fair-hotels . Ein Service wie gemalt
Reiseführer Übersicht Deutschland Österreich Schweiz Bauwerke nach Stil

Werbung

Letzte Änderung für Artikel Maultier: 15.02.2006 00:29

Maultier

Wechseln zu: Navigation, Suche
Portrait eines Maultiers
Portrait eines Maultiers

Das Maultier (auch „Muli“, nach dem lateinischen Wort mulus ) ist das Kreuzungsprodukt einer Pferdestute und eines Eselhengstes . Die umgekehrte Kombination von Pferdhengst und Eselstute wird Maulesel genannt.

Inhaltsverzeichnis

Aussehen

Ein Maultier ist meist größer als sein Eselvater, aber meist kleiner als die Pferdemutter. Üblicherweise werden Maultiere mit einem Stockmaß zwischen 140 und 155 cm gezogen, je nach Rasse der Eltern gibt es auch größere oder sehr viel kleinere Maultiere. In (Frankreich) werden speziell für die Maultierzucht besonders große Poitou-Esel gezogen.

Zucht

Bei der Vermischung des Erbguts von Pferd und Esel entsteht ein ungerader Chromosomensatz, welcher eine Geschlechtszellenbildung unmöglich macht. Gelegentlich kommen jedoch fruchtbare Stuten vor.

Eigenschaften

Maultier am Führstrick
Maultier am Führstrick

Maultiere erholen sich sehr rasch von Strapazen. Damit verbunden ist auch eine besonders hohe Lebenserwartung. Maultiere haben härtere Zähne als Pferde. Charles Darwin schrieb in Bezug auf die hervorragenden physischen Eigenschaften des Maultiers: „Das Maultier scheint mir ein sehr erstaunliches Tier zu sein; es macht den Anschein, dass hier die Kunst die Natur übertroffen hat.“

Geschichte

Maultiere sind bereits aus dem alten Orient belegt. Vielleicht züchteten bereits die Sumerer Maultiere, aus dieser Zeit sind jedenfalls Kreuzungen zwischen Esel und Onager belegt. Auch in der griechischen Literatur werden Maultiere erwähnt. In der Antike galten Maultiere als die edelsten Tiere überhaupt. Aus diesem Grunde wurden die Tierärzte in Rom damals nicht Rossärzte, sondern Maultierärzte (mulomedici) genannt.

Knochenfunde von Maultieren sind eher selten. Eine Unterscheidung zwischen Maultier, Pferd und Esel wird vor allem an Hand der Zähne vorgenommen. Merkmalsüberschneidungen sind jedoch belegt.

In Kalkriese (Niedersachsen) fanden sich die Reste eines adulten Maultieres, das 9. n. Chr. in der Varusschlacht getötet worden war. Wie die Reste einer Deichselkappe belegen, war es als Zugtier eingesetzt. Auch in dem römischen Lager Dangstetten , das im Zuge des Alpenfeldzuges (15 v. Chr.) von der 19. Legion angelegt worden war, fanden sich die Reste von fünf Maultieren von überwiegend jugendlichem Alter, was für eine Verwendung als Zugtiere spricht. Sie sind teilweise zerlegt worden, wurden also vielleicht auch gegessen.

Im Mittelalter und in der neueren Zeit gelangten Maultiere in alle Erdteile.

Verwendung

Maultier als Lastenträger beim Militär
Maultier als Lastenträger beim Militär

Maultiere werden unter anderem als Zug- und Tragtiere, Reittiere, für militärische Zwecke ( Trainpferden ) oder für den Transport kostbarer Fracht verwendet. Bevor die Alpenpässe mit zahlreichen komfortablen Straßen asphaltiert und mit Eisenbahn - und Autotunnels durchbohrt wurden, spielten die robusten Maultiere jahrhundertelang für die Handelswege über die Berge auf den Saumpfaden eine wichtige Rolle. Ein Maultier kann an einem Tag rund 150 kg etwa 30 bis 40 km weit transportieren, und ist selbst für ungeübte Reiter ein gutes Reittier. Schlechte Behandlung verträgt es jedoch nicht, es kann blitzschnell und ohne Vorwarnung reagieren.

Die größte Maultierpopulation in Deutschland befindet sich in Bad Reichenhall im Einsatz als Lasttiere für die dortigen Gebirgsjäger der Bundeswehr .

Bildliche Darstellungen

Aus dem assyrischen Königspalast in Niniveh sind Maultierdarstellungen bekannt.

Literatur

  • W. Schlüter et al., Archäologische Zeugnisse zur Varusschlacht? Die Untersuchung in der Kalkriese-Niewedder Senke bei Osnabrück. Germania 70, 1992, 307-349.
  • H.-P. Uerpmann/M. Uerpmann, Maultiere in der römischen Armee zur Zeit der Eroberungsfeldzüge in Germanien. In: Mostefa Kokabi und Joachim Wahl (Hrsg.), 8. Arbeitstreffen der Osteologen: Beiträge zur Archäozoologie und prähistorischen Anthropologie, im Andenken an Joachim Boessneck . Forschungen und Berichte zur Vor- und Frühgeschichte in Baden-Württemberg 53 (Stuttgart, Theiss 1994), 353-357.

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Maultier aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Maultier verfügbar.

fair-hotels. Ein Service der
VIVAI Software AG
Betenstr. 13-15
44137 Dortmund

Tel. 0231/914488-0
Fax 0231/914488-88
Mail: info@vivai.de
Url: http://www.vivai.de