Der Fahnder ist die spannendste Jass-Variante, die zu dritt gespielt werden kann. Macht natürlich auch zu viert Spass.

Spielablauf

"Fahnder" wird ermittelt

Unter den Spielern wird Runde für Runde der "Fahnder" ermittelt. Dabei bietet jeder Spieler, wieviele Punkte er in diesem Spiel mit seinem (noch nicht bekannten) Partner herausjassen will. Der Meistbietende ist der "Fahnder".

Beispiel mit 4 Spielern: Spieler A eröffnet die Bietphase mit 80 Punkten. Spieler B meldet «passe», was ihn berechtigt, verzögert einzusteigen, allerdings nur, wenn Spieler C oder Spieler D das Angebot erhöhen. Spieler C meldet 120 Punkte, worauf Spieler D auf 125 Punkte hinaufschraubt. Dabei bleibt es. Somit muss Spieler C in dieser Runde mit seinem Partner 125 Punkte herausjassen.

"Fahnder" sucht Partner aus

Der Meistbietende sucht sich den Partner mit der Nennung einer Karte aus. Beispielsweise kann er auf der Suche nach dem Schellen-Puur, der sein Trumpfspiel vervollständigen wird, sein. Somit wird der Spieler, der die gesuchte Karte (in unserem Beispiel den Schellen-Puur) hat, ohne Widerruf zum Partner des Fahnders. Dieser gibt sich deshalb sofort zu erkennen.

Das Spiel

Der Meistbietende meldet, was Trumpf ist respektive ob Obenabe oder Undenufe gespielt wird. Er eröffnet auch das Spiel.

Punktevergabe

Allgemein

Erreicht der "Fahnder" mit seinem Partner das Ziel erhält er zwei Striche, sein Partner einen Punkt. Die anderen Spieler gehen leer aus. Wird das Ziel verfehlt, erhalten die Gegner dafür einen Strich gutgeschrieben, der "Fahnder" erhält zwei Härdöpfel (Minus-Striche), der Partner erhält einen Härdöpfel.

Die Stöck- und Weispunkte gibt es natürlich nicht.

Matchansage

Hat der "Fahnder" einen Match angesagt, erhält er bei Erfolg drei Striche, sein Partner deren zwei. Bei Misslingen entsprechend drei, bzw. zwei Härdöpfel.

Sieger

Sieger ist, wer zuerst 12 Striche erreicht.

Spezielle Bieter-Regeln

• Bei vier Personen in 5er-Schritten bieten, also 120 - 125 - ... 155 - 157 - Match
• Bei drei Personen in 1er-Schritten bieten, Minimalgebot bei 125, für geübte Spieler 135, falls auch Slalom, Guschti, Mery, Riesenslalom gespielt werden darf.

Varianten

Ansage

Statt nur Trumpf, Obenabe und Ondenufe kann man auch

• Slalom (Unde, Obe, Unde, Obe, ... sticht, oder umgekehrt. Falls mit Unde begonnen wird zählen die Sechser 11 Punkte anstelle der Ass)
• Guschti (5 Stiche Obenabe, 4 Stiche Ondenufe, bzw. 6 Obe, 6 Unde bei 3 Personen)
• Mery (5 Stiche Undenufe, 4 Stiche Obenabe, bzw. 6 Unde, 6 Obe bei 3 Personen - Sechser zählen 11 Punkte anstelle der Ass)
• Riesenslalom mit Ansage (3 Trumpf, 3 Obenabe, 3 Undenufe, oder 4-4-4 bei 3 Personen. Mit der ersten Karte muss angesagt werden, in welcher Reihenfolge gespielt wird. z.B. Obenabe - Trumpf - Undenufe.

Punktevergabe

• Halbe Punktzahl, wenn kein Match angesagt ist, aber ein Match gespielt wird. Dies gibt dem Gegner in hoffnungslosen Situationen noch die Chance, einen Teilerfolg zu erzielen, in dem er auf Match des Gegners spielt.
• Je höher das Gebot, desto mehr Punkte gibt es zu gewinnen (und zu verlieren...).

Die unten stehende Punktematrix hat sich bei drei Spielern bewährt. Es ist bedeutend schwieriger, 150 Punkte zu erspielen als einen Match. Der Spieler, der versuchen muss, das Gebot zu verhindern, hat auch mit aussichtslosen Karten eine gute Chance, den Schaden zu begrenzen, indem er versucht, keinen Stich zu machen. Wenn der Fahnder und sein Partner hingegen allzusehr auf Punkte aus sind und ihm einen Stich anhängen wollen, hat er vielleicht plötzlich doch noch eine Chance, das Blatt zu wenden! Falls Fahnder und Partner das Gebot nicht erreichen, werden die entsprechenden Punkte negativ gezählt, der Verhinderer erhält einen Punkt.