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Letzte Änderung für Artikel Capo Colonna: 16.12.2005 20:12

Capo Colonna

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Capo Colonna (Colonne), Kap an der Ostküste von Kalabrien in Italien , gleichzeitig der östlichste Punkt von Kalabrien, 12 km südöstlich von Crotone gelegen. Es ist ein felsiges Vorgebirge an der Küste von Bruttium, westlich am Eingang des Tarentinischen Meerbusens (jetzt Kap Nao). Der frühere griechische und lateinische Name war Lakinion beziehungsweise Lacinium.

Antike

Kroton und Kap Lakinion. Im Jahr 708 v.Chr. wurde im Rahmen der sog. griechischen Kolonisation (8.-6. Jahrhundert v.Chr.) unter Führung des Myskellos aus Rhypai die Kolonie Kroton (heute Crotone) gegründet. Zum Gebiet der Polis gehörte alsbald der südlich von Kroton gelegene Küstenstreifen mit dem Capo Colonna oder, wie es damals hieß, dem Akron (Kap) Lakinion. Auf dem Kap befand sich das der Göttin Hera Lakinia geweihte Hauptheiligtum der Stadt, das zu Beginn des 4. Jahrhunderts v.Chr. Versammlungsort des Italiotischen Bundes großgriechischer (Küsten-) Städte gegen die italischen Völkerschaften des Binnenlandes war. Im Jahr 378 v. Chr. gelang es dem Tyrannen Dionysios I. , Kroton zu erobern, das Heiligtum der Hera Lakinia wurde geplündert, Vorort des Italiotischen Bundes wurde Tarent. Am Ende des 2. punischen Krieges (218-201 v. Chr.) weihte der karthagische Feldherr Hannibal (247-183 v. Chr.), der sich in Italien zuletzt nur noch auf Kroton stützen konnte, im Heiligtum der Hera Laikinia eine Stele mit einem Tatenbericht. Dieser Bericht diente dem Geschichtsschreiber Polybios als Quelle

Das Heiligtum auf dem äußersten Ausläufer des Capo Colonna genoss in antiker Zeit große Berühmtheit, vom ausgedehnten heiligen Bezirk ist wenig erhalten: die Umfassungsmauer, ein monumentales Tor, die heilige Straße, der Tempel sind aber noch heute erkennbar. Im Mittelalter erhielt das Vorgebirge nach den Trümmern des Tempels den Namen "Capo delle Colonne".

Mittelalter

Die Schlacht bei Capo Colonna. Im Verlauf des 10. Jahrhunderts dehnten die ostfränkisch-deutschen Könige ( Ottonen ) ihre Herrschaft auch nach Italien aus. Der Erwerb von Reichsitalien ( 951 ) und Kaisertum ( 962 ) durch König Otto I. den Großen (936-973) gehört hierher, ebenso die Expansionsbestrebungen Kaiser Ottos II. (973-983) in Süditalien. Der deutsche Herrscher hielt sich seit 980 wieder in Italien auf, das Jahr 981 sah die Bedrohung seiner süditalienischen Positionen durch die Sarazenen . So entschloss man sich im Verlauf dieses Jahres zu einem militärischen Eingreifen, das gegen Sarazenen und byzantinisches Reich gerichtet war. Ein auf Frühherbst 981 zu datierendes Verzeichnis von Panzerreitern deutscher Bistümer und Abteien belegt die neu zum deutschen Heer kommenden Verstärkungen. Ende 981 drang der Kaiser dann in Süditalien ein, Tarent wird eingenommen ( 982 ), das deutsche Heer wendet sich nach Kalabrien, die Kaiserin Theophanu (†991) bleibt zusammen mit dem Schatz in Rossano, Kaiser und Truppen ziehen weiter nach Süden, wobei es immer wieder zu Scharmützeln mit den Sarazenen unter dem sizilischen Emir Abu’l Qasim kommt. Sarazenische Truppen und deutsches Heer stellen sich am 13. Juli 982 wahrscheinlich bei Capo Colonna zur offenen Feldschlacht, die trotz einiger Anfangserfolge mit einer schweren Niederlage des Kaisers endet. Viele weltliche und geistliche Große aus Deutschland, darunter Bischof Heinrich I. von Augsburg (972-982), fallen, Otto II. kann mit Mühe auf ein byzantinisches Schiff entkommen. Infolge der Niederlage brach die kaiserliche Position in Süditalien zusammen, die politische Wirksamkeit des nach Rom zurückgekehrten Otto blieb zunächst eingeschränkt, doch bereitete der Kaiser ein neuen Feldzug vor, starb aber am 7. Dezember 983 in Rom an einer Malariaerkrankung .

Literatur

  • BUHLMANN, MICHAEL, Bischof Heinrich von Augsburg, Abt Liudolf von Werden und der Aufstand der drei Heinriche, [in Vorbereitung]
  • CERCHIAI, LUCA, JANELLI, LORENA, LONGO, FAUSTO, Die Griechen in Süditalien. Auf Spurensuche zwischen Neapel und Syrakus, Darmstadt 2004, S.104-113
  • Capo Colonne, Schlacht bei, bearb. v. H. ENZENSBERGER, in: Lexikon des Mittelalters, Bd.2, 1981, Nachdruck 1999, Sp.1484
  • (Verzeichnis der Panzerreiter), in: KROESCHELL, KARL, Deutsche Rechtsgeschichte, Bd.1: Bis 1250 (= wv studium 8), Opladen 8. Aufl. 1987, S.143f

Wikipedia

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