Kontra geben oder auch kontrieren ist ein Begriff aus dem Spiel, speziell dem Kartenspiel.

Kontra im Kartenspiel

Ersteigert ein Spieler z.B. beim Bridge, Tarock oder Skat (bei letzterem Spiel zählt das Kontra jedoch nicht zu den offiziellen Regeln), etc. das Recht "zu spielen", so kann ein Gegner, wenn er meint, dass der Alleinspieler nicht gewinnen wird, "Kontra" ansagen; damit wird der Spielwert verdoppelt.

Glaubt der Alleinspieler, dass er das Spiel gewinnt, so kann er mit Rekontra (oder kurz Re) den Spielwert ein weiteres Mal verdoppeln. Erlauben die Spielregeln eine weitere Verdopplung, so lautet die entsprechende Ansage zumeist Supra.

Backgammon und Schach

Die Idee des Kontrierens findet sich auch im Verdoppeln beim Backgammon (siehe dort) wieder: glaubt ein Spieler im Laufe eine Spiels, dass sein Gegner nicht mehr gewinnen wird, so kann er den letzten Zug seines Gegners gewissermaßen kontrieren und eine Verdopplung anbieten. Der Gegner kann die Verdopplung entweder annehmen, oder er muss das Spiel augenblicklich verlorengeben und den bis dahin gültigen Einsatz zahlen.

Diese Verdopplungsregel beim Backgammon wurde in New York in den 1920er Jahren eingeführt und bereicherte dieses Spiel in ganz bedeutender Weise. Wenig bekannt ist, dass das Verdoppeln (in genau derselben Art wie beim Backgammon) als "Kaffeehausregel" früher auch beim Schach üblich war: wollte ein Spieler den Einsatz verdoppeln, so tat er dies mit der Ansage Kontra.

Manche Backgammon-Spieler erlauben auch sogenannte "Beaver", was gerade dem Rekontra entspricht: wenn der Spieler, dem die Verdopplung angeboten wurde, sich seines Sieges sicher ist, kann er mit dieser Ansage den Wert des Spiels nochmals verdoppeln. In manchen Spielerzirkeln darf darauf der Gegner mit dem Ruf "Raccoon" den Spielwert auf das Achtfache, und der Spieler ein letztes Mal mit der Ansage "Skunk" auf das Sechzehnfache steigern; dann muss allerdings gewürfelt und der nächste Zug gesetzt werden. Diese mehrfachen Doppel sind jedoch nicht Teil der offiziellen Backgammon-Regeln und sind bei Turnieren explizit ausgeschlossen.