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Letzte Änderung für Artikel Kreml (Spiel): 23.01.2006 11:44

Kreml (Spiel)

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Kreml ist ein satirisches Spiel von Urs Hostettler, das die politischen Verhältnisse in der Sowjetunion karikiert . Die Spielerinnen und Spieler führen dabei fiktive Mitglieder der Nomenklatura , die um das Amt des Staats- und Parteichefs kämpfen. Das Spiel erschien 1986 im schweizerischen Spieleverlag Fata Morgana .

Inhaltsverzeichnis

Alter

Zentraler Begriff von Kreml ist das Alter der Spielfiguren, unter dem nicht das tatsächliche Lebensalter zu verstehen ist, sondern ihr Gesundheitszustand . Die Spielfiguren starten mit einem Alter zwischen 50 und 80 Jahren. Während des Spiels erhalten sie " Stresspunkte ", die sie jeweils um ein Jahr altern lassen. Während einer Spielrunde, die ein Jahr repräsentiert, können die Figuren also mehrere Jahre — oder auch gar nicht — altern. Je älter nun eine Spielfigur ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie erkrankt oder gar stirbt. Verstorbene Politiker werden feierlich an der Kremlmauer beigesetzt.

Spielablauf

Obwohl Kreml eher von der Ära Breschnew ( 1964 bis 1982 ), in der das Durchschnittsalter des Politbüros über 70 lag, und den Jahren 1982 bis 1985 , als in rascher Folge die teilweise schon bei Amtsantritt kranken Generalsekretäre Breschnew , Andropow und Tschernenko im Amt starben, inspiriert scheint, spielt es im Jahrzehnt 1951 bis 1960 .

Zu Beginn besetzt ein Teil der Spielfiguren die Posten im Politbüro und die Kandidatenränge. Die übrigen Figuren bilden das Volk, wo jeder geduldig wartet, ob er nicht eines Tages auf Grund von unbesetzten Stellen im Politbüro die Karrierleiter hinaufsteigen kann. Jetzt wählt jede Spielerin und jeder Spieler geheim zehn beliebige Spielfiguren aus, die unter ihrem oder seinem Einfluss stehen, und trägt sie in eine Liste ein. Die Stärke des geheimen Einflusses entspricht dabei der Position auf der Liste, liegt also zwischen 1 und 10. Will nun jemand die Kontrolle über eine Spielfigur übernehmen - um beispielsweise einen Konkurrenten der Spionage zu beschuldigen und ihn aus dem Amt nach Sibirien ins Arbeitslager zu befördern - muss Einfluss in einer gewissen Stärke offengelegt werden. Im Kampf um die Kontrolle einer Spielfigur können sich die Spielerinnen und Spieler jederzeit (!) überbieten, aber niemand darf mehr Einfluss geltend machen als den für den Politiker notierten Wert.

Nun beginnt mit dem Jahr 1951 die erste Spielrunde. Am Anfang jedes Jahres können die Politbüromitglieder und Kandidaten in Kur gehen, was ihre Chancen erhöht, Stress und Krankheiten zu entgehen, sie aber vom politischen Entscheidungsprozess ausschließt. Wenn sie in Moskau bleiben, können sie ihre Kollegen befördern, degradieren, anklagen, nach Sibirien verbannen und Verbannte zurückholen. Hier kommt es unter den Spielerinnen und Spielern zu den erwähnten Kämpfen um die Kontrolle von Spielfiguren, die ihre Meinung selbstverständlich schlagartig ändern und von einer Aktion Abstand nehmen können. Im Verlauf des Spiels stellt sich also heraus, welcher Spieler auf welche Politiker gesetzt hat und es gilt durch geschickte Aktionen die Schlüsselpositionen mit eigenen Leuten zu besetzen.

Aktionen sind meist mit Stress verbunden und lassen die Täter und Opfer altern und erkranken. Deshalb wird jedes Jahr der Gesundheitszustand der Mitglieder des Politbüros ermittelt, abhängig von Alter, Krankengeschichte und Würfelglück. Oft hat das fatale Folgen, und die frei gewordenen Ämter müssen neu besetzt werden, was zu weiterem Stress führt.

Ziel des Spiels

Höhepunkt jedes Jahres ist die Oktoberparade, bei der der oft schwer angeschlagene Staats- und Parteichef noch einmal würfeln muss, ob er "den Stress des stundenlangen Winkens mit der schweren Mütze" durchhält. Denn nur dann ist die Oktoberparade erfolgreich abgenommen und der Politiker dem Ziel des Spiels ein Stück näher gekommen.

Ziel der Spielfiguren ist es, dreimal im Verlauf des Spieles die Oktoberparade abzunehmen oder am Ende der gespielten Periode ( 1960 ) das Amt des Staats- und Parteichefs zu bekleiden. Gewonnen hat dann die Spielerin oder der Spieler mit dem meisten geheimen Einfluss auf die Figur. Es liegt auf der Hand, dass das auch ein Politiker sein kann, für den niemand zu Beginn Einfluss notiert hat. Dann hat niemand gewonnen.

Spielmaterial

Kreml entzieht sich der klassischen Einordnung nach Spielmaterial, da es weder ein Spielbrett (Brettspiel) noch Spielkarten (Kartenspiel) enthält. Die Regeln ermuntern die Spielerinnen und Spieler sogar, sich in die Rolle der Spielfiguren zu versetzen, deren Aktionen sie gerade bestimmen, und für sie kurze Reden zu halten (Rollenspiel (Spiel)). Die Politiker werden durch Karten dargestellt, auf denen ihr Name, ihr Eintrittsalter und ihr Porträt aufgedruckt ist — im Unterhemd! Sie werden nach Art von Anziehpuppen in Papptaschen gesteckt, die die Ämter symbolisieren, so präsentiert sich Staat- und Parteichef im Anzug, der Aussenminister im Diplomatendress, der Verteidigungsminister in Uniform und der Sportminister im Trikot . Vorgestanzte Laschen ermöglichen es, Markierungen und Ziffernplättchen auf den Karten anzubringen, um Krankheiten und das unerbittlich fortschreitende Alter festzuhalten.

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Kreml (Spiel) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Kreml (Spiel) verfügbar.

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