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Letzte Änderung für Artikel Lateinische Münzunion: 18.01.2006 13:56

Lateinische Münzunion

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Die Lateinische Münzunion war eine Währungsunion zwischen Frankreich , Belgien , Italien , der Schweiz und Griechenland , welche von 1865 bis 1927 dauerte.

Geschichte

1795 führte Frankreich eine dezimale Währung ein, den Franc . Das Gewicht der Silbermünzen war so genormt, dass ein Franc genau 5 Gramm wog. Innerhalb des gleichen Währungssystems wurden auch Goldmünzen geprägt, wobei das Wertverhältnis von Silber und Gold bei 1 zu 15,5 lag. Das einfache und übersichtliche System wurde schon bald von anderen Staaten wie Belgien und der Schweiz nachgeahmt. Nach Italien wurde dieses System bereits mit den Eroberungsfeldzügen Napoleons gebracht. Schon vor dem offiziellen Beginn der Währungsunion existierten also in mehreren Ländern ähnliche Verhältnisse, wobei teilweise die Münzen der anderen Staaten als offizielle Zahlungsmittel akzeptiert wurden.

Basierend auf diesen Grundlagen unterzeichneten 1865 Frankreich, Belgien , Italien und die Schweiz einen Vertrag, welcher neben den technischen Details dieser Münzen auch die Ausgabepolitik und die gegenseitige Anerkennung einheitlich regelten. 1868 trat Griechenland der Union bei.

Zahlreiche Länder, darunter Spanien , Serbien und mehrere Staaten Lateinamerikas , prägten Münzen nach dem selben System, ohne aber der Münzunion offiziell beigetreten zu sein. Diese Münzen waren in den Vertragsstaaten kein gesetzliches Zahlungsmittel; einige davon zirkulierten aber trotzdem international.

Schwankungen im Silber- und Goldpreis führten zu Problemen für die Münzunion, da die Kräfte des Marktes teilweise den Bestimmungen des Vertrages entgegenwirkten. Einige Münzen wurden gehortet und eingeschmolzen, andere waren im Übermaß im Umlauf zu finden. Mit dem Ersten Weltkrieg erfolgte in allen Vertragsstaaten außer der Schweiz die Abkehr von der Währung auf Edelmetallbasis. Teile des Vertragswerkes wurden nach und nach aufgehoben. 1926 kündigte Belgien seine Mitgliedschaft auf, und 1927 setzte die Schweiz als letztes Land die Münzen der anderen Staaten außer Kurs.

Münzen

Jeder Mitgliedstaat prägte eigene Münzen mit eigenen Währungsbezeichnungen. Die Währungseinheiten, welche im Verhältnis von 1:1 zueinander standen, waren der Franc zu 100 Centimes in Frankreich und Belgien, der Franken zu 100 Rappen in der Schweiz, die Lira zu 100 Centesimi in Italien und die Drachme zu 100 Lepta in Griechenland.

Folgende Münzen waren nach den Bestimmungen des Vertrags zugelassen:

Nennwert Gewicht Durchmesser Metall
100 Fr. 32,26 g 35 mm Gold 900/1000 fein
50 Fr. 16,13 g 28 mm Gold 900/1000 fein
20 Fr. 6,45 g 21 mm Gold 900/1000 fein
10 Fr. 3,23 g 19 mm Gold 900/1000 fein
5 Fr. 1,61 g 17 mm Gold 900/1000 fein
5 Fr. 25,00 g 37 mm Silber 900/1000 fein
2 Fr. 10,00 g 27 mm Silber 835/1000 fein
1 Fr. 5,00 g 23 mm Silber 835/1000 fein
0,50 Fr. 2,50 g 18 mm Silber 835/1000 fein
0,20 Fr. 1,00 g 16 mm Silber 835/1000 fein

Vor der Einführung der Vertragsnormen wurden nach diesem System auch Goldmünzen zu 40 Fr. und Silbermünzen zu 0,25 Fr. geprägt. Diese wurden bald nach der Vertragsunterzeichnung eingezogen, ebenso ältere Münzen, welche zwar den Gewichten des Vertrages entsprachen, jedoch nicht dem Feingehalt oder dem Durchmesser. Nicht alle zugelassenen Münzen wurden auch von allen Mitgliedsländern geprägt.

Die Münzen von 2 Fr. abwärts wiesen einen tieferen Feingehalt auf, was bedeutete, dass ihr Nennwert nicht vollständig durch ihren Metallwert gedeckt war, womit es sich um Scheidemünzen handelte. Scheidemünzen aus unedlen Metallen waren nicht Bestandteil des Vertrages und wurden je nach Mitgliedstaat nach verschiedenen Normen herausgegeben.

Literatur

  • Albert Niederer: Die Lateinische Münzunion. HMZ, Hilterfingen 1976
  • René Frank: "Eine Ãœbersicht der verschiedenen Prägungen nach den Normen der Lateinischen Münzunion", Zeitschrift moneytrend (Wien) 06/2005, S. 180-185

Wikipedia

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