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Letzte Änderung für Artikel Pferdegangart: 09.02.2006 02:04

Pferdegangart

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Nachstehende charakteristische Gangarten bei Pferden werden unterschieden:

Inhaltsverzeichnis

Grundgangarten

Die meisten Pferderassen haben nur die Grundgangarten. Dies ist auf Zucht zurückzuführen, um leichter reitbare Pferde zu erhalten, denn jede Gangart erfordert einen anderen Bewegungsablauf des Reiters, der erlernt werden muss.

Schritt

Eine ruhige Viertaktgangart ohne Schwebephase, bei der das Pferd die Hufe in der Reihenfolge links vorne - rechts hinten - rechts vorne - links hinten setzt, wobei die Bewegungen sich ein wenig überlappen. Als fehlerhaft gilt ein passartiger Gang (in der deutschen bzw. klassischen Reitlehre - es gibt freilich Pferderassen von Passgängern, etwa beim Isländer den Rennpass). Man unterscheidet Mittelschritt, versammelten und starken Schritt. Die beiden letzteren werden erst nach der Grundausbildung des Pferdes verlangt. Beim starken Schritt mit mehr Raumgriff tritt der Hinterhuf deutlich über den Abdruck des Vorderhufs hinaus, man spricht auch von Rahmenerweiterung, bei der die Schrittfrequenz nicht eiliger, aber die Schritte ausgreifender und die Nickbewegung des Pferdekopfs deutlicher werden. Beim versammelten Schritt soll sich die Versammlung erhöhen, nicht lediglich der Schritt verlangsamt und verkürzt werden (Pass-Gefahr; siehe auch weiter unten: Pass). Starker und versammelter Schritt werden erst in fortgeschrittenen und höheren Dressuraufgaben verlangt.

Trab

trabende Pferde
trabende Pferde

Eine schnelle Zweitaktgangart, bei der jeweils das diagonale Beinpaar gemeinsam vorgeschwungen wird. Zwischen den beiden Bodenberührungen gibt es dabei eine kurze Schwebephase. Die Einhaltung der Gangart ist wichtig im Trabrennen , bei Nicht-Einhaltung erfolgt Disqualifikation.

Man unterscheidet beim Dressurreiten versammelten Trab, Arbeitstrab, Mitteltrab und starken Trab. Übungen aus der hohen Schule sind ein Trab nahezu auf der Stelle, als Piaffe bezeichnet, und ein Trab mit einer verlängerten Schwebephase und akzentuierter gehobenen Beinen als Passage .

Galopp

Galopp - Animation aus Fotos von Muybridge
Galopp - Animation aus Fotos von Muybridge

Eine schnelle Dreitaktgangart, für den Linksgalopp ist die Bewegungsfolge rechts hinten - rechts vorne und links hinten - links vorne, dann ausgeprägte Schwebephase. Er kann auch spiegelbildlich als Rechtsgalopp geritten werden. Der Galopp kann als eine Abfolge von Sprüngen aufgefasst werden. Diese lange nicht gesicherte Erkenntnis wurde, durch eine Wette animiert, erstmals 1878 durch den Fotografen Eadweard Muybridge fotografisch festgehalten. Bei der von ihm entwickelten Aufnahmetechnik löste ein galoppierendes Pferd durch Reißleinen kurz hintereinander versetzte Kameras aus, die die verschiedenen Phasen des Galopps als Einzelbilder festhalten konnten. Nach neuesten Messungen ist der Galopp eigentlich eine Viertaktgangart, da links hinten und rechts vorne in der Bewegungsfolge nicht wirklich exakt gleichzeitig gesetzt werden. Je schneller der Galopp geritten wird, umso größer ist der zeitliche Unterschied zwischen links hinten und rechts vorne. Der Unterschied ist allerdings so gering, dass er für den Reiter unbedeutend ist. Es gibt allerdings zwei Fälle, in denen der Viertakt deutlich sichtbar wird: Beim sehr schnellen Renngalopp sowie beim extrem langsamen Galopp. Letzteres ist je nach Reitweise erwünscht oder verpönt. Eine besondere Variante des Galopps ist der Rückwärtsgalopp, bei dem das Pferd die gleiche Bewegungsabfolge ausführt, jedoch die Beine nach hinten setzt. Er kann nur andressiert werden. Auch der Galoppwechsel a tempo kann als eine Abwandlung des Normalgalopps angesehen werden. Hierbei wechselt das Pferd bei jedem Galoppsprung die Galoppart vom Links- zum Rechtsgalopp und zurück.

Siehe auch: Fliegender Galoppwechsel , Außengalopp

Besondere Gangarten

Die besonderen Gangarten sind nicht bei allen Rassen anzutreffen. Meist sind diese Gangarten genetisch festgelegt. Ein Erlernen des Passgangs ist zwar für viele Pferde möglich, aber solche mit der genetischen Anlage dazu tun sich sehr viel leichter dabei. Ein Pferd hat maximal fünf Gangarten.

Tölt

Der Tölt ist eine Spezialgangart, die für den Reiter besonders angenehm und rückenschonend ist. Im Gegensatz zu Trab und Galopp hat Tölt keine Sprungphase sondern ist eine gelaufene Gangart. Der Reiter sitzt fast regungslos auf einem locker schwingenden Rücken. Tölt hat, abhängig von der Ganglage und Ausbildung des Pferdes, eine hohe Tempovarianz zwischen Schritt- und Galopptempo.

