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Letzte Änderung für Artikel SBZ-Philatelie: 06.01.2006 22:02

SBZ-Philatelie

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SBZ-Philatelie bezeichnet die Philatelie in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) nach dem Zweiten Weltkrieg .

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Weite Teile der sowjetischen Besatzungszone waren bis Anfang/Mitte Juli 1945 von den Briten (der westlich der Elbe gelegene Nordteil der RPD Magdeburg und der westliche Teil Mecklenburgs ab der Linie Schwerin, Ludwigslust, Dömitz) und Amerikanern (das gesamte ĂŒbrige Gebiet westlich der Elbe, Zwickauer Mulde und bis Mitte Juni auch noch ein Gebiet bis vor Chemnitz) besetzt.

Bis Juli 1945 gehörten auch die Gebiete östlich der Oder und Neiße zur SBZ, bis Polen die Verwaltung ĂŒbernahm. Die westlich der Oder gelegenen Teile des heutigen Polen (Gebiet um Stettin einschl. SwinemĂŒnde auf der Insel Usedom und Insel Wollin) gehörte bis Herbst 1945 zur SBZ.

Philatelie

Die so genannten OPD-Ausgaben waren bis 31. Oktober 1946 gĂŒltig und wurden durch die Kontrollratsausgaben 1 und 2 ersetzt bzw. nach der WĂ€hrungsreform ab 3. Juli 1948 durch die zentralen allgemeinen Ausgaben der SBZ ersetzt, die dann nahtlos ab 9. Oktober 1949 in die Ausgaben der DDR ĂŒbergingen.

Die Ausgaben (insbesondere die frĂŒhen) sind wie immer nach dem Krieg durch einen schier unĂŒbersehbaren Wust von UnregelmĂ€ĂŸigkeiten und Abarten durch Materialknappheit und Verteilungsschwierigkeiten gekennzeichnet. FĂŒr Briefesammler sei angemerkt, dass Mischfrankaturen zwischen den OPD-Ausgaben und der 1. Kontrollratsausgabe von Februar 1945 relativ selten sind.

(Berlin-Brandenburg) mit OPD Potsdam

FĂ€lschlicherweise hĂ€ufig der SBZ zugeordnet, aber eigentlich eigner ZustĂ€ndigkeitsbereich, da zunĂ€chst ab 2. August 1945 die BĂ€renmarken aufgrund eines Beschlusses der Alliierten Kommandantur (gemeinschaftliches Organ der vier BesatzungsmĂ€chte) vom 11. Juli 1945 innerhalb des sowjetischen Sektors von Groß-Berlin und am 6. August 1945 fĂŒr alle Sektoren von Groß-Berlin und in die SBZ fĂŒr Postkarten und offene Briefe bis 20 g gĂŒltig waren. Ab 15. Oktober 1945 (SBZ) und ab 24. Oktober 1945 (Westzonen) waren auch die ĂŒbrigen Postsendungen erlaubt.

Mecklenburg-Vorpommern ( OPD Schwerin )

Bild:1946 00032 y EF.jpg Die erste Freimarkenausgabe ( Michelkatalog -Nr. 8-19) ist geprĂ€gt von einer Vielzahl verschiedener Farben und Papiersorten und von einer noch grĂ¶ĂŸeren Zahl an Plattenfehlern, so dass eigentlich die Marken ohne Plattenfehler höher zu bewerten wĂ€ren. Diese Ausgaben werden ergĂ€nzt durch drei Werte „ Opfer des Faschismus “, zur Bodenreform und zur Kinderhilfe, bevor Anfang 46 die so genannte „ Abschiedsausgabe “ herauskam, die sich fĂŒr den Briefesammler dadurch auszeichnet, dass die Werte mit y-Papier erst am 25. Februar herauskamen, aber ab 1. MĂ€rz 1946 bereits die neuen Portostufen galten, d. h. es gibt Frankaturen, die nur wenige Tage möglich waren und deshalb besonders selten sind (z. B. 32y 5 Pfg Ortspostkarte!)

SÀchsische SchwÀrzungen

OPD Dresden

In Verwendung vom 12. Mai bis 8. August 1945

OPD Chemnitz

OPD Leipzig

Ost-Sachsen ( OPD Dresden )

Bekannteste Marke ist sicherlich die am 23. Juni 1945 erschienene „POSCHTA“ in 12 Pfg rot, die am Ausgabetag wieder von der russischen Administration nach ursprĂŒnglicher Genehmigung wieder zurĂŒckgezogen wurde. Um die Spekulationen ĂŒber die Auflagenhöhe und die verbliebenen Reste vorwegzunehmen: die ursprĂŒngliche Auflage betrug 1.030.000 StĂŒck, 14.500 StĂŒck wurden vor dem Entzug der Genehmigung innerhalb weniger Stunden am Schalter des Postamts 16 in Dresden-Stehlen verkauft. Die restlichen Marken wurden sofort eingezogen und verbrannt, der Druckzylinder am gleichen Tag abgeschliffen. SchĂ€tzungsweise sind ca. 500 Briefe in dieser Zeit abgestempelt worden, in der Zeit war der Stempel mit Buchstabe „e“ und der Uhrzeit „12“ in Gebrauch, weitere Abstempelungen wurden „aus Versehen“ spĂ€ter vorgenommen, weil die 12 Pfg rot der spĂ€teren OPD-Ausgabe Ă€hnlich (ohne kyrillische Buchstaben) Ă€hnlich aussah. Ein Bogen (der wohl einzige) wurde beim Auktionshaus Köhler fĂŒr DM 40.000 (plus ZuschlĂ€ge) versteigert.

