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Letzte Änderung für Artikel Stricken: 15.02.2006 20:14

Stricken

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Gestrick einer Rundstrickmaschine rechte Seite
Gestrick einer Rundstrickmaschine rechte Seite
Gestrick einer Rundstrickmaschine linke Seite
Gestrick einer Rundstrickmaschine linke Seite

Stricken ist die Herstellung von Maschen mit Hilfe eines Fadens und einer bzw. mehreren Nadeln . Gestricke sind im Vergleich mit Geweben schwerer und durchsichtiger. Dafür sind sie besser drapierbar, sie passen sich Körperformen einfach an.

Inhaltsverzeichnis

Stricken maschinell

Wo Ökonomie und Produktivität sehr wichtig sind, wird maschinell gestrickt. Mit den Rundstrickmaschinen lassen sich besonders feine Gestricke herstellen, Flachstrickmaschinen erzeugen mit Garnen beispielsweise Pullover . Wie dick das Gestrick wird und welche tragetechnischen Eigenschaften es hat, hängt dabei unter anderem von der Strickmaschine , dem verwendeten Garntyp und der Strickbindung ab.

Stricken von Hand

Als Material gebraucht man Handstrickgarn das z.B. aus Seide , Wolle , Baumwolle , Viskose, Polyacryl bestehen kann. Die Nadeln werden aus Stahl , (Bambus-)Holz, Kunststoff oder Carbonfasern angefertigt, sind 20-50 cm lang, von oben bis unten gleich stark (2-20 mm) und an den Enden etwas zugespitzt. Wenn man nur mit zwei Nadeln strickt, so sind diese an einem Ende mit einem Maschenstopper versehen, damit die Maschen nicht abgleiten können. Auf die eine Nadel werden durch Knüpfen Maschen aufgelegt; diese Nadel nimmt man in die linke Hand und legt den an der letzten Masche hängenden Faden über den Zeigefinger um die anderen Finger; mit der von der rechten Hand gehaltenen zweiten Nadel sticht man in die erste Masche, fasst mit der Nadel den straff angezogenen Faden, zieht ihn durch die Masche hindurch und läßt diese von der Nadel heruntergleiten. Da der Faden ohne Unterbrechung fortläuft, sind alle Maschen miteinander verbunden. Die Haltung der Stricknadeln unterscheidet sich zwischen den Ländern, d.h. sie ist z.B. in Deutschland anders als in Italien.

Strickarten

Man unterscheidet rechts- und linksgestrickte Maschen. Beim Rechtsstricken sticht man von vorn in die Masche und zieht den Faden von hinten nach vorn durch, beim Linksstricken ist es umgekehrt. Ist die Strickarbeit lappen- oder streifenartig, so bedient man sich zweier Nadeln und wendet jedesmal am Ende der Nadel das Strickzeug um. Will man ein Rund stricken, so braucht man fünf Nadeln (ein sogenanntes Spiel) oder eine Rundstricknadel, die aus zwei durch ein Perlonseil miteinander verbundenen Nadeln besteht. Verwendet man ein Spiel, so werden die Maschen auf vier Nadeln verteilt, die fünfte wird zum Abstricken der Maschen verwendet. Bei einer Rundstricknadel werden die Maschen fortlaufend abgestrickt, wodurch ein schlauchförmiges Gestrick entsteht. Durch die Variation von rechten und linken Maschen, Ab- und Zunahmen, Umschläge, Verschränken der Maschen und anderen Arten von Maschenbildungen kann man verschiedene Muster in die Strickerei einbringen ( Strickmuster ).

Gestrickt werden können fast alle Arten von Kleidungsstücken wie z. B. Strümpfe , Pullover , Röcke , Jacken , Strickjacken , Hauben , aber auch Kunststrick -Decken, Gardinen, Teppiche etc.

Geschichte

Das Stricken soll bereits im 13. Jahrhundert in Italien bekannt gewesen, nach anderen Quellen aber erst im 16. Jahrhundert in Spanien erfunden worden sein. Die ältesten erhaltenen Strickarbeiten wurden in Spanien ( Las Huelgas ) gefunden. Sie werden als arabische Arbeit angesehen, u.a. wegen einer eingestrickten Inschrift auf arabisch aus dem Grab von Fernando de la Cerda , der 1275 gestorben ist. Ein gestricktes Kissen wurde im Grab von Fernando, Sohn Alfonso X , gefunden. Fernando starb im Jahr 1283. Aus dieser frühen Zeit sind weiterhin liturgische Handschuhe erhalten, u. a. in Cluny, London, Prag, Brixen. Sowohl aus dieser Zeit als auch wesentlich früher sind Filet-Arbeiten erhalten, die Strickwaren äußerlich ähnlich sehen. Im Gegensatz zu gestrickten Arbeiten werden aber hier weder Maschen aus Schlaufen (ohne Knoten) gebildet noch wird mit zwei Nadeln (bzw. einem Nadelspiel) gearbeitet. Als eine möglicherweise notwendige Voraussetzung wird z.T. die Herstellung von Stahl(strick)nadeln genannt, da mit diesen Stricken leicht möglich ist. Dies würde auch auf eine Entstehung im arabisch-spanischen Raum hinweisen. Von hier gelangte es nach England und Schottland , und 1564 wird [Lars Johann Fikert]] als erster Strumpfstricker in England genannt. Um dieselbe Zeit gab es in Deutschland Hosenstricker , und noch lange wurde das Stricken von Männern ausgeübt. Seit der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts werden Strickereien vielfach durch Strickmaschinen hergestellt. Stricken ist heute eine beliebte Freizeitbeschäftigung, die hauptsächlich von Frauen ausgeübt wird. Die Verbreitung dieses Hobbys ist unter anderem stark von der aktuellen Mode abhängig und zur Zeit wieder absolut "hipp"..

Siehe auch: Feinripp - Häkeln - Klöppeln - Knüpfen - Nähen - Sticken - Weben - Strickliesel,

Literatur

  • Debbie Bliss: Stricken, Haupt, Bern 2000, ISBN 3-258-06039-8
  • Katharina Buss: Das große Strickbuch, Urania-Verlag, Stuttgart 2004, ISBN 3-332-01434-X
  • Lisl Fanderl: Bäuerliches Stricken, Rosenheimer Verlagshaus, Rosenheim 2001
    • 1. - Alte Muster aus dem alpenländischen Raum, ISBN 3-475-52128-8
    • 2. - Strümpfe, Jacken und Westen nach alten Mustern aus Museen und Privatbesitz, ISBN 3-475-52266-7
    • 3. - Bezaubernde Strickmuster aus Bozen, Innsbruck, Wien, Laufen a.d. Salzach, Nördlingen, Eichstätt sowie aus den Klöstern Niederaltaich und Frauenchiemsee, ISBN 3-475-52402-3
  • Sylvia Greiner: Kulturphänomen Stricken. Das Handstricken im sozialkritischen Kontext, Selbstverlag, Remshalden-Grunbach 2002, ISBN 3-935383-06-1
  • Emmy Heine: Schule des Strickens, Wagner, Leipzig 1879, (Lehrbücher der Handarbeit; 1)
  • Gabriele Hillardt: Das Stricken, Hasbach, Wien 1887
  • Irena Turnau: History of knitting before mass production, Oficyna Wydawnicza "Akcent", Warzawa 1991, ISBN 83-90021-32-3

Weblinks

Wikipedia

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