Villa Kuntabunt Innsbruck
Die âVilla Kuntabuntâ, (ursprĂŒnglich âVilla Steyrerâ) oder VKB war vom Jahre 2003 bis 3. Oktober 2005 von Jugendlichen aus ganz Ăsterreich besetzte Villa in Hötting, ein nordwestlich-gelegener Stadtteil von Innsbruck. In letzter Zeit drohte die Stadtregierung immer wieder mit der RĂ€umung des Hauses und die Polizei machte immer hĂ€ufiger Hausbesuche. Die Bewohner begannen im Juni 2005 eine Unterschriftenaktion fĂŒr die Villa zu ihrer Erhaltung als Freiraum fĂŒr sozial benachteiligte, Unterstandslose, usw. Die Bewohner der Villa Kuntabunt bezeichnen sich selbst nicht als Punks , sondern nur als freie Jugendliche die nach FreirĂ€umen streben. Dies wollten sie auch den Nachbarn erklĂ€ren die sich immer wieder im Sommer z.B. wegen starkem FĂ€kalgeruch oder den MĂŒllbergen im Garten beschwerten. Im MĂ€rz/April 2005 verteilten die Bewohner in der Stadt Flyer, um die Leute anzuregen, ihnen bei der Beseitigung des MĂŒlls - den bereits andere Leute Jahrzehnte davor in der schönen Villa deponierten - zu helfen. Vergebens, denn am geplanten Tag kam niemand, obwohl sogar fĂŒr Speis und Trank gesorgt war. Vor kurzem (August 2005) wurde die Villa Veranstaltungspunkt zweier Konzerte der deutschen Punkbands "ScheiĂegal" und den "Golden Girls". Im April fand ein Videoabend in der Villa statt, bei dem den Leuten die Situation klargemacht werden sollte. Am 6. September 2005 wurde die Villa das letzte Konzert abgehalten. Damals ahnte man nicht das gut einen Monat spĂ€ter die Bewohner auf der StraĂe stehen wĂŒrden.
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Geschichte
Die alte Kinderpsychiatrie in Höttting (OppolzerstraĂe, nahe dem botanischen Garten) steht seit 1870. Auch in der Nazi-Zeit wurde sie als solche betrieben und war anscheinend eine jener Psychiatrien, in denen damals Euthanasie an Kindern durchgefĂŒhrt wurde. Nach dem Krieg war sie noch eine Zeit lang im Besitz und Betrieb der Stadt, 1969/70 ĂŒbersiedelte die Kinderpsychiatrie und Allgemeine Sonderschule SonnenstraĂe fĂŒr kurze Zeit in die Villa Steyrer, wurde dann geschlossen und verkauft. Der letzte Besitzer war ein Ătztaler namens Kapferer, der vor einigen Jahren verstarb und die Villa an neun Leute vererbte. Vor kurzem kamen zwei Notare und zwei Kaufinteressenten in die Villa und die Bewohner erfuhren dass ihr Wohnsitz ganze 2 Millionen Euro wert sei. Man sprach dass die Villa in einem Monat gerĂ€umt sein muss. Seit mindestens 30 Jahren kĂŒmmerte sich auĂer den letzten Besetzern keiner mehr um die Villa.
Versorgung
Die Bewohner bezogen das Wasser aus öffentlichen Toiletten und ernÀhrten sich meist von Speiseresten nahegelegener Restaurants. Strom bezogen die Besetzer von einem Generator.
RĂ€umung am 3. Oktober 2005
Die Stadt Innsbruck plante seit einigen Monaten, die Villa zu rĂ€umen. Die MA III der Stadt Innsbruck lies den Bewohnern diesen Brief zukommen (Bilder rechts unten), in dem aus der Sicht der Behörden der Zustand der Villa beschrieben wurde. Am Vormittag des 3. Oktobers 2005 wurde die RĂ€umung durch 6 Polizisten, der Bau- und Feuerpolizei und des jetzigen Besitzers Hr. Max Kapferer durchgefĂŒhrt. Bereits am Nachmittag rĂŒckte das Gartenbauamt der Stadt Innsbruck an und begann mit den AufrĂ€umarbeiten im Garten der Villa Steyrer. Hr. Kapferer plant nun die Villa zu renovieren.
Nahezu alle der Besetzer stehen nun auf der StraĂe. In der Stadt Innsbruck gibt es zwar laut vielen Politikern genĂŒgend Anlaufstellen fĂŒr bedĂŒrftige Jugendliche, doch diese Wahrheit entspricht nicht immer der RealitĂ€t. Die Bewohner planen Kundgebungen und Demonstrationen fĂŒr mehr FreirĂ€ume und Freiheiten fĂŒr benachteiligte Jugendliche.
Weblinks
- http://at.indymedia.org/newswire/display/54066/index.php
- http://portal.tirol.com/chronik/innsbruck/20957/index.do
Kategorien : Innsbruck | Autonome Bewegung | Politischer Widerstand
Wikipedia
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