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Letzte Änderung für Artikel Jean de Sperati: 15.12.2005 15:18

Jean de Sperati

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Jean de Sperati (* 14. Oktober 1884 in Pisa; † 27. April 1957 in Aix-les-Bains ) war einer der berĂŒhmtesten BriefmarkenfĂ€lscher der Welt. Seine FĂ€lschungen waren so gut, dass selbst BriefmarkenprĂŒfer aus seiner Zeit sie als echt attestierten. Von Beruf war er Drucker und Graveur . Auf Grund seiner herausragenden FĂ€higkeit das Motiv , das Papier sowie den Druck nachzuahmen wurde er auch " Rubens der Philatelie" genannt.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Kindheit und Jugend

Jean de Sperati wurde zwar in 1884 Italien geboren, verbrachte jedoch den Großteil seines Lebens in Frankreich. Bereits in seiner Jugend in Pisa und spĂ€ter in Frankreich hat er mit dem Briefmarkensammeln begonnen. Er interessierte sich außerdem besonders fĂŒr die Drucktechniken der damaligen Zeit sowie fĂŒr die damals noch junge Fotografie . Einigen von seien Verwandten besaßen eine Ansichtskartenfabrik sowie eine Papierfabrik . Dadurch erlangte Jean de Sperati zahlreiche fotografische, drucktechnische als auch chemische Kenntnisse. Dies waren die Grundlagen fĂŒr seine weitere Karriere als BriefmarkenfĂ€lscher.

Die ersten FĂ€lschungen

Die ersten Versuche Briefmarken zu kopieren gelangen Jean de Sperati außergewöhnlich gut. Es handelte sich dabei um wertvolle Marken von San Marino , die allesamt von Briefmarkenexperten als echt erklĂ€rt wurden. Daraufhin begann Sperati mit zahlreichen weiteren Kopien von wertvollen Briefmarken aus der ganzen Welt. Es entstanden weit ĂŒber 500 meisterliche FĂ€lschungen aus ĂŒber 100 verschiedenen Ausgabengebieten.

1942 geriet der BriefmarkenfĂ€lscher zum ersten Mal in seinem Leben in Konflikt mit dem Gesetz. Eine Wertsendung von Sperati nach Portugal wurde vom französischen Zoll abgefangen. Sie enthielt mehrere gefĂ€lschte deutsche Briefmarken. Jean de Sperati wurde wegen unerlaubter Kapitalausfuhr angezeigt. Er beteuerte jedoch seine Unschuld. Er erklĂ€rte der Polizei, dass es sich bei den vermeintlich wertvollen RaritĂ€ten aus Deutschland lediglich um Kopien handelte, die er selbst angefertigt hatte. Daraufhin rief die Polizei die besten Briefmarkenexperten des Landes herbei, um den Sachverhalt zu klĂ€ren. Diese kamen zu dem Urteil, dass es sich bei allen Briefmarken um Originale handle und diese ausgesprochen wertvoll seien. Den Vorsitz der Experten hatte Edmond Locard aus Lyon inne. Jean de Sperati konnte die Polizei jedoch noch von der Falschheit der RaritĂ€ten ĂŒberzeugen, dadurch wurde er jedoch wegen Betruges angeklagt. Der Prozess gegen ihn fand im April 1948 statt.

Der Prozess 1948

Jean de Sperati versuchte dem Gericht zu erklĂ€ren, dass er bei Verkauf der Briefmarken keine betrĂŒgerischen Absichten hatte. Er fĂŒhle sich als KĂŒnstler und nicht als FĂ€lscher. Weiterhin erklĂ€rte er dem Gericht, dass er nur vergessen hĂ€tte die Briefmarken als FĂ€lschungen zu kennzeichen er wĂŒrde dies aber in Zukunft nachholen. TatsĂ€chlich war es so, dass er die seltenen Briefmarken zu etwa 1% des normalen Marktpreises angeboten und so dem einfachen Sammler zu diesen RaritĂ€ten verholfen hatte. Dennoch wurde Jean de Sperati von der Pariser Strafkammer zu einem Jahr GefĂ€ngnis, 10 000 Francs Geldstrafe sowie zu 300 000 Francs SĂŒhneleistung verurteilt. Die Pariser Strafkammer verurteilte ihn nicht auf Grund der Imitationen, sondern wegen seinen "betrĂŒgerischen Absichten".

Nach dem Schuldspruch

Jean de Sperati musste auf Grund seine hohen Alters, er war bereits ĂŒber 64 Jahre alt, nicht ins GefĂ€ngnis. 1954 verkaufte er schließlich seine restlichen FĂ€lschungen sowie alle Druckstöcke an die "British Philatelic Association" fĂŒr eine enorme Geldsumme. Er zog sich danach vollkommen von diesem GeschĂ€ft zurĂŒck und versprach nie wieder eine Briefmarke zu FĂ€lschen. Durch den Verkauf aller seiner FĂ€lschungen und Druckstöcke an die "British Philatelic Association" wollte er außerdem verhindern, dass jemand in Besitz derselbigen kommt und ihn nachahmen könnte. Drei Jahre spĂ€ter starb Jean de Sperati im Alter von 73 Jahren.

Werk

Die BriefmarkenfĂ€lschungen von Jean de Sperati gehören zu den Besten der Welt. Viele von ihnen schlummern sicherlich noch heute unentdeckt in so mancher Sammlung . Jean de Sperati fĂ€lschte ausschließlich die wertvollsten RaritĂ€ten der Philatelie. Er tat dies mit einer unnachahmlichen PrĂ€zision, wie sie von kaum einem anderen FĂ€lscher je erreicht wurde. Ein Sperati-FĂ€lschung ist heute keineswegs wertlos. Sie werden von Philatelisten als besondere Sammelobjekte betrachtet und erzielen oftmals hohe Preise. Andere BriefmarkenfĂ€lschungen sind hingegen wertlos. Jean de Sperati achtete beim FĂ€lschen der Briefmarken auch sehr auf die Ortswahl des Poststempels. So ahmte er nur Poststempel grĂ¶ĂŸerer StĂ€dte nach.

Literatur

  • Robson Lowe und Carl Walske: The Work of Jean de Sperati II , The Royal Philatelic Society London, London 2001
  • Varro E. Tyler.: Philatelic Forgers: Their Lives and Works., Linn's, USA 1991

Siehe auch: BriefmarkenfÀlschung

Weblinks

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Jean de Sperati aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Jean de Sperati verfügbar.

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