ErwĂ€hnenswert sind die vielen Postmeistertrennungen der nachfolgenden (eigentlich ungezĂ€hnten) Ziffernserie, die bedarfsverwendet hĂ€ufig nur aus „der Feder“ des GroßhĂ€ndlers Kempe stammen.

Die letzten beiden am 5. Februar 1946 verausgabten Werte dienten - wie aktuell - dem Wiederaufbau der Stadt Dresden (Motive „Zwinger“ und „Neues Rathaus“).

Provinz Sachsen ( PD Halle/Saale einschl. RPD Magdeburg )

Ab 10. Oktober 1945 verschiedene Ausgaben mit dem Provinzwappen. Danach Bodenreform ungezĂ€hnt bzw. gezĂ€hnt als Postmeistertrennungen. Diese Ausgaben wurden Anfang 1946 auf dĂŒnnem so genanntem Zigarettenpapier , das fĂŒr griechische Steuermarken bestimmt war, gedruckt.

Die gezĂ€hnten und ungezĂ€hnten drei Ausgaben fĂŒr den Wiederaufbau (Wohnungs-, BrĂŒcken- und Maschinenbau) enthĂ€lt bei dem 12 Pf-Wert den seltenen Plattenfehler „Loch im BrĂŒckenbogen“, der sehr bald retuschiert wurde, so dass nur wenige Exemplare bekannt sind.

ThĂŒringen ( OPD Erfurt )

Erste Freimarkenserie am 1. Oktober 1945 mit 8 Werten von 3 bis 30 Pf, aber in Voll- und Spargummi Versionen mit einer Vielzahl von Farb- und Papiervarianten sowie teilgezÀhnten und ungezÀhnten Varianten.

Herausragend sind die vier Blöcke (zwei Weihnachtsblöcke, der Theaterblock und „Wir bauen BrĂŒcken“), von denen es auch verschiedene Ausgaben von unterschiedlicher Seltenheit gibt.

West-Sachsen ( OPD Leipzig )

Ohne Genehmigung zur Ausgabe gelangte am 3. August 1945 die so genannte „Holzhausen-Ausgabe“. Die ersten offiziellen Freimarken („Ziffern-Ausgabe“) erschienen am 28. September 1945. Fast alle Ausgaben mit Stufen-Wasserzeichen (fallend und steigend) in unterschiedlicher Seltenheit. Von der Zuschlagsserie „ VolkssolidaritĂ€t “ wurden vier Werte am Ausgabetag (7. Januar 1946)zurĂŒckgezogen und erst mit den ĂŒbrigen Werten am 28. Januar herausgegeben, so dass Briefe aus der Zeit zwischen 7. und 28. Januar von Sammlern gesucht sind.

VorlĂ€ufer der Leipziger Messe-Ausgaben war die „Musterschau Leipziger Erzeugnisse“ (18. Oktober 1945). Die erste Ausgabe zur Leipziger Messe im FrĂŒhjahr 1946 mit 4 Zuschlagsausgaben gezĂ€hnt und ungezĂ€hnt mit verschiedenen Wasserzeichen und zwei offiziellen und einem durchnummeriertem Sonderdruck-Block.

WĂ€hrungsreform ( Bezirks-Handstempelausgaben )

Die WĂ€hrungsreform in den Westzonen vom 21. Juni 1948 wurde in der SBZ erst am 24. Juni vollzogen. Ab diesem Datum durften keine Marken in Reichsmark-WĂ€hrung mehr verkauft werden, obwohl der Aufbrauch in Form von 10-fach-Frankaturen bis 31. Juli 1948 zugelassen war.

Da keine Marken in neuer WĂ€hrung verfĂŒgbar waren, wurde angeordnet, dass die Pfennigwerte der 2. Kontrollratsausgabe mit dem Aufdruck des jeweils verfĂŒgbaren Handstempels versehen und gegen neue WĂ€hrung verkauft werden mussten. Trotzdem wurden auch Werte der 1. Kontrollratsausgabe, Markwerte und Sondermarken teilweise mit Aufdrucken versehen.

Die einzelnen OPD (insgesamt zehn) werden ebenso unterschieden wie eine Vielzahl von Orten, die teils mit unterschiedlichen Farben und Aufdruckformen arbeiteten.

Da die Handstempel bis 10. Juli 1948 gĂŒltig waren, gibt es Mischfrankaturen mit Zehnfachfrankaturen und den Maschinenaufdruckmarken.

Sowjetische Zone (Allgemeine Ausgaben)

Am 3. Juli 1948 erschienen die ersten „offiziellen“ Ausgaben in neuer WĂ€hrung, ein Maschinenaufdruck „Sowjetische BesatzungsZone“ auf der 2. Kontrollratsausgabe.

Weitere Aufdruckmarken waren die BĂ€renmarken sowie fĂŒnf Werte aus der 1. Kontrollratsausgabe. Hervorhebenswert bei diesen Ausgaben ist noch der Goethe-Block, die 1. Ausgabe von „berĂŒhmte Deutsche“ und diverse Ausgaben zur Leipziger Messe.

Wikipedia

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