Payerne, Missy, Trey und als Exklave Sassel umfasste. Im Zuge der Reformation , die durch die Berner im Waadtland eingeführt wurde, mussten die Mönche 1536 das Kloster verlassen. Teile der Konventsgebäude wurden abgerissen bzw. umgenutzt. Die Abteikirche wurde profaniert und diente im 17. Jahrhundert als Glockengiesserei, im 18. Jahrhundert , nachdem Zwischenböden eingezogen worden waren, als Kornspeicher und später auch als Gefängnis und Kaserne.

Nach dem Zusammenbruch des Ancien régime gehörte Payerne von 1798 bis 1803 während der Helvetik zum Kanton Léman, der anschliessend mit der Inkraftsetzung der Mediationsverfassung im Kanton Waadt aufging. 1798 wurde es Hauptort des neu geschaffenen Bezirks Payerne.

Sehenswürdigkeiten

Turm der ehemaligen Stadtbefestigung
Turm der ehemaligen Stadtbefestigung

Payerne besitzt eine sehenswerte historische Altstadt mit einem malerischen mittelalterlichen Stadtbild. Der Stadtgrundriss zeigt nahezu ein Quadrat mit einer Seitenlänge von rund 300 m. Von der mittelalterlichen Stadtbefestigung stehen heute noch vier Türme aus dem 13. und 14. Jahrhundert . Es sind zahlreiche Bürger- und Patrizierhäuser aus dem 17. bis 19. Jahrhundert erhalten.

Das Zentrum der Altstadt bildet die ehemalige Abteikirche Notre-Dame, ein typisches Beispiel der cluniazensischen Architektur und eine der bedeutendsten Kirchenbauten der romanischen Epoche in der Schweiz. Der heutige Bau wurde im 11. Jahrhundert auf Veranlassung des Abtes Odilo von Cluny an der Stelle der früheren Kirche aus dem 10. Jahrhundert begonnen, in Anlehnung an die zweite Abteikirche von Cluny. Teile des Vorgängerbaus, darunter die archaischen Kapitelle, wurden in die neue Kirche miteinbezogen. Die Pfeilerbasilika zeigt ein dreischiffiges Langhaus mit sieben Jochen, ein Querschiff mit Vierungsturm und eine halbrunde Apsis. Einen besonderen Eindruck verleiht die wechselnde Färbung der verwendeten Quadersteine an den Pfeilern und Gewölberippen. Im Westen schliesst das Langhaus in einem bollwerkartigen Massivbau ab, der die Vorhalle (mit Wandmalereien aus dem 13. Jahrhundert ) und im Obergeschoss die Michaelskapelle enthält. Sein hohes Walmdach wurde erst im 15. Jahrhundert errichtet. Der Vierungsturm wurde nach einem Brand im 16. Jahrhundert in gotischen Stilformen wiederaufgebaut. Nachdem die Abteikirche seit dem 16. Jahrhundert verschiedenen profanen Nutzungen zugeführt wurde, nahm man seit 1926 eine sorgfältige Restaurierung vor, weshalb die Kirche heute wieder ein Baudenkmal von europäischer Bedeutung ist. In den übriggebliebenen romanischen Bauten der Abtei befindet sich seit 1869 ein Museum. Von den ehemaligen Konventsgebäuden südlich der Abteikirche ist nur der zu Beginn des 16. Jahrhunderts neu erbaute Kapitelsaal erhalten.

Östlich der Abteikirche steht die reformierte Pfarrkirche, die im 13. und 14. Jahrhundert vermutlich über den Fundamenten der Kapelle des Bischofs Marius errichtet wurde. Der dreischiffige gotische Bau wurde im 16. Jahrhundert umgestaltet und beherbergt seit 1818 das Grabmal der Königin Berta von Burgund.

Ebenfalls im Zentrum der Altstadt, neben der reformierten Pfarrkirche, befindet sich das spätgotische Gerichtsgebäude, das 1571 - 72 erbaut wurde und im Gerichtssaal Renaissancemalereien zu verschiedenen Gerichtsthemen aufweist. Bemerkenswert sind ferner zwei Brunnen, der Bannerträgerbrunnen und der Brunnen der Serruriers, beide mit Figuren aus dem frühen 16. Jahrhundert .

Persönlichkeiten

Weblinks



Koordinaten: 46° 49' N, 6° 56' O

Wikipedia

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