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Letzte Änderung für Artikel Herdenschutzhund: 10.02.2006 20:35

Herdenschutzhund

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PyrenÀen-Berghund

Der Herdenschutzhund ist ein großer und krĂ€ftiger Hund, der fĂŒr den Schutz und die zuverlĂ€ssige Verteidigung der ihm anvertrauten Herde – egal ob gegen zwei- oder vierbeinige RĂ€uber gezĂŒchtet worden und somit ein „wachender Begleiter“ der nomadisierenden Herden und ihrer SchĂ€fer.

Wenn man vom Herdenschutzhund spricht, verwechseln die Menschen diese Hunderassen hĂ€ufig mit dem HĂŒtehund , der die Tierherden zusammenhalten soll. FĂŒr das HĂŒten halten die Hirten kleine und wendige Hunde, die aber selbst keine großen Raubtiere wie Wölfe abschrecken können und dadurch selbst gefĂ€hrdet sind. Diese Aufgabe ĂŒbernahmen die Herdenschutzhunde, wobei einige Rassen von Hirtenhunden sich nicht immer eindeutig den HĂŒte- oder Herdenschutzhunden zuordnen lassen, weil diese HĂŒtehunde den Schutz der Herden mit ĂŒbernehmen, wie der Deutsche SchĂ€ferhund . Die Aufteilung der Aufgaben ist besonders in gebirgigen Gegenden mit einem sehr begrenzten Nahrungsangebot fĂŒr Raubtiere zu beobachten, da dann die hungrigen Tiere auch bewachte Ziegen und Schafe angreifen. Bei der FCI sind die Herdenschutzhundrassen aus diesem Grund ĂŒberwiegend unter der Sektion der Berghunde zu finden.

Viele Herdenschutzhunde verbringen sehr viel Zeit allein mit der Herde. Sei es nun in deren LagerplĂ€tze, auf deren Höfe, oder auch auf den langen Wanderungen. Sie sind also von ihren „SchĂ€fern“ unabhĂ€ngig und weitgehend auch unbeobachtet. Dies setzt einen sehr selbstbewussten Hund voraus, der zu eigenstĂ€ndiger Arbeit fĂ€hig ist.

Besonders deutlich ist der Schutztrieb in der DÀmmerung sowie der Nacht ausgeprÀgt, da dies die bevorzugten Zeiten der Beutegreifer sind. Diese Merkmale des HSH sind, wie auch seine exzellenten, stets hellwachen, scharfen Sinne, die ihn jederzeit alles registrieren lassen, was in seiner nÀheren und weiteren Umgebung geschieht, genetisch fixiert.

Schutztrieb

Der Schutztrieb und das starke Territorialverhalten gehören zu den herausragenden Eigenschaften des Herdenschutzhundes. GrundsĂ€tzlich wird alles Fremde innerhalb seines Territoriums zurĂŒckhaltend und misstrauisch betrachtet und bei dem geringsten Anflug einer Gefahr fĂŒr sein Rudel verjagt, wobei die Strategie dieser Hunde eher in der defensiven Abwehr liegt. Das Territorium des HSH umfasst fĂŒr gewöhnlich nicht nur das mit dem Gartenzaun abgesteckte eigene GrundstĂŒck, sondern auch das weitere sichtbare Umfeld sowie hĂ€ufig besuchte PlĂ€tze und Spazierwege.

Auf den externen Betrachter wirken „friedliche“ Herdenschutzhunde eher verschlafen, gar stoisch oder phlegmatisch. Dies liegt zumeist daran, dass der HSH anders als z.B. die hyperaktiven HĂŒtehunde die meiste Zeit dösend in seinem Revier liegt. Man sollte sich nicht davon tĂ€uschen lassen, denn eben jener vermeidlich dösender Hund kann sich in sekundenschnelle zu einem imposanten, reaktionsschnell abwehrenden Schutzhund verwandeln. Der sparsame und sinnvolle Einsatz seiner KrĂ€fte ist maßgebend fĂŒr den effektiven Schutz seiner Anvertrauten Herde.

Weder heute noch damals war es im Interesse eines Hirten, dass sein Herdenschutzhund jedem vermeintlichen Feind hinterher jagt und seine Energie nicht sinnvoll einteilt. Viel mehr beobachtet der gut gefĂŒhrte Herdenschutzhund den „Feind“ aus sicherer Distanz, prĂ€sentiert sich diesem und macht sich deutlich bemerkbar. In der Regel platziert er sich zwischen seiner Herde und dem Feind. Zumeist macht er seinen Hirten dann auf die Situation aufmerksam, da dieser oft an einem entfernten anderen Ende der Herde befindlich die Situation auch nicht selbst einsehen kann.

Bergamasker Hirtenhund

Legenden

Von vielen Herdenschutzhundarten wird die Legende erzĂ€hlt, wie tapfer diese sich gegen ganze Wolfs- und BĂ€renmeuten gestellt hĂ€tten. Man spricht von ihrem ausgeprĂ€gten GruppengefĂŒhl und ihren siegreichen Angriffen gegen derartige Feinde. Dies wird allerdings weithin als MĂ€r angesehen, denn auch ein noch so imposanter Herdenschutzhund ist intelligent genug zu verstehen, dass er einen solchen Kampf nicht unversehrt durchstehen könnte.

Im Angriffsverhalten der Herdenschutzhunde kann man auch beobachten, dass diese im Vergleich vieler anderer Hundearten keine Angriffsbeißer sind. Viel mehr versuchen sie, ihren Feind mit einer Art Bodycheck zu Boden zu werfen. Dazu stĂŒrzen sie sich mit aller Kraft auf den Gegner und rammen diesen bei hochgezogenem Kopf die Schulter in die Flanke. FĂ€llt der Gegner, steigen sie sofort ĂŒber diesen, um ihn so in Schach zu halten bzw. zu Boden zu drĂŒcken.

Allein ihre GrĂ¶ĂŸe und imposante Erscheinung reicht den meisten zwei- oder vierbeinigen RĂ€ubern aus, auf Distanz zu bleiben, zumal die meisten Hirten in ihrer Herde zwei, drei und noch mehr Herdenschutzhunde halten, welche in unsicheren Phasen zumeist als Team agieren.

AnsprĂŒche

Entsprechend seinem ursprĂŒnglichen Aufgabengebiet und den dazugehörigen rauen Lebensbedingungen ist der Herdenschutzhund Ă€ußerst witterungsunempfindlich. Seine Fellpflege ist (bis auf die extrem langhaarigen Vertreter) unproblematisch; bei diesen ursprĂŒnglichen Rassen, die sich bei Wind und Wetter mit Begeisterung im Freien aufhalten, wird man hĂ€ufig mit dem Fehlen des typischen Hundegeruches ĂŒberrascht.

Eine weitere Besonderheit der Herdenschutzhunde ist ihre Anspruchslosigkeit in Bezug auf die ErnĂ€hrung. Aufgrund des Nahrungsangebotes in ihren UrsprungslĂ€ndern, das eher als kĂ€rglich bezeichnet werden kann, hat sich ein Hundetyp entwickelt, der sich an eine proteinarme ErnĂ€hrung angepasst hat und aus einem minimalen NĂ€hrstoffangebot das Maximum an Energie herauszuholen vermag. Dies sollte bei der FĂŒtterung berĂŒcksichtigt werden, da diese Hunde auf eine Überversorgung an tierischem Protein oft mit allergischen Reaktionen wie Hautproblemen reagieren. Hier ist eine ausgewogene, proteinarme ErnĂ€hrung fĂŒr das Wohlbefinden des Hundes unerlĂ€sslich. Nicht wenige Herdenschutzhunde sind geradezu gierig nach Milchprodukten (Joghurt, Quark, Kefir) und Getreideprodukten (Brot, Nudeln, Reis).

Die bekanntesten in Deutschland anzutreffenden Herdenschutzhundrassen

  • Frankreich
    • PyrenĂ€en-Berghund
  • Italien
    • Bergamasker Hirtenhund
    • Abruzzen-SchĂ€ferhund (Cane di Pastore Maremmano-Abbruzzese)
  • Jugoslawien
    • Sarplaninac
    • Kraski Ovcar
    • Tornjak
  • Polen
    • Polski Owczarek Nizinny
    • Polski Owczarek Podhalanski
  • Portugal
    • CĂŁo da Serra da EstrĂȘla (Serra da Estrela-Berghund)
    • Rafeiro do Alentejo (Alentejo-Mastiff)
    • CĂŁo de Castro Laboreiro (Castro Laboreiro-Hund)
  • Russland
    • Kaukasischer Ovtcharka
    • Zentralasiatischer Ovtcharka
    • SĂŒdrussischer Ovtcharka (bei FCI in der Gruppe der SchĂ€ferhunde )
  • Slowakei
    • SlovenskĂœ Cuvac
  • Spanien
    • MastĂ­n Español
    • MastĂ­n del Pirineo (PyrenĂ€en-Mastiff)
  • Tibet
    • Do-Khyi
  • TĂŒrkei
    • Anatolischer Hirtenhund (FCI-Standard der ursprĂŒnglichen Rassen: Kangal, Akbash, Karabash)
  • Ungarn
    • Kuvasz
    • Komondor


Einige Herdenschutzhundrassen werden von der FCI (FĂ©dĂ©ration Cynologique Internationale) nicht anerkannt, da ihre Rassegeschichte in den UrsprungslĂ€ndern nicht anhand von offiziellen ZuchtbĂŒchern dokumentiert werden kann. Das Fehlen einer solchen Dokumentation liegt in der Tradition der Hirten, die ihre Arbeitstiere auf Leistung und nicht auf Optik hin selektierten und nur fĂŒr den eigenen Bedarf Hunde aufzogen. So ist das Ă€ußere Erscheinungsbild bei einzelnen Rassen sehr vielfĂ€ltig und spiegelt die verschiedenen Umweltbedingungen des Ursprungslandes und die unterschiedlichen AnsprĂŒche der Hirten wieder. Die verschiedenen Herdenschutzhundrassen sind großwĂŒchsige Hunde mit einer Schulterhöhe von ca. 65 cm bis ca. 85 cm.

Die vorher aufgefĂŒhrten Wesenseigenschaften, Eigenarten und Haltungsvoraussetzungen treffen auf alle Typen der Herdenschutzhundrassen – auch auf die hier nicht erwĂ€hnten – in mehr oder weniger stark ausgeprĂ€gter Form zu.

Weblinks

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Herdenschutzhund aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Herdenschutzhund verfügbar.

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