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Letzte Änderung für Artikel Murmeltiere: 10.02.2006 19:14

Murmeltiere

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Murmeltiere
Alpenmurmeltier (Marmota marmota)
Alpenmurmeltier (Marmota marmota)
Systematik
Ordnung : Nagetiere (Rodentia)
Unterordnung : Hörnchenverwandte (Sciuromorpha)
Familie : Hörnchen (Sciuridae)
Unterfamilie Erd- und Baumhörnchen (Sciurinae)
Tribus : Erdhörnchen (Marmotini)
Wissenschaftlicher Name
Marmota
Blumenbach 1779

Die Murmeltiere (Marmota) sind bis zu 50 cm lange Erdhörnchen (Marmotini), die in Eurasien und Nordamerika verbreitet sind. In Bayern und Österreich ist auch der Name Mankei verbreitet.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

FĂŒr Nagetiere sind Murmeltiere recht groß: Sie haben je nach Art eine KopfrumpflĂ€nge von 30 bis 60 cm, hinzu kommt ein 10 bis 25 cm langer Schwanz. Das Gewicht liegt zwischen 3 und 7 kg. Die Farbe unterscheidet sich von Art zu Art, ist aber meistens ein Braunton; das Vancouver-Murmeltier ist einfarbig schwarz.

Verbreitung und Lebensraum

In Mitteleuropa sind Murmeltiere Bewohner der Hochgebirge ; auch in Asien haben sich viele Arten an ein Leben in alpinen Höhen angepasst. Es gibt jedoch auch Murmeltiere, die Grassteppen bewohnen, zum Beispiel das Steppenmurmeltier, das im Osten Polens vorkommt.

Das Verbreitungsgebiet ist relativ geschlossen von Osteuropa ĂŒber Nord- und Zentralasien bis Ostsibirien und Xinjiang . In Mitteleuropa gibt es nur in den Alpen, den Karpaten und der Hohen Tatra wilde Murmeltiere, sowie eingefĂŒhrte in den PyrenĂ€en . In Nordamerika leben die meisten Arten in subarktischen Breiten Kanadas und Alaskas ; das Waldmurmeltier ist in der gesamten NordhĂ€lfte der USA verbreitet. Alle Murmeltiere leben in gemĂ€ĂŸigten und arktischen Breiten der Nordhalbkugel und fehlen in wĂ€rmeren Gegenden.

Lebensweise

Murmeltiere bauen sehr ausgedehnte Gangsysteme, welche aus Fluchtröhren und separatem Dauerbau bestehen können. Oftmals ist es schwierig, diese zu unterscheiden, da nicht jeder Bau fertiggestellt und genutzt wird, sowie auch tote GĂ€nge die „Toiletten“ vorhanden sind. Die GĂ€nge können eine LĂ€nge von 10 bis 70 m haben; der bisher gemessene Rekord war ein Tunnel von 113 m LĂ€nge. Im Winter halten Murmeltiere einen ausgedehnten Winterschlaf , der zwischen sechs und sieben, aber auch bis neun Monate dauern kann. Der Schlafkessel wird dafĂŒr mit weichem Gras ausgepolstert, in welchem sich die Tiere zusammenrollen. FĂŒr diese lange Ruhezeit fressen sie sich wĂ€hrend der kurzen Sommermonate große Fettreserven an. WĂ€hrend dieser saisonalen Ruhephase können Darm und Magen von Murmeltieren um die HĂ€lfte verkleinert werden um Energie zu sparen.

Am Tage verlassen die Murmeltiere ihre Baue . Sie sind vorwiegend am Boden aktiv und können kaum klettern. Ihre Nahrung sind GrĂ€ser und KrĂ€uter , seltener FrĂŒchte , Samen und Insekten .

Das Sozialverhalten der Murmeltiere unterscheidet sich erheblich von Art zu Art. Das Waldmurmeltier ist ein EinzelgÀnger, das seinen Bau gegen Artgenossen verteidigt. Beim Gelbbauchmurmeltier lebt ein einzelnes MÀnnchen mit einem Harem aus verwandten Weibchen zusammen; auch hier sind die MÀnnchen aggressiv gegen Geschlechtsgenossen, die sie nicht in die NÀhe des Baus gelangen lassen.

Die Mehrzahl der Murmeltiere lebt aber wie das Alpenmurmeltier in Kolonien , die aus einem dominanten Paar sowie deren jugendlichen und jungen Verwandten bestehen. Murmeltiere begrĂŒĂŸen sich, indem sie die Nasen aneinander reiben und die Köpfe zusammenstecken. Nach etwa zwei Jahren verlassen die nun ausgewachsenen Murmeltiere die Kolonie; danach können sie versuchen, die FĂŒhrung einer fremden Kolonie zu gewinnen, wofĂŒr sie das dortige dominante MĂ€nnchen vertreiben und dessen Nachwuchs töten. Murmeltiere verstĂ€ndigen sich untereinander durch Pfeiftöne, die leicht mit Vogelstimmen verwechselt werden können. Die Pfiffe werden auch zur AnkĂŒndigung von Gefahr ausgestossen, wobei je nach sozialem Rang des Rufers Flucht bis Reaktionslosigkeit die Folge sind.

Nach einer Tragzeit von dreißig Tagen bringen Murmeltiere zwei bis fĂŒnf Junge zur Welt, wobei die einzelgĂ€ngerischen Arten grĂ¶ĂŸere WĂŒrfe als die kolonienbildenden haben.

Systematik

Man unterscheidet vierzehn Arten:

  • Alpenmurmeltier (M. marmota), Alpen, Karpaten , Hohe Tatra
  • Steppenmurmeltier (M. bobak), Osteuropa bis Zentralasien
  • Schwarzhutmurmeltier (M. camtschatica), nordöstliches Sibirien
  • Sibirisches Murmeltier (M. sibirica), sĂŒdl. Sibirien, Mongolei
  • Langschwanzmurmeltier (M. caudata), Zentralasien
  • Graues Murmeltier (M. baibacina), östl. Kasachstan , Xinjiang , Mongolei
  • Menzbiers Murmeltier (M. menzbieri ), Tienschan
  • Himalaya-Murmeltier (M. himalayana ), Himalaya
  • Waldmurmeltier (M. monax), Kanada , nördliche USA
  • Alaska-Murmeltier (M. broweri), nördl. Alaska
  • Eisgraues Murmeltier (M. caligata), Alaska, British Columbia , Washington
  • Gelbbauchmurmeltier (M. flaviventris), sĂŒdwestl. Kanada
  • Olympisches Murmeltier (M. olympus ), Olympic-Halbinsel (USA)
  • Vancouver-Murmeltier (M. vancouverensis), Vancouver Island

Vor allem die asiatischen Arten sind in ihrer Abgrenzung nicht unumstritten. So werden Graues, Himalaya- und Sibirisches Murmeltier gelegentlich als Unterarten des Steppenmurmeltiers gefĂŒhrt.

Menschen und Murmeltiere

Grauhörnchen (links) und Waldmurmeltier (rechts) in einem Park in Niagara, Ontario, Kanada
Grauhörnchen (links) und Waldmurmeltier (rechts) in einem Park in Niagara , Ontario , Kanada

Der Status der Arten ist sehr unterschiedlich. Das Waldmurmeltier ist in Nordamerika in den letzten Jahrzehnten immer hĂ€ufiger geworden. Die Abholzung der WĂ€lder kam seinen BestĂ€nden zugute. In Teilen der USA gilt es inzwischen als SchĂ€dling , da es Getreide frisst und seine GĂ€nge so dicht unter der OberflĂ€che verlaufen, dass Vieh und landwirtschaftliche Maschinen regelmĂ€ĂŸig einbrechen.

Die anderen Arten sind viel seltener. Das Alpenmurmeltier ist aus zahlreichen Gebirgen Europas im Laufe der letzten Jahrhunderte verschwunden. Das Steppenmurmeltier war wegen der Pelzjagd in den 1920ern kurz vor der Ausrottung; seine BestÀnde konnten sich aber wieder erholen.

An der Großglockner-Hochalpenstraße sind Murmeltiere sehr zutraulich und nĂ€hern sich dem Menschen auf wenige Meter, sofern dieser Futter anbietet.

Zwei Arten werden von der IUCN als schutzwĂŒrdig gefĂŒhrt: das Menzbier-Murmeltier im Status GefĂ€hrdet, und das Vancouver-Murmeltier im Status Bedroht. Von letzterem leben nur etwa 300 Exemplare.

Benennung

Das weibliche Murmeltier heißt Katze und das mĂ€nnliche wird BĂ€r genannt. Jungtiere nennt man Aff, resp. Äffchen.

Sonstiges

Murmeltiere sind fossil seit dem MiozĂ€n aus Nordamerika belegt. Erst im PleistozĂ€n gelang ihnen der Übergang nach Eurasien.

Der Name „Murmeltier“ hat etymologisch nichts mit einer Murmel oder dem Verb murmeln zu tun. Er geht auf das althochdeutsche murmunto zurĂŒck, das wiederum aus dem lateinischen mus montis („Bergmaus“) entlehnt ist.

Siehe auch

  • Und tĂ€glich grĂŒĂŸt das Murmeltier

Literatur

  • Dimitrij I. Bibikow: Die Murmeltiere der Welt. Westarp 1996. ISBN 3-89432-426-0

Weblinks

Commons: Marmota – Bilder, Videos oder Audiodateien

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Murmeltiere aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Murmeltiere verfügbar.

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