Die Insel San Francesco del Deserto, nördlich Venedig zwischen den Inseln Burano und Sant'Erasmo gelegen, darf als eine der schönsten in der Lagune von Venedig bezeichnet werden.

Ursprünglich Isole delle due Vigne benannt, zur damaligen Zeit unbewohnt, wurde sie von dem im Jahre 1220 aus Ägypten und Palästina zurückgekehrten Prediger Franz von Assisi wegen ihrer ruhigen Lage und der Möglichkeit, hier ein Leben in Frieden und Demut zu führen, als Wohnsitz gewählt. Dort, wo der Heilige seine erste bescheidene Behausung gebaut hatte, inzwischen wurde die Insel San Francesco genannt, errichtete der Orden der Francescani Minori (Mindere Franziskaner, Minoriten) ein Kloster. Dieses wurde im 15. Jahrhundert aufgegeben, da sich die äußeren Bedingungen derart verschlechtert hatten, daß ein weiterer Verbleib auf der Insel unmöglich wurde. Die Verwüstungen und die Leere auf der Insel gaben ihr schließlich ihren heutigen Namen San Francesco del Deserto. Nach drei Jahrhunderten, in denen die verlassene Insel als Pulvermagazin diente, kehrten die Franziskaner im Jahre 1858 auf Wunsch der Österreicher wieder zurück, die die Insel dem Patriarchat von Venedig schenkten.

Das zwischen Zypressen hervorlugende Klostergemäuer beherbergt zwei wunderschöne Kreuzgänge und wird von interessierten Touristen, die auf San Francesco del Deserto Friede, Beschaulichkeit und herzliche Gastfreundschaft suchen, gerne besucht.

Die Insel ist nur mit privaten Booten von Burano oder Sant'Erasmo her erreichbar.