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Letzte Änderung für Artikel Erich Fried: 06.02.2006 15:59

Erich Fried

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Erich Fried (* 6. Mai 1921 in Wien; † 22. November 1988 in Baden-Baden) war ein österreichischer Lyriker , Übersetzer und Essayist jüdischer Herkunft.

Fried war neben Hans Magnus Enzensberger der Hauptvertreter der politischen Lyrik in Deutschland in der Nachkriegszeit . Gleichzeitig gilt er vielen als bedeutender Shakespeare -Übersetzer, dem es als erstem gelungen ist, die Sprachspiele des englischen Dramatikers ins Deutsche zu übertragen. Er übersetzte außerdem mehrere Werke von T.S. Eliot und Dylan Thomas . Er hat auch einen Roman ("Der Soldat und ein Mädchen", 1960) und Kurzprosa verfasst.

Erich Fried mischte sich auch praktisch in die Politik seiner Zeit ein. Er hielt Vorträge, nahm an Demonstrationen teil und vertrat öffentlich kritische linke Positionen.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Erich Fried wuchs in Wien als einziges Kind einer jüdischen Familie auf. Sein Vater Hugo war Spediteur und seine Mutter Nellie Grafikerin . Bald nach dem Anschluss Österreichs an Deutschland starb Frieds Vater an den Folgen eines Verhörs durch die Gestapo im Mai 1938. Daraufhin emigrierte E. Fried mit seiner Mutter nach London . Während des Kriegs schlug er sich mit Gelegenheitsarbeiten als Bibliothekar , Milchchemiker, Fabrikarbeiter durch, wurde anschließend Mitarbeiter bei zahlreichen neugegründeten Zeitschriften und arbeitete von 1952 bis 1968 als politischer Kommentator für den German Service der BBC .

In dieser Zeit trat er dem Freien Deutschen Kulturbund und Young Austria bei, später auch dem Kommunistischen Jugendverband. Diesen verließ er bereits 1943 wegen zunehmender stalinistischer Tendenzen .

1944 heiratete er Maria Marburg, kurz vor der Geburt seines Sohnes Hans. Im selben Jahr erschien sein erster Gedichtband, die antifaschistische Lyriksammlung Deutschland, im Exilverlag des österreichischen PEN-Clubs .

1946 trennte er sich von Maria. Die Scheidung erfolgte 1952 . Im selben Jahr heiratet er Nan Spence-Eichner, mit der er zwei Kinder, Sohn David (* 1958 ) und Tochter Katherine (* 1961 ), hat. Nan verließ Erich Fried 1962 , die Ehe wurde 1965 geschieden. 1962 kam Erich Fried (offiziell) erstmals nach seiner Flucht wieder nach Wien. 1963 wurde er Mitglied der Gruppe 47 . Im Sommer 1965 heiratete er Catherine Boswell, im Herbst kam ihre gemeinsame Tochter Petra zur Welt.

Dem Entschluss, seine Arbeit bei der BBC 1968 aufzugeben, folgte eine bis zu seinem Lebensende anhaltende Periode verstärkten schriftstellerischen und politischen Engagements, insbesondere in Deutschland . Er trug in einer Vielzahl öffentlicher Auftritte seine Lyrik bei großen politischen Veranstaltungen, häufig im Rahmen der 68er-Bewegung vor. Durch die ungewöhnliche Verbindung von Lyrik und Politik stellte er eine schillernde wie auch sehr umstrittene Persönlichkeit dar. So war er auf der einen Seite ein angesehener und geehrter Schriftsteller, erhielt sogar 1977 einen Lehrauftrag an der Universität Gießen, geriet aber auch oft in Konflikt mit der öffentlichen Meinung, wenn er offen und kritisch Stellung zu politischen Themen nahm. Fried mußte sich und seine Aussagen sogar vor Gericht verteidigen.

Im Jahre 1979 überraschte er durch seine Liebesgedichte, welcher einer der erfolgreichsten Lyrikbände der deutschen Nachkriegszeit wurde und Fried einem größeren Leserkreis erschloss. 1982 erlangte Erich Fried wieder die österreichische Staatsbürgerschaft, behielt zugleich aber die britische Staatsbürgerschaft, die er seit Oktober 1949 besaß, bei.

Erich Fried starb am 22. November 1988 in Baden-Baden, inmitten von Dreharbeiten und Lesungsterminen, an Darmkrebs und wurde auf dem Londoner Friedhof "Kensal Green" beigesetzt.

Auszeichnungen

  • 1973 Ãœberreichung des Würdigungspreises für Literatur 1972 im Palais Palffy in Wien
  • 1977 Verleihung des Internationalen Verlegerpreises der Sieben (Prix International des Editeurs)
  • 1980 Literaturpreis der Stadt Wien
  • 1983 Literaturpreis der Stadt Bremen
  • 1985 Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien
  • 1986 Ãœbergabe des Österreichischen Staatspreises für Verdienste um die österreichische Kultur im Ausland
  • 1986 Verleihung der Carl-von-Ossietzky-Medaille in Berlin
  • 1987 Ãœbergabe des Goldenen Schlüssels der Stadt Smederevo (Jugoslawien)
  • 1987 Verleihung des Georg-Büchner-Preis in Darmstadt
  • 1988 Verleihung der Ehrendoktorwürde der Universität Osnabrück (Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaft)

Im Jahre 1990 wurde ein österreichischer Literaturpreis, der vom Bundeskanzleramt gestiftet wird, nach ihm benannt ( Erich-Fried-Preis ).

Werke

  • Drei Gebete aus London, 1945
  • Ein Soldat und ein Mädchen, 1960
  • Reich der Steine, 1963
  • Warngedichte, 1964
  • Ãœberlegungen, 1964
  • Kinder und Narren, 1965
  • und Vietnam und, 1966
  • Anfechtungen, 1967
  • Die Beine der größeren Lügen, 1969
  • Unter Nebenfeinden, 1970
  • Die Freiheit den Mund aufzumachen, 1972
  • Höre Israel, 1974
  • So kam ich unter die Deutschen, 1977
  • 100 Gedichte ohne Vaterland, 1978
  • Liebesgedichte, 1979
  • Es ist was es ist, 1983 (Sein bekanntestes Werk)
  • Um Klarheit, 1985
  • Mitunter sogar Lachen, 1986

weitere Werke:

  • Gründe

Literatur

  • Catherine Fried-Boswell und Volker Kaukoreit (Hrsg.): Erich Fried. Ein Leben in Bildern und Geschichten. Wagenbach, Berlin 1993 ( ISBN 3-8031-3585-0 )
  • Joseph A. Kruse (Heinrich-Heine-Institut) (Hrsg.): Einer singt aus der Zeit gegen die Zeit : Erich Fried 1921-1988 : Materialien und Texte zu Leben und Werk. Häusser, Darmstadt 1991 ( ISBN 3-9279-0250-0 )
  • Gerhard Lampe: Ich will mich erinnern an alles was man vergißt: Erich Fried - Biographie u. Werk Bund-Verlag, Köln 1989 ( ISBN 3-7663-3092-6 )
  • Tilman von Brand: Öffentliche Kontroversen um Erich Fried Wissenschaftlicher Verlag Berlin, Berlin 2003 ( ISBN 3-936846-20-0 )

Siehe auch

  • Erich Fried Gesellschaft
  • Erich-Fried-Preis

Weblinks

Wikiquote: Erich Fried – Zitate

Wikipedia

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