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Letzte Änderung für Artikel Nadelbinden: 23.01.2006 18:37

Nadelbinden

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Die Technik des Nadelbindens ist dem heutigen Stricken und Häkeln ähnlich, jedoch nicht direkt verwandt. Der Unterschied ist: Es wird wie beim Nähen mit einem Stück Faden und einer Nadel gearbeitet. Der Faden wird mit der Nadel durch rückwärtige Schlingen geführt; dies jedoch nach einem bestimmten Muster. Die Grundlage der zahlreichen Stichvarianten ist der vom Nähen bekannte „Knopflochstich“ oder auch "Schlingenstich" genannt. Dadurch ist Nadelbinden eher dem Sticken, Nähen oder Netzeknüpfen verwandt. In verschiedenen Formen war und ist es teilweise noch heute in allen Kulturen der Welt verbreitet.

In Deutschland existierte das Nadelbinden noch etwa 300 Jahre neben dem Stricken weiter, also bis etwa 1550. Allerdings wurde das Nadelbinden danach fast völlig aus Deutschland verdrängt. Es gibt ein Video beim Institut für den Wissenschaftlichen Film in Göttingen, daß in Schleswig-Holstein ein 90 jähriger Altbauer namens A. Meyer das Nadelbinden noch beherrschte. Er hatte diese Technik von seinem 1820 geborenen Großvater gelernt. In einer wissenschftlich von Arnold Lühning kommentierten Filmaufzeichnung wird gezeigt, wie der alte Mann aus Wollgarn einen Handschuh in Nadelbindung anfertigt.

Zu den verschiedenen Mustervariationen nadelgebundener Stücke ist aus Textilfunden bekannt, nach welchem Schema vorgegangen werden kann.

Von den Textilkundlern unter den Historikern wurden verschiedene Musterklassifizierungen aufgezeichnet. Am verständlichsten ist die von dem Dänen Egon Hansen entwickelte und in seinen Artikeln "Nalebinding in NESAT III" veröffentlichte.

Er beschreibt ein einfaches Muster z.B. wie folgt:

Der Verlauf des Fadens im fertigen Stück wird beschrieben. Der Faden läuft zunächst nach links in die rückwärtigen Schlingen. Ein U (under) steht dabei dafür, dass der Faden mit der Nadel unter den nächstliegenden Faden geführt wird, ein O (over) dafür, dass der Faden über den nächstliegenden Faden geführt wird. An der Stelle, wo der Faden die Richtung von links nach rechts wechselt, wird das Zeichen " / " in die Formel eingesetzt. Eine komplette Formel kann dann z.B. so aussehen: UO/UOO. Hansen hängt die Bezeichnung für den Verbindungsstich mit der Vorreihe an die Formel an. Wird von vorn (forwards) in die Masche der Vorreihe gestochen erscheint ein F, wird von hinten (backwards) eingestochen ein B, die angefügte Zahl gibt die Anzahl der Maschen an. Beispiel: UO/UOO F1 Andere Klassifizierungen sind ohne die Übersichten der Aufzeichner nicht nachvollziehbar. Auf eine Beschreibung wird daher hier verzichtet.

Die Nadel, mit der die Nadelbindesachen hergestellt werden, ist in der Regel eine flache Holznadel von 8 - 12 cm Länge. Auch Horn- oder Knochennadeln sind historisch belegt. Es eignen sich natürlich auch vergleichbare Metall- oder Plastiknadeln. Als Garn eignet sich jedes gebräuchliche Handarbeitsgarn, besonders gut jedoch Wolle, wegen ihrer Filzeigenschaft. Diese macht man sich zum Verbinden der Einzelfäden zunutze.

Gearbeitet wird überwiegend in einem spiralförmigen Aufbau von Schlingenketten, die gleichzeitig mit ihrem Entstehen durch einen Verbindungsstich miteinander verbunden werden. Es gibt historische Funde von Handschuhen, Socken, Mützen, Milchsieben aus Tierhaar, die in dieser Art gearbeitet sind. Es gibt aber auch Funde von jacken- und hemdähnlichen Textilien in Nadelbindetechnik, die höchstwahrscheinlich in Hin- und Herreihen gearbeitet sind.

Weitere gebräuchliche Bezeichnungen für das Nadelbinden

Nadelbindung, Nalbinding, Naalbinding, Nålbinding, Nailbinding, Nalbindung, Schlingentechnik oder auch Schlingennähtechnik

Weblinks

Wikipedia

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