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Letzte Änderung für Artikel Oswald Heer: 04.01.2006 21:10

Oswald Heer

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Oswald Heer.
Oswald Heer.

Oswald Heer (* 31. August 1809 in Niederuzwil, Kanton St. Gallen, Schweiz ; † 27. September 1883 in Lausanne) war ein Schweizer PalĂ€ontologe, Botaniker und Entomologe.

Leben und Wirken

Heer, im St. Gallischen geboren, wuchs als Sohn eines Pfarrers ab seinem zweiten Lebensjahr in Glarus auf und zog zusammen mit seinen Eltern 1817 nach Matt im Sernftal . Dort konnte er seinem Interesse an der Natur nachgehen, sammelte Pflanzen und Insekten, durchkletterte die Bergwelt des Glarnerlandes und fĂŒhrte schon in jungen Jahren Tagebuch ĂŒber die WitterungsverhĂ€ltnisse des Sernftales.

Im Herbst 1928 schrieb er sich an der UniversitÀt Halle ein um getreu der Familientradition Theologie zu studieren. Neben den theologischen Studien besuchte er auch naturwissenschaftliche Vorlesungen etwa beim bekannten Entomologen Ernst Friedrich Germar , bei Christian Ludwig Nitzsch ( Zoologie ) sowie bei Kurt Sprengel ( Botanik ).In Halle hatte Heer auch Kontakte mit ebenfalls naturwissenschaftlich interessierten Kommilitonen wie dem spÀteren Erforscher Javas , Franz Junghuhn sowie mit dem ungarischen Mykologen Karl Kalchbrenner .

Im FrĂŒhjahr 1831 kehrte Heer wieder in die Schweiz zurĂŒck, legte in St. Gallen die PrĂŒfung ab und kehrte als "verbi divini magister" nach Matt zurĂŒck.

In den folgenden Jahren durchforschte Heer die gesamten Schweizer sowie die angrenzenden Tiroler Alpen um vor allem die Pflanzen- und Insektenwelt zu studieren. Als Bergsteiger hat er dabei nicht nur die Hochgipfel des Glarnerlandes bis hinauf zum GlĂ€rnisch und Hochstock vielfach erklommen, sondern ist fĂŒr seine Erstbesteigungen in die Alpengeschichte eingegangen. Der Piz Linard , mit 3.413 m die höchste Erhebung der Silvretta wurde von ihm am 1. August 1835 erstmals bezwungen, den Piz PalĂŒ im Bernina (3.912 m) bestieg er am 12. August 1835.

Nachdem er 1832 als Konservator den Auftrag erhalten hatte, die reiche Insektensammlung des ZĂŒrcher Kaufherrn Heinrich Escher-Zollikofer zu ordnen, bekam er Kontakt mit den dortigen Naturforschern und entschloß sich, eine naturwissenschaftliche Laufbahn einzuschlagen. 1834 habilitierte er sich an der ein Jahr zuvor gegrĂŒndeten UniversitĂ€t ZĂŒrich, wurde Privatdozent fĂŒr Botanik und Leiter des Botanischen Gartens ZĂŒrich. 1835 wurde er zum außerordentlichen Professor fĂŒr Botanik und Entomologie ernannt, 1852 rĂŒckte er zum Ordinarius auf. Seit 1855 war er auch Ordinarius fĂŒr taxonomische Botanik am Polytechnikum ZĂŒrich (der VorgĂ€ngerin der ETH ). 1882 zog er sich von seinen Hochschul-LehrtĂ€tigkeiten zurĂŒck.

In seinen Vorlesungen behandelte er spezielle Botanik, pharmazeutiche und ökonomische Botanik, spĂ€ter auch die Pflanzen der Vorwelt (PalĂ€obotanik). Hinzu kamen Kollegien ĂŒber Entomologie, spezielle Naturgeschichte der KĂ€fer sowie ĂŒber Insekten der Vorwelt.

Außerordentlich beliebt waren seine botanischen Exkursionen in die Alpen, die Heer von 1855 - 1870 meist gemeinsam mit dem Geologen Arnold Escher von der Linth unternahm.

Heer gilt als einer der BegrĂŒnder der PalĂ€ontologie der tertiĂ€ren Flora und Fauna sowie der Pflanzengeographie der Alpen. Er pflegte Kontakt mit verschiedenen berĂŒhmten Wissenschaftern, so auch mit Charles Darwin , der ihm persönlich sein umstrittenes Buch "The Origin of Species" mit handschriftlicher Widmung zuschickte. Dieses Exemplar ist erhalten und enthĂ€lt zahlreiche kritische Randbemerkungen. Heer verwarf Darwins Deszendenztheorie . Der studierte Theologe glaubte an eine UmprĂ€gung der Arten durch die Hand eines Schöpfers.

Heer hatte zahlreiche SchĂŒler, unter anderem die Botaniker Carl Wilhelm von NĂ€geli , Johannes Theodor Schmalhausen und Carl Schroeter .

1850-1868 war er Mitglied des ZĂŒrcher Kantonsrats.

Schriften

Die erste grĂ¶ĂŸere botanische Arbeit von Heer war seine Dissertation, die er im Alter von etwa 25 Jahren schrieb und die der Vegetation des sĂŒdöstlichen Kantons Glarus galt. Diese Arbeit war die erste pflanzengeographische Monographie aus dem Bereich der Schweizer Alpen.

In der "Die Insektenfauna der TertĂ€rgebilde von Oeningen und Radoboy" beschrieb er 464 fossile Insekten, zuvor waren gerade 100 bekannt gewesen. Mit der dreibĂ€ndigen "Flora tertiaria Helvetiae", in der er 720 bisher unbekannte fossile Pflanzen auf schweizerischem Gebiet auffĂŒhrte, begrĂŒndete er seinen Ruf als PalĂ€obotaniker weit ĂŒber die Schweiz hinaus. Sein Hauptwerk ist die siebenbĂ€ndige "Flora fossilis arctica - Die fossile Flora der PolarlĂ€nder". Im Buch "Die Urwelt der Schweiz", 1865 erstmals aufgelegt legte Heer die geologische Vergangenheit des Landes allgemein verstĂ€ndlich dar. Dieses Werk war in der Schweiz weit verbreitet, heute wĂŒrde man es als wissenschaftliche PopulĂ€rliteratur bezeichnen

  • 1840 - Analytische Tabellen zu Bestimmung der phanerogamischen Pflanzengattungen der Schweiz.
  • 1840 - Flora der Schweiz; mit Johannes Jacob Hegetschweiler
  • 1846 - Der Kanton GlarusFormularende
  • 1847 - Die Insektenfauna der TertiĂ€rgebilde von Oeningen und von Radoboj in Croatien
  • 1855-1859 - Flora tertiaria Helvetiae*1862 - BeitrĂ€ge zur Insektenfauna Oeningens
  • 1862 - BeitrĂ€ge zur Fossilen Flora von Sumatra
  • 1862 - BeitrĂ€ge zur Insektenfauna Oeningens : Coleoptera, Geodephagen ... Lamellicornen und Buprestiden
  • 1863 - On the lignite formation of Bovey Tracey, Devonshire; mit William Pengelly
  • 1865 - Die Urwelt der Schweiz
  • 1865 - Die Pflanzen der Pfahlbauten
  • 1867 - Fossile Hymenopteren aus Oeningen und Radoboy
  • 1868-1882 - "Flora fossilis arctica - Die fossile Flora der PolarlĂ€nder"
  • 1869 - Miocene baltische Flora
  • 1869 - Ueber die Braunkohlenpflanzen von BornstĂ€dt
  • 1870 - Die Miocene Flora und Fauna Spitzbergens
  • 1871 - Fossile Flora der BĂ€ren Insel
  • 1872 - Le monde primitif de la Suisse
  • 1874 - Die Kreide-Flora der Arctischen Zone
  • 1874 - AnmĂ€rkningar öfver de af svenska polarexpeditionen 1872-73 upptĂ€ckte fossila vĂ€xter.
  • 1876 - BeitrĂ€ge zur fossilen Flora Spitzbergens : GegrĂŒndet auf die Sammlungen der schwedischen Expedition vom Jahre 1872 auf 1873 .
  • 1877 - Flora fossilis Helvetiae : die vorweltliche Flora der Schweiz
  • 1878 - BeitrĂ€ge zur fossilen Flora Sibiriens und des Amurlandes
  • 1884 - Analytische Tabellen zur Bestimmung der phanerogamischen Pflanzengattungen der Schweiz

Weblinks

Wikipedia

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