Die Insel Santa Cristina liegt in der Lagune von Venedig , nordöstlich von Torcello. Ihr Name leitet sich von der Heiligen ab, deren sterbliche Überreste aus Konstantinopel entwendet wurden und danach hier in der San Marco gewidmeten Kirche ihre letzte Ruhestätte fanden.

Die Benediktinernonnen, die San Cristina ab dem 7. Jahrhundert bewohnten, blieben großteils bis zum Jahre 1340, ehe sie sich auf Murano zurückzogen. Einige blieben, teilweise auch unfreiwillig, bis 1452 zurück; die letzte, Filippa Condulmer durfte sich erst nach Genehmigung durch die Serenissima auf Torcello zurückziehen.

Die Insel blieb danach über mehrere Jahrhunderte quasi unbewohnt, erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts fand sich ein Privatmann, der dem langsamen Verfall der Insel Einhalt gebot. Durch umfangreiche Eindämmungen und Uferbefestigungen wurden Gemüsefelder, Gärten und nicht zuletzt auch die „valli da pesca“ geschaffen. Letztere stellen Bereiche im Wasser dar, die der Fisch- und Muschelzucht dienen.