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Letzte Änderung für Artikel Otto Georg Thierack: 19.02.2006 01:57

Otto Georg Thierack

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Otto Georg Thierack (* 19. April 1889 in Wurzen , Sachsen ; † 22. November 1946 im Sennelager in Paderborn, Suizid ) war ein nationalsozialistischer Jurist und Politiker.

Leben

Thierack nahm von 1914 bis 1918 als Kriegsfreiwilliger am 1. Weltkrieg teil, zuletzt mit dem Rang eines Leutnants. Er erlitt eine Gesichtsverletzung und wurde mit dem Eisernen Kreuz II. Klasse ausgezeichnet. Nach Kriegsende nahm er die unterbrochene juristische Ausbildung wieder auf und schloss sie 1920 mit dem Assessorexamen ab. Im selben Jahr wurde er als Gerichtsassessor in Sachsen eingestellt.

Am 1. August 1932 trat er in die NSDAP ein. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 gelang ihm innerhalb kĂŒrzester Zeit ein steiler Aufstieg vom Staatsanwalt zum PrĂ€sidenten des Volksgerichtshofs . Grundlage hierfĂŒr war nicht nur seine eher frĂŒhe Mitgliedschaft in der NSDAP, sondern seine Stellung als FĂŒhrer der nationalsozialistischen Juristenorganisation, des so genannten Rechtswahrerbundes .

Am 12. Mai 1933 zum sĂ€chsischen Justizminister ernannt, war es seine Aufgabe, die "Verreichlichung" der Justiz, also einen Teilbereich der Gleichschaltung der LĂ€nder, in seinem Land durchzufĂŒhren. Nach weiteren kurzen beruflichen Zwischenstationen wurde er 1935 VizeprĂ€sident des Reichsgerichts und 1936 PrĂ€sident des 1934 neu gegrĂŒndeten Volksgerichtshofs . Dieses Amt nahm er - unterbrochen durch zwei EinsĂ€tze als Soldat - bis 1942 wahr.

Am 20. August 1942 trat er das Amt des Reichsministers der Justiz an. Thierack fĂŒhrte Oktober 1942 die monatlich erscheinenden " Richterbriefe " ein, in denen nach Auffassung der nationalsozialistischen Machthaber vorbildliche Entscheidungen in anonymisierter Form dargestellt wurden und an denen sich die Rechtsprechung orientieren sollte. Außerdem fĂŒhrte er so genannte Vorschauen und Nachschauen ein. Danach hatten die OberlandesgerichtsprĂ€sidenten mindestens alle 14 Tage in Strafverfahren von öffentlichem Interesse vor der Entscheidung durch das Gericht mit der Staatsanwaltschaft und dem LandgerichtsprĂ€sidenten, der dies der zustĂ€ndigen Strafkammer weiterzuleiten hatte, zu erörtern, wie zu urteilen war.

Thierack verschĂ€rfte nicht nur die strafrechtliche Verfolgung sĂ€mtlicher missliebiger Personen und Gruppen. "Asoziale" Verurteilte ĂŒberstellte er vielmehr in ihrer Gesamtheit der SS . Gemeint waren damit Juden, Polen, Russen und (im damaligen Sprachgebrauch) Zigeuner. Bald darauf verzichtete er gĂ€nzlich auf die Strafgewalt der Justiz gegenĂŒber diesen Personen und ĂŒberließ sie der SS ( Einzelheiten bei Schutzhaft ).

Thierack kam mit Himmler ĂŒberein, gewisse Kategorien von Gefangenen - so wörtlich - "durch Arbeit zu vernichten" (vgl. NĂŒrnberger Beweismaterial ( N.B. 2171 - PS ).

Seit seinem Amtsantritt als Reichsminister der Justiz im August 1942 sorgte Thierack fĂŒr eine AbkĂŒrzung der von seinem Ministerialdirigenten Wolfgang Mettgenberg so genannten "papierenen" Arbeitsweise bei Gnadenverfahren fĂŒr zum Tode Verurteilte.

Auf Betreiben von Thierack wurde im Dezember 1942 der Hinrichtungsschuppen in Plötzensee mit acht eisernen Haken ausgestattet, um die Todesstrafe an mehreren Personen gleichzeitig durch ErhÀngen vollziehen zu können. Bei den Massenhinrichtungen im GefÀngnis Plötzensee, beginnend am 7. Septembers 1943, kam es auch dazu, dass "versehentlich" Gefangene erhÀngt wurden. Thierack vertuschte dies und verlangte die Fortsetzung der Hinrichtungen.

Nach seiner Festnahme durch die Alliierten starb Thierack, noch bevor er im NĂŒrnberger Juristenprozess vor Gericht gestellt werden konnte, durch Selbsttötung .

Weblinks

Wikipedia

Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Otto Georg Thierack aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation . In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren des Artikels Otto Georg Thierack verfügbar.

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