Die Fussfolge von Tölt ist dieselbe wie die des Schrittes: hinten links, vorne links, hinten rechts, vorne rechts.

Anders als beim Schritt wechseln sich im Tölt jedoch Ein- und Zweibeinstützen ab. Die Phasenfolge des Tölts ist daher: 1. hinten links fusst auf - Einbeinstütze hinten links 2. vorne links fusst auf - laterale Zweibeinstütze 3. hinten links fusst ab - Einbeinstütze vorne links 4. hinten rechts fusst auf - diagonale Zweibeinstütze 5. vorne links fusst ab - Einbeinstütze hinten rechts 6. vorne rechts fusst auf - diagonale Zweibeinstütze 7. hinten rechts fusst ab - Einbeinstütze vorne rechts 8. hinten links fusst auf - diagonale Zweibeinstütze

Ursprünglich hatten wohl alle europäischen Pferderassen eine genetische Veranlagung für den Tölt. Töltende Pferde wurden im Mittelalter auch als "Zelter" bezeichnet. Mit dem aufkommen der Kutschfahrerei wurden bequeme Reitpferde unwichtig und reiten unmodern. Da Tölt keine Sprungphase hat und daher im Zug keine einem trabenden Pferd adäquate Leistung erbracht werden kann stellte sich die Pferdezucht auf Traber um. Durch die Erfindung und Verbreitung des Automobils gab es eine lange Phase der Stagnation in der Reitpferdezucht, die Gebrauchsreiterei starb. Der Pferdebestand war durch die Weltkriege stark dezimiert worden. Ausgehend von der klassischen, oft militärischen Reiterei gab es in Deutschland im wesentlichen nur noch eine kleine elitäre Minderheit von Dressur- und Springreitern.

Erst mit der Entwicklung der Freizeitreiterei und der starken Verbreitung der Islandpferde nach dem Zweiten Weltkrieg (u. a. auch durch das Engagement von Ursula Bruns , Autorin der Immenhof -Geschichten) auch und gerade in Deutschland wurden der Tölt und das Gangpferdereiten populär. Werblich quasi auf dem Rücken der Islandpferde wurden auch viele andere Gangpferderassen nach Deutschland importiert und werden inzwischen hier gezüchtet, z.B. Peruanische Pasos und Paso Finos , Aegidienberger , American Saddlebreds , Berber und Töltende Traber . Es gibt spezielle Gangpferdeturniere für Islandpferde und weitere töltende Rassen.

Beim Paso Peruano wird der Tölt auch als Paso Llano bezeichnet, beim Paso Fino als Paso.

Pass

Taktklarer Pass ohne Sprungphase Beim Pass handelt es sich um eine laterale Gangart im Zweitakt in zwei Phasen, bei dem die gleichseitigen Beinpaare ohne Sprungphase abwechselnd auffußen. Das Pferd fällt dabei quasi von einer Lateralen auf die andere. Ruhiger Passgang kann als Ganglage bei Gangpferdearten auftreten und ist häufig unerwünscht (rasseabhängig).

Rennpass Eine Variation von Pass ist der Rennpass beim Islandpferd , der w.o. jedoch im Renntempo und mit Flugphase geritten wird.

Gebrochener Pass Während gebrochener Pass bei Pasos (und anderen Gangpferderassen) als eigene Gangart (Sobreandando) auch im ruhigen Tempo akzeptiert ist, wird er z.B. bei Islandpferden als "Schweinepass" abqualifiziert und gilt als Taktfehler zum Tölt.

Foxtrott

Der Foxtrott ist eine Spezial-Gangart des Missouri Foxtrotters , in der das Pferd vorne geht und hinten trabt. Die Gangart ist sehr sicher und verhindert relativ gut sowohl eine frühe Ermüdung des Pferdes als auch eine Weitergabe von Bewegungen an den Reiter.

Walk

Der Walk ist die Gangart des Tennessee Walking Horse . Sie ähnelt dem Tölt. Im Gegensatz zu diesem sind beim Walk allerdings immer drei Hufe am Boden, was nochmals höhere Gangsicherheit ergibt. Der Walk ist ein Viertakt mit Kopfnicken und Zähneklicken.

Marcha

Der Marcha ist die bevorzugte Bewegungsart des Mangalarga Marchador . Er ist ein langsamer bis mittelschneller Viertakt, bei dem immer mindestens ein Bein am Boden ist. Erklärtes Zuchtziel ist es, eine Gangart zu erreichen, bei der die Einbeinstütze wegfällt und das Pferd immer mit mindestens zwei Hufen Bodenkontakt hat.

Rack

Der Rack ist eigentlich ein Tölt. Wie beim Slow Gait soll das Pferd auch hier zur Kadenzierung kurze Stopps in die Bewegung einbauen.

Slow Gait

Der Slow Gait ist genau genommen ein Schritt. Im Unterschied zu diesem wird jede Bewegung kurz unterbrochen, was bedeutet, dass das Pferd nach Anheben eines Fußes kurz verharrt.

Geschwindigkeiten

in m/min ArbeitstempoVersammeltes TempoMitteltempo
Schritt10060120
Trab205100300
Galopp288200450

Siehe auch: Pferdesport , Liste der Pferderassen

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Pferdegangart aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Pferdegangart verfügbar.

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