Karl Gruber
Ing. Dr. Karl Gruber (* 3. Mai 1909 in Innsbruck, † 1. Februar 1995 in Innsbruck) war österreichischer Politiker und Diplomat.
Während des Zweiten Weltkriegs arbeitete Gruber als ausgebildeter Elektroingenieur in Berlin in einem Labor der Rüstungsindustrie und versuchte dort durch bewusst falsche Konstruktionen die Entwicklung zu verzögern. Bereits während dem Krieg war Gruber in vielerlei Widerstandszellen in Deutschland aktiv,leitete in Berlin die Organisation "Rosengarten", die sich in enger Kooperation mit der österreichischen Gruppe O5 befand. Eines seiner Hauptanliegen galt stets dem Knüpfen von Kontakten mit dem alliierten Ausland. Gegen Kriegsende kehrte Gruber nach Österreich zurück, wo er die Leitung der Tiroler Widerstandsbewegung im Frühjahr 1945 übernahm und es ihm gelang, Innsbruck als einzige Stadt des gesamten Nazi-Deutschlands vor dem Einmarsch der Alliierten von der nationalsozialistischen Herrschaft zu befreien.
Nach der Wiederherstellung des österreichischen Staates wurde Gruber 1945 provisorischer Landeshauptmann von Tirol und gründete dort die sogenannte "Österreichische Staatspartei", die er später in die ÖVP eingliederte.
Nach den Bundesländerkonferenzen des Jahres 1945 wurde Gruber als Vertreter der westlichen Bundesländer nach Wien berufen, wo er im Herbst das Amt des Außenministers in der Regierung Figl I übernahm. In dieser Position war er bis November 1953 tätig. In der ersten Zeit seiner Tätigkeit galt sein Hauptinteresse der Lösung der Südtirolfrage, erreichte in dieser Sache zwar nicht sein Ziel, nämlich die Selbstbestimmung für Südtirol, doch konnte er die Autonomie und weitere andere Vorteile für Südtirol erringen, die am 5. September 1946 im sogenannten Gruber-De Gasperi-Abkommen festgelegt wurden. In den weiteren Jahren war Gruber maßgeblich an den Verhandlungen zum Staatsvertrag beteiligt und nahm eine stets pro-amerikanische Position ein.
Aufgrund parteiinterner Konflikte trat Gruber im November 1953 als Außenminister zurück und ging zunächst als Botschafter nach Washington. Neben weiteren Botschaftertätigkeiten in Bern, Bonn und Madrid, war Gruber auch Präsident der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) und von 1966 bis 1969 Staatssekretär im Bundeskanzleramt.
Politischer Werdegang
- 26. September - 20. Dezember 1945 Unterstaatssekretär für Auswärtige Angelegenheiten
- 20. Dezember 1945 - 26. November 1953 Außenminister
- von 1954 bis 1966 und 1969 bis 1972 Botschafter in Washington , Madrid , Bonn und Bern.
- 19. April 1966 - 31. Mai 1969 Staatssekretär im Bundeskanzleramt.
Weblinks
- Originalton von Karl Gruber (1954)
- Literatur von und über Karl Gruber im Katalog der DDB
- Eintrag über „Karl Gruber“ im Österreich-Lexikon von AEIOU
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Personendaten | |
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NAME | Gruber, Karl |
ALTERNATIVNAMEN | |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Politiker und Diplomat |
GEBURTSDATUM | 3. Mai 1909 |
GEBURTSORT | Innsbruck |
STERBEDATUM | 1. Februar 1995 |
STERBEORT | Innsbruck |
Kategorien : Mann | Außenminister (Österreich) | Landeshauptmann (Tirol) | ÖVP-Mitglied | Österreicher | Geboren 1909 | Gestorben 1995
Wikipedia
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