Akrostichon
Das Akrostichon (von grch.: akros Spitze; stichos Vers) ist die Form (meist: Versform ), bei der die Anfänge (Buchstaben bei Wortfolgen, oder Worte bei Versfolgen) hintereinander gelesen einen Sinn, z. B. einen Namen oder einen Satz ergeben. Sie sind abzugrenzen gegen reine Abkürzungen bzw. Aneinanderreihung von Wörtern, also z. B. Akronyme wie INRI und ΙΧΘΥΣ .
In der Bibel gibt es einige ebenfalls Akrosticha genannten Texte, bei denen die jeweils ersten Buchstaben der 22 Verse eines Textes der Reihe der 22 Buchstaben des hebräischen Alphabetes folgen.
Das Akrostichon war besonders in antiker, mittelalterlicher und barocker Dichtung beliebt. (Etwa Otfried von Weissenburg , oder Martin Opitz ). Folgendes Beispiel von Johannes Martin Boltzius (1703 - 1765):
- Halte nicht zurück deine Meinung!
- Aus dem Herzen in die Welt
- Lass getrost in die Erscheinung
- Treten, was dir wohl gefällt.
- Strafe kühn das Geistig Hohle,
- Mach dich zur Wahrheit Hort!
- Alles dient dem Staat zum Wohle,
- Und bei uns heißt die Parole:
- Licht und Luft dem freien Wort.
Oder das Akrostichon als Eselsbrücke für die Reihenfolge der Planetenbahnen von der Sonne aus gesehen:
- "Mein Vater erklärt mir jeden Sonntag unsere neun Planeten."
für die Planeten
- Merkur, Venus, Erde, Mars, Jupiter, Saturn, Uranus, Neptun, Pluto
Die Anfangsbuchstaben sind mit denen der Planetennamen identisch.
Akrostichen gehören zur Kategorie der Kryptogramme .
Weblinks
- Beispiel: Foto eines Grabsteins mit einem engl. Akrostichon
- Akrotischon (!)-Sonett von Robert Gernhardt in Die Zeit Nr. 41/2005
Kategorien : Buchstabenspiel | Literarischer Begriff
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