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Letzte Änderung für Artikel Uhudler: 01.02.2006 15:57

Uhudler

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Ripatella Trauben kurz vor der Lese
Ripatella Trauben kurz vor der Lese

Uhudler ist ein Wein aus Österreich, der aus dem Südburgenland stammt. Im Aussehen ähnelt er dem rosé-farbenem Schilcher. Er wird aus besonderen Trauben hergestellt, die von Amerikanerreben abstammen. Geschmacklich erinnert er intensiv an Erdbeeren oder schwarze Johannisbeeren, der charakteristische Geschmack wird als " Fox-Ton " bezeichnet.

Die gleichnamigen Rebsorten sind Direktträger und äußerst resistent gegen die Reblaus und andere Krankheiten. Deshalb müssen sie (fast) nicht gespritzt und gedüngt werden. Vor Jahren wurde das Gerücht in die Welt gesetzt, dass diese Weine einen etwas höheren Anteil an Methylalkohol enthalten und werden deshalb in Österreich gerne als " Heckenklescher " bezeichnet. Das prozentuelle Verhältnis Ethanol/Methanol ist jedoch nicht von der Weinrebe sondern von der Gärung abhängig.

Ă–nologisch

Die Trauben sind rote, seltener auch weiße Hybridsorten , die aus Kreuzungen der europäischen Spezies Vitis vinifera mit der amerikanischen Vitis labrusca und Vitis riparia entstanden ist. Unter Uhudler werden mehrere Sorten verstanden und es ist bis heute umstritten, welche zur Uhudlergruppe zählen und welche nicht.

Geschichte

Der Uhudler stammt aus der Zeit nach dem großen Reblausbefalls um 1860. Die Reblaus wurde 1860 nach Europa verschleppt und erreicht um 1900 Österreich. Nach den Ausfällen der Europäischen Rebsorten durch die Reblaus, wurde versucht anderwertig Wein zu gewinnen, wie im Tullnerfeld durch den stark praktizierten Ribiselanbau, und gleichzeitig die Reblaus mit allen erdenklichen Mitteln bekämpft (auch Blei und dergleichen). Im Zuge dessen wurden Amerikanerreben (u.a. auch Uhudler) nach Europa importiert, um aus deren Früchten Wein zu gewinnen. Damals wurden amerikanische und europäische Rebsorten gekreuzt. Es blieb den Eurpäern nichts anderes übrig, als diesen Direktträgerwein/Amerikanerwein zu trinken, der keinesfalls den gewohnten Geschmacksrichtungen entsprach. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde die Veredlung erfunden, bei der Amerikanerreben als Unterlage dienen und Europäerreben den früchtetragenden Teil bieten. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts waren Direktträgerreben wie der Uhudler verpönt, um dem Europäerwein wieder zu seinem Platz zu verhelfen.

Um den Direktträgerwein einen immensen Schaden zuzufügen, wurde auch behauptet, dass dieser Wein einen hohen Gehalt an Fuselölen und Methylalkohol enthalte und daher gesundheitsschädlich sei. In der NS-Zeit wurde der Uhudler drastisch bekämpft. In den 70er Jahren wurde in Österreich der Uhudler als Haustrunk beschränkt. Die Produktion für den Eigenverbrauch war erlaubt. Das Verbot führte zu einer ansteigenden Beliebtheit des Getränks.

Mitte der 80er Jahre wurde der Begriff Haustrunk im Zuge der enormen Verschärfung des österreichischen Weingesetzes aufgrund des Weinskandals aus dem Weingesetz gestrichen, womit der Uhudler verboten war. Bis Beginn der 90er Jahre hielt dieser Umstand an. In dieser Zeit wurden tausende von Litern Uhudler (vor allem im Südburgenland) von Kellereisinspektoren ausgeleert und kanalisiert. Einer der berühmtesten Uhudlerweinbauernvertreter dieser Zeit ist der legendäre Rübezahl, der für den Erhalt dieses Weines kämpfte. Seit Anfang der 90er Jahre ist der Uhudler in 19 südburgenländischen Gemeinden vorübergehend bis 2012 (laut EU) zugelassen, mittlerweile wurden die wichtigsten Uhdlersorten, wie z.B. Isabella, Noah, verboten.

1992 wurden die Weingesetze novelliert und der Uhudler darf seitdem in acht burgenländischen Gemeinden verkauft werden. Seit dem EU-Beitritt Österreichs 1995 sind, auf Ansuchen Österreichs, die Direktträgersorten Isabella , Concord , Delaware , Elvira und Ripatella erlaubte Weinsorten (jedoch nicht als Qualitätswein).

Obwohl verboten, wird der Uhudler auch im steirischen Weinbaugebiet angetroffen, ebenso in Wien, wo einzelne Weinhauer ihn unter der Bezeichnung "Wuhudler" an ihre Stammgäste verkaufen.

Die Abstammung des Namens wird folgendermaßen erklärt: Nachdem der Wein hergestellt wurde und die Männer auch schon gekostet hatten und dann mit Ringen unter den Augen zu ihren Frauen kamen, sagten diese zu ihnen: "Du schaust ja aus wie ein Uhu!"

Siehe auch: Weinanbaugebiete in Ă–sterreich

Weblinks

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Uhudler aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Uhudler verfügbar.